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Raumteiler (2023)

Drei junge Kölner erleben in einer improvisierten WG der etwas anderen Art einen turbulenten Sommer in der Großstadt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Karsten (Christoph Bertram), ein Kölner Musiker, lebt in einem kleinen Zimmer ohne festen Mietvertrag. Als sein Vermieter Renovierungsarbeiten ankündigt, landet er unversehens auf der Straße. Doch statt in Panik zu geraten, packt er seine Matratze und richtet sich in einem geliehenen Transporter ein. Bald schließen sich Sophie (Fee Zweipfennig) und Miray (Luana Velis), ebenfalls wohnungssuchend, seiner "improvisierten WG“ an. Gemeinsam verbringen sie einen aufregenden Sommer in dieser ganz und gar ungewöhnlichen Wohngeneinschaft. Doch allmählich zeigen sich die Schattenseiten: Man geht sich aufgrund der fehlenden Privatsphäre auf die Nerven und die Unsicherheit ob der ungewissen Zukunft zehrt an den Nerven. Zudem hält die kalte Jahreszeit langsam Einzug, wodurch der Aufenthalt im Umzugstransporter immer ungemütlicher wird. Wie wird es mit den drei Freunden weitergehen?

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Wohnungsnot in der Großstadt

Der Beginn der Arbeit an "Raumteiler“ geht zurück auf die frühen 20er-Jahre, doch das Hauptthema, das Filmemacher Florian Schmitz in seinem zweiten abendfüllenden Werk verhandelt, könnte aktueller nicht sein. Es geht um Wohnungsnot und -knappheit, in "Raumteiler“ exemplarisch verortet in der Rhein-Metropole Köln. Das passt, denn: Wie in vielen anderen Großstädten sind die Angebotsmieten in Köln mittlerweile so hoch, dass viele Menschen erst gar keine Bleibe finden oder sich ihre Wohnung kaum noch leisten können.

Auf Karsten, eine ebenso sympathische wie empathische Hauptfigur, trifft das Erstgenannte zu. Christoph Bertram spielt ihn lebensnah und authentisch. Karsten gerät im Angesicht der drohenden Obdachlosigkeit nicht in Panik und übt sich in etwas, das einem Therapeuten und Lebensratgeber immer wieder gebetsmühlenartig nahelegen: in radikaler Akzeptanz. Auch die übrigen Darsteller spielen ungekünstelt und wahrhaftig. Ihre Figuren kämpfen mit alltäglichen Sorgen und Ängsten, Schmitz verzichtet auf Überdramatisierung und überzeichnete Konflikte.

Mikrokosmos der Unabwägbarkeiten

Überhaupt erinnert "Raumteiler“ meist mehr an eine Doku als einen Spielfilm. Und das hat einen Grund: Die meisten Dialoge sind improvisiert und ein explizit oder bis ins Detail ausgearbeitetes Drehbuch existierte nicht. Diese Freiheit und Abkehr von festen Dialoglinien und durchgeplanten Szenen verleiht "Raumteiler“ etwas erfrischend Unangepasstes. Und trotz der reduzierten Handlung und des eng gefassten Themas existieren kaum Lücken oder gar Leerlauf. Es sind die kleinen Gesten und die intensive Hingabe an alltägliche Situationen, die den Wert dieses feinfühligen und behutsam inszenierten Films ausmachen.

Außerdem fällt auf, wie souverän und sicher Schmitz trotz seiner erst 33 Jahre und eines einzigen zuvor inszenierten Films als Regisseur agiert. Mit seiner (Hand-)Kamera fängt er kurze Blicke und zunächst unbedeutend erscheinende Gesten ein, entlockt seinen Jung-Schauspielern zudem eben jenes unverstellte, aber jederzeit präzise Spiel. Voller Mitgefühl blickt er auf einen Mikrokosmos, der geprägt ist von Unsicherheit, innerer Unruhe und prekären Verhältnissen, die nicht nur die drei Hauptfiguren, sondern Millionen Deutsche betreffen.

Fazit: Realismus und Minimalismus treffen in diesem lebensecht gezeichneten, dokumentarisch anmutenden Film aufeinander. Schlicht, unaufdringlich und mit viel Gespür für kleine Gesten inszeniert.




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Besetzung & Crew von "Raumteiler"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 79 Minuten
Kinostart: 11.09.2025
Regie: Florian Schmitz
Darsteller: Christoph Bertram, Fee Zweipfennig, Luana Velis, Tomasso Tessitori, Ruzica Hajdari
Kamera: Martin Paret
Verleih: Dekorfilm

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