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Songs for Joy (2025)

Deutscher Dokumentarfilm über ein ungewöhnliches Musikprojekt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Im Mai 2024 belebten die Multitalente Carsten "Erobique" Meyer und Jacques Palminger eine alte Idee wieder. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schauspielhaus auf der Hamburger Veddel legten sie ihr musikalisches Mitmach-Projekt "Songs for Joy" noch einmal neu auf. Bewohner des Stadtteils reichten Texte ein, die Meyer und Palminger gemeinsam mit anderen Musikern vertonten. Als Probenraum diente die Veddeler Immanuelkirche.

Neben Palminger und Meyer waren unter anderem der Gitarrist Chris Dietermann, der Schlagzeuger Mario Hänni und die Musikproduzentin und Musikerin Peta Devlin mit von der Partie. Am Ende des Projekts standen zwei Konzerte im Deutschen Schauspielhaus, bei dem unter vielen anderen auch eine Pfadfindergruppe und der Kinderchor einer Veddeler Schule auf der Bühne standen, um die zuvor komponierten Songs einem begeisterten Publikum zu präsentieren.

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"Songs for Joy": Eine Prise Kitsch und pure Freude

Die Idee zu diesem Projekt hat knapp 20 Jahre auf dem Buckel, die zwei Männer dahinter sind Kult. Erstmals setzten Carsten "Erobique" Meyer und Jacques Palminger sie im Jahr 2006 im Maxim Gorki Theater in Berlin in die Tat um. Über einen Aufruf eingereichte Gedichte wurden von Meyer, Palminger und weiteren Musikern vertont und im Anschluss daran auf der Bühne des Berliner Theaters aufgeführt. Einige der dort performten Songs wie "Wann strahlst Du" oder "Finsterwalde" haben sich zu echten Ohrwürmern entwickelt. 18 Jahre später gehen diese "Songs for Joy" in die zweite Runde. Dieses Mal reisen die zwei Hamburger Multitalente nicht eigens bis in die deutsche Hauptstadt, sondern nur bis auf die Veddel, jene Elbinsel, die Teil des Stadtviertels Hamburg-Veddel ist.

Fan der ersten Stunde

Die Idee, das Projekt in einem Dokumentarfilm festzuhalten, hatte der Regisseur Jan Becker. Der gebürtige Ostwestfale ist Fan der ersten Stunde, seit er "2007 beim Songs for Joy-Konzert im Gorki Studio im Publikum saß", wie er sich erinnert. Als Becker über einen Post bei Instagram von der Hamburger Neuauflage des Projekts erfuhr, waren er und sein Kollege Ralf Mendle sich "sofort einig bei dem Plan, dieses sehr besondere Mitmach-Projekt filmisch zu begleiten". Doch die Zeit drängte, denn die ersten Jamsessions waren bereits angesetzt, und Carsten Meyer und Jacques Palminger konnten nicht extra auf das Filmteam warten. Kurzentschlossen fuhren Becker und Mendle, der die Kamera übernahm, nach Hamburg – "und stellten fest, dass das Songs for Joy-Prinzip auch für ein schnell und beherzt angegangenes Filmprojekt funktioniert". Denn vor Ort fanden sie die Unterstützung vieler Filmschaffender.

Spontan und energiegeladen

Die Spontaneität, mit der dieser Dokumentarfilm umgesetzt wurde, ist ihm anzumerken. Nicht jede Einstellung sitzt, nicht immer ist die Tonspur einwandfrei verständlich. Doch das passt zum Entstehungsprozess der Songs, die ebenfalls mit viel Spontaneität, Improvisation, Experimentierfreude und Energie mal in kleinen, mal in größeren Gruppen, aber stets im Kollektiv zustande gekommen sind. Eingefügte Splitscreens peppen das konventionell gedrehte Material ein wenig auf und verleihen ihm eine gewisse Musikvideo-Ästhetik. Nicht jede dieser künstlerischen Entscheidungen des Regisseurs ist geglückt, was letzten Endes aber keine Rolle spielt. Denn das große Finale auf der Bühne im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg entschädigt für alle kleinen Mängel.

Auch wenn viele der Songs ein wenig abgekupfert klingen, weil sie passagenweise an bekannte Hits erinnern und in jeder Komposition eine Prise Kitsch steckt, sind deren Ohrwurm-Qualitäten nicht von der Hand zu weisen. Und noch etwas anderes begeistert: Mit wie viel Elan und Enthusiasmus alle am Projekt Beteiligten zu Werke gehen und wie mühelos sich deren Energie von der Theaterbühne aufs Publikum und von dort auch in den Kinosaal überträgt.

Fazit: Die "Songs for Joy" mögen kitschig sein, bereiten allen Beteiligten und dem Publikum aber pure Freude. Eine Emotion, die sich in Jan Beckers Dokumentarfilm über das außergewöhnliche Mitmach-Projekt mühelos in den Kinosaal übertragt.




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Zum Video: Songs for Joy

Besetzung & Crew von "Songs for Joy"

Land: Deutschland
Jahr: 2025
Genre: Dokumentation
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 30.10.2025
Regie: Jan Becker
Kamera: Ralf M. Mendle
Verleih: Filmtank Audience

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