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Das Ungesagte (2025)
Dokumentarfilm: Über die NS-Zeit wurde in deutschen Haushalten nach Kriegsende weitgehend geschwiegen – die begangenen Taten waren ein Tabuthema.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung:
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Nach 1945 blieb in Deutschland vieles ungesagt. Elf Personen, die zwischen 1920 und 1936 geboren wurden, berichten in Interviews über ihre Erlebnisse als Kinder beziehungsweise junge Menschen in der NS-Zeit – und wie sie danach bis ins hohe Alter mit ihren Erinnerungen umgegangen sind.
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Filmkritik
"Das Ungesagte": Der Versuch, die Vergangenheit zu verstehen
Das Regieduo Patricia Hector und Lothar Herzog befasst sich im Dokumentarfilm "Das Ungesagte" mit elf Zeitzeug:innen der NS-Zeit, die als Talking Heads in ausführlichen Interviews über das damalige Leben sprechen. In einem vorangestellten Zitat des deutsch-französischen Publizisten Michel Friedman aus dem Jahre 2024 wird bereits deutlich gemacht, dass das Sprechen über das Vergangene von großer Wichtigkeit ist – und dass das Ausbleiben davon fatale Folgen hat: "Gibt es die deutsche Erinnerungskultur überhaupt? Denn dazu hätten ja die Großeltern mit den Kindern und Enkeln wieder und weiter reden müssen."
Eine der letzten Möglichkeiten für ein Zeitdokument
Durch das hohe Alter der interviewten Protagonist:innen, die zwischen 1920 und 1936 zur Welt kamen, ist "Das Ungesagte" wohl eine der letzten Gelegenheiten, Zeitzeug:innen zu befragen. Der Film führt die Leute vor der Kamera nicht vor. Hector und Herzog sorgen jedoch durch entschiedenes Nachfragen aus dem Off dafür, dass ausweichende Aussagen wie "Wir wussten nichts davon" nicht einfach unkommentiert im Raum stehen bleiben.
Dabei zeigt sich, dass eine Reflexion über die eigene Schuld (etwa durch das damalige Wissen um die Verfolgung jüdischer Mitbürger:innen und das Nichtstun) kaum auf einer konkreten Ebene, sondern nur im Abstrakten stattfindet. Zwei der Befragten stammen wiederum aus verfolgten jüdischen Familien, sodass auch diese Perspektive hier vertreten ist.
Ein relevantes Thema
Hector und Herzog bringen in einer Regienotiz treffend auf den Punkt, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für uns heute von großer Bedeutung ist – und es auch morgen noch sein wird: "Die damalige Begeisterung der Menschen für die NS-Ideologie genau zu kennen und zu verstehen ist nicht nur notwendig, um unsere eigene Geschichte besser zu verstehen, sondern auch um die Zukunft aktiv zu gestalten."
Fazit: Ein sehr bemerkenswerter Dokumentarfilm, der sich an ein tabuisiertes Thema wagt.
Das Regieduo Patricia Hector und Lothar Herzog befasst sich im Dokumentarfilm "Das Ungesagte" mit elf Zeitzeug:innen der NS-Zeit, die als Talking Heads in ausführlichen Interviews über das damalige Leben sprechen. In einem vorangestellten Zitat des deutsch-französischen Publizisten Michel Friedman aus dem Jahre 2024 wird bereits deutlich gemacht, dass das Sprechen über das Vergangene von großer Wichtigkeit ist – und dass das Ausbleiben davon fatale Folgen hat: "Gibt es die deutsche Erinnerungskultur überhaupt? Denn dazu hätten ja die Großeltern mit den Kindern und Enkeln wieder und weiter reden müssen."
Eine der letzten Möglichkeiten für ein Zeitdokument
Durch das hohe Alter der interviewten Protagonist:innen, die zwischen 1920 und 1936 zur Welt kamen, ist "Das Ungesagte" wohl eine der letzten Gelegenheiten, Zeitzeug:innen zu befragen. Der Film führt die Leute vor der Kamera nicht vor. Hector und Herzog sorgen jedoch durch entschiedenes Nachfragen aus dem Off dafür, dass ausweichende Aussagen wie "Wir wussten nichts davon" nicht einfach unkommentiert im Raum stehen bleiben.
Dabei zeigt sich, dass eine Reflexion über die eigene Schuld (etwa durch das damalige Wissen um die Verfolgung jüdischer Mitbürger:innen und das Nichtstun) kaum auf einer konkreten Ebene, sondern nur im Abstrakten stattfindet. Zwei der Befragten stammen wiederum aus verfolgten jüdischen Familien, sodass auch diese Perspektive hier vertreten ist.
Ein relevantes Thema
Hector und Herzog bringen in einer Regienotiz treffend auf den Punkt, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit für uns heute von großer Bedeutung ist – und es auch morgen noch sein wird: "Die damalige Begeisterung der Menschen für die NS-Ideologie genau zu kennen und zu verstehen ist nicht nur notwendig, um unsere eigene Geschichte besser zu verstehen, sondern auch um die Zukunft aktiv zu gestalten."
Fazit: Ein sehr bemerkenswerter Dokumentarfilm, der sich an ein tabuisiertes Thema wagt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Das Ungesagte"
Land: DeutschlandJahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 143 Minuten
Kinostart: 06.11.2025
Regie: Lothar Herzog
Kamera: Lothar Herzog
Verleih: imFilm
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