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Danke für nichts (2025)
Deutsche Tragikomödie über eine unkonventionelle Wohngemeinschaft.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Katharina (Lea Drinda), Ricky (Safinaz Sattar), Victoria (Sonja Weißer) und Malou (Zoe Stein) leben in einer betreuten Wohngruppe in Berlin. Jede der vier jungen Frauen an der Schwelle zum Erwachsenwerden hat ihr eigenes Päckchen zu tragen. Katharina ist suizidal, Ricky droht die Abschiebung, Victoria leidet an einer bipolaren Störung und Malou hat seit ihrem fünften Lebensjahr kein Wort mehr gesprochen.
Zwischen Besuchen bei der Psychologin Frau Dr. Doktor (Sophie Rois) und der zuständigen Sachbearbeiterin Frau Rottenborn (Kathrin Angerer), stressigen Freunden, Partnerinnen und Verehrern wie Schliemann (Pablo Striebeck), Gina (Chenoa North-Harder) und Bela (Ludger Bökelmann) ist der unmotivierte Sozialarbeiter Michael (Jan Bulöw), den alle nur "Ballack" nennen, die einzige Stütze. Doch als Katharina kurz vor ihrem 18. Geburtstag wieder einmal einen Selbstmordversuch unternimmt, gerät selbst der sonst so besonnene "Ballack" ins Wanken.
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Filmkritik
"Danke für nichts": Kuriose Wohngemeinschaft
Dieses Debüt startet mit einigen Vorschusslorbeeren. "Danke für nichts", der erste abendfüllende Spielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Stella Marie Markert, wurde beim Filmfest München uraufgeführt und unter anderem für seine Verbindung von "Ernst, Spaß und jugendliche[m] Übermut" gefeiert. Die verschrobenen Hauptfiguren in Kombination mit deren nonlinear in die Filmhandlung eingeschobener Vorstellung brachte dem Film gar Vergleiche mit Wes Andersons "Die Royal Tenenbaums" (2001) ein. Einen anderen Vergleich, den zu Hal Ashbys "Harold und Maude" (1971), zieht Markert über einen von ihr geschriebenen Dialog selbst. Doch so erfrischend ihr Debüt – gerade in der oft erschreckend einfältigen deutschen Filmlandschaft – auch daherkommt, es hat viel Luft nach oben.
Formale Spielereien
An die Qualität der oben genannten Filme reicht "Danke für nichts" allenfalls erzählerisch heran. Mit welchen Charaktereigenschaften Markert ihre vier weiblichen Hauptfiguren versieht, wie sie die Narration durch besagte Einschübe auflockert und die Erzählkonventionen durch ein Durchbrechen der vierten Wand aufhebelt, das ist durchaus einfallsreich. Visuell, schauspielerisch und nicht zuletzt atmosphärisch bleibt diese tragikomische Geschichte über eine innige Freundschaft vierer junger Frauen jedoch weit hinter den selbst genannten und von der Filmkritik angeführten Vorbildern zurück.
Der gebürtigen Berlinerin Markert war es ein Anliegen, von Figuren zu erzählen, "die aus meinem Kiez, aus meinen Freunden (und Feinden) und aus meiner Realität entstanden sind". Diese Realität würde ihr in der aktuellen Berlin-Darstellung oft fehlen. Und es stimmt, mit dem pittoresken Leben in all den Hauptstadt-Komödien von Schweiger über Schweighöfer bis Herfurth hat das Leben in "Danke für nichts" nicht viel zu tun. Abseits des Mainstreams ist diese Welt zwischen Abhängen vor dem Späti, Partys in der heruntergerockten Altbauwohnung und Terminen beim Amt aber durchaus zu finden. Gänzlich neu ist all das also nicht.
Mehr Maude als Harold?
"Danke für nichts" ist trotz allem ein vielversprechendes Debüt. Was dem Film an Budget fehlt, gleicht er durch Sympathie aus. Etwas mehr von Wes Andersons Stilbewusstsein und Hal Ashbys perfekter Mischung aus Komik, Tragik und Melancholie hätte es aber gern sein dürfen.
Fazit: Stella Marie Markert legt mit "Danke für nichts" ihr vielversprechendes Langfilmdebüt vor. Die Regisseurin, Drehbuchautorin und Koproduzentin erzählt erfrischend locker und formal verspielt von einer innigen Freundschaft vierer junger Frauen. Visuell, schauspielerisch und atmosphärisch ist allerdings noch viel Luft nach oben.
Dieses Debüt startet mit einigen Vorschusslorbeeren. "Danke für nichts", der erste abendfüllende Spielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Stella Marie Markert, wurde beim Filmfest München uraufgeführt und unter anderem für seine Verbindung von "Ernst, Spaß und jugendliche[m] Übermut" gefeiert. Die verschrobenen Hauptfiguren in Kombination mit deren nonlinear in die Filmhandlung eingeschobener Vorstellung brachte dem Film gar Vergleiche mit Wes Andersons "Die Royal Tenenbaums" (2001) ein. Einen anderen Vergleich, den zu Hal Ashbys "Harold und Maude" (1971), zieht Markert über einen von ihr geschriebenen Dialog selbst. Doch so erfrischend ihr Debüt – gerade in der oft erschreckend einfältigen deutschen Filmlandschaft – auch daherkommt, es hat viel Luft nach oben.
Formale Spielereien
An die Qualität der oben genannten Filme reicht "Danke für nichts" allenfalls erzählerisch heran. Mit welchen Charaktereigenschaften Markert ihre vier weiblichen Hauptfiguren versieht, wie sie die Narration durch besagte Einschübe auflockert und die Erzählkonventionen durch ein Durchbrechen der vierten Wand aufhebelt, das ist durchaus einfallsreich. Visuell, schauspielerisch und nicht zuletzt atmosphärisch bleibt diese tragikomische Geschichte über eine innige Freundschaft vierer junger Frauen jedoch weit hinter den selbst genannten und von der Filmkritik angeführten Vorbildern zurück.
Der gebürtigen Berlinerin Markert war es ein Anliegen, von Figuren zu erzählen, "die aus meinem Kiez, aus meinen Freunden (und Feinden) und aus meiner Realität entstanden sind". Diese Realität würde ihr in der aktuellen Berlin-Darstellung oft fehlen. Und es stimmt, mit dem pittoresken Leben in all den Hauptstadt-Komödien von Schweiger über Schweighöfer bis Herfurth hat das Leben in "Danke für nichts" nicht viel zu tun. Abseits des Mainstreams ist diese Welt zwischen Abhängen vor dem Späti, Partys in der heruntergerockten Altbauwohnung und Terminen beim Amt aber durchaus zu finden. Gänzlich neu ist all das also nicht.
Mehr Maude als Harold?
"Danke für nichts" ist trotz allem ein vielversprechendes Debüt. Was dem Film an Budget fehlt, gleicht er durch Sympathie aus. Etwas mehr von Wes Andersons Stilbewusstsein und Hal Ashbys perfekter Mischung aus Komik, Tragik und Melancholie hätte es aber gern sein dürfen.
Fazit: Stella Marie Markert legt mit "Danke für nichts" ihr vielversprechendes Langfilmdebüt vor. Die Regisseurin, Drehbuchautorin und Koproduzentin erzählt erfrischend locker und formal verspielt von einer innigen Freundschaft vierer junger Frauen. Visuell, schauspielerisch und atmosphärisch ist allerdings noch viel Luft nach oben.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Danke für nichts"
Jahr: 2025Länge: 105 Minuten
Kinostart: 23.10.2025
Regie: Stella Marie Markert
Darsteller: Kathrin Angerer als Frau Rottenborn, Flavia Barrientos als Malou (Jung), Leon Lukas Blaschke als Herr Rumpelt, Liv Bohse als Victoria (Jung), Mira Louise Brand als Ricky (Jung)
Kamera: Edgar Fischnaller, Jonas Kolahdoozan
Verleih: Four Guys Film Distribution
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