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Leonardo DiCaprio in Body of Lies
Leonardo DiCaprio in Body of Lies
© Warner Brothers

TV-Tips für Freitag (27. Februar): Leonardo DiCaprio auf Agentenjagd

Pro7 zeigt "Der Mann, der niemals lebte"

Ein nur schmales Kinofilmangebot lässt heute Abend nur eine Wahl zu: Mit Ridley Scott, Russell Crowe und Leonardo DiCaprio im Pro7-Hauptprogramm auf Agentenjagd nach Jordanien zu reisen.

"Der Mann, der niemals lebte", Pro7, 20:15 Uhr:
Ridley Scott ist ein meisterhafter Regisseur, aber er hat im Laufe seiner Karriere auch schon so manchen kapitalen Flop hinnehmen müssen. Aktuell ist sein Epos "Exodus" an den Kinokassen untergegangen, und auch "Body of Lies" (so der Originaltitel von "Der Mann, der niemals lebte") fand 2008 nur mäßigen Zuschauerzuspruch. Unverdienterweise, denn der Thriller hat einiges, was für einen Kinobesuch oder das heutige Einschalten spricht. Scott wollte die Produktion in den Vereinigten Arabischen Emiraten drehen, erhielt wegen des sensiblen politischen Themas aber keine Drehgenehmigung, so dass er nach Marokko ausweichen musste. Die Handlung spielt in Jordanien: Ein CIA-Agent (Leonardo DiCaprio), der viele Kontakte in Jordanien besitzt und fließend arabische Sprachen beherrscht, jagt hinter einem mächtigen Terroristenführer her. Dabei gerät er in die Mühlen zwischen den ein betrügerisches Doppelspiel treibenden CIA-Vorgesetzten in Washington - hier repräsentiert durch Russell Crowe - und den unklaren Absichten des jordanischen Geheimdienstes. Scott und sein Kameramann Alexander Witt haben einen wunderschön anzuschauenden Streifen fabriziert: Während die Szenen in Arabien gelb, staubig und mit goldenem Licht gefilmt sind, kontrastieren die Bilder aus Washington mit einem kalten, fahlen Blau. Witt drehte mit echtem Filmmaterial und nutzte so viel natürliches Licht wie möglich, was dem Streifen ein authentisches Aussehen verleiht. Thematisch arbeitet William Monaghan's Drehbuch, das auf dem Roman "Body of Lies" von David Ignatius aus dem Jahr 2007 basiert, das Unvermögen der CIA heraus zu kapieren, dass der "Krieg gegen den Terror" nicht mit noch so viel technischer Hochrüstung gewonnen werden kann. Es braucht auch das "menschliche Element": Vertrauenswürdige Agenten vor Ort, die in der Szene verwurzelt sind. Während die Handlung keine besonders aufregende neue Richtung einschlägt, profitiert die Warner Brothers-Produktion immens von den hervorragenden Darstellungen DiCaprios und Crowes, die das ganze Projekt über einen konventionellen Spionagefilm herausheben. Crowe nahm für seine Rolle extra über 25 Kilo zu. Kritiker Matthew Pejkovic schrieb in "Matt's Movie Reviews", dass "der Film ein äußerst gut getimter, unablässig spannender und intensiver, brutaler Thriller" ist. "Hier gibt es keine Verdammung oder Beglückwünschungen am Schluss. Wie Russell Crowe am Ende sinniert: Keiner ist unschuldig."



"Die Herrschaft des Feuers", Pro7, 22:35 Uhr:
Dieser Abenteuerfilm aus dem Jahr 2002 gehört zu der Art von Streifen, bei denen man mit Einschalten des Fernsehers seine Gehirntätigkeit herunterdimmen kann. Feuerspeiende Drachen sind aus der Erde emporgestiegen und legen bis 2020 alles in Schutt und Asche und dominieren den Planeten. Nur Christian Bale harrt mit einer kleinen Kolonie auf einem englischen Schloss aus. Dann kommt der draufgängerische Amerikaner Matthew McConaughey, der die Biester aktiv bekämpfen will. Rob Bowman drehte den Film in Irland und geriet mit seiner Produktion in den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche, deren Einschränkungen dazu führten, dass viele Szenen nicht wie geplant gedreht werden konnten. "Reign of Fire" (so der Originaltitel) erhielt nur gemischte Kritiken und war an den Kinokassen ein Flop. Dennoch: "Drachen, Mann. Deshalb sind wir hier - und sie enttäuschen kein bisschen", so Kritiker Tim Brayton. Und selbst Top-Rezensent Richard Roeper gab "Daumen hoch" im US-Fernsehen: "Ich behaupte nicht, dass der Film gut ist, aber er ist furchtbar unterhaltsam in der Art klassischer Trivialfilme."


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