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Liz und Julie bei der Queen

Alles über den Ritterschlag

Elizabeth Taylor ("Familie Feuerstein") griff zu Superlativen: "Das ist das Größte, der Höhepunkt meines Lebens. Dieser Tag lässt sich mit keinem anderen vergleichen. Ich bin so aufgeregt.

Elizabeth Taylor ("Familie Feuerstein") griff zu Superlativen: "Das ist das Größte, der Höhepunkt meines Lebens. Dieser Tag lässt sich mit keinem anderen vergleichen. Ich bin so aufgeregt. Ich wurde davon überrascht und hätte um alles in der Welt nicht damit gerechnet. Als ich zum ersten Mal davon hörte, dachte ich: Das muss ein Scherz sein", meinte die Schauspielerin, bevor sie im Buckingham Palace von ihrer Namensvetterin zur "Dame Commander of the Order of the British Empire" ernannt wurde, was einem weiblichen Ritterschlag gleichkommt. Der Star wurde in Anerkennung ihrer Leinwandleistungen und für ihre Wohltätigkeitsarbeit, insbesondere ihrer Spendensammlungen für die AIDS-Forschung, gewürdigt. Für Liz Taylor, die ungewohnt pünktlich erschien, war es ein Wiedersehen mit der Königin, aber beide werden sich kaum an die erste Begegnung erinnern: Im Alter von drei Jahren hatte sie mit ihrer Ballettklasse vor der königlichen Familie getanzt. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs siedelten die Taylors, die Eltern waren Amerikaner, in die USA über. Beim "krönenden Moment ihres Lebens" dachte Liz aber an jemand anderen - Richard Burton, die Liebe ihres Lebens, mit dem sie zwei Mal verheiratet gewesen war und von dem sie sich wünschte, dass "er hier wäre. Ich vermisse ihn so sehr." Mit ihm war sie ein erstes Mal im Buckingham Palace gewesen, als er zum Ritter ernannt wurde. Ihre Kollegin Julie Andrews ("Cin Cin") erhielt ebenfalls den Adelstitel für ihre Verdienste auf dem Feld der Unterhaltung. Die 64 Jahre alte Darstellerin fühlte sich "geehrt und erfreut" über die Auszeichnung: "Ich dachte, ich käme dafür nicht mehr in Frage, nachdem ich seit so vielen Jahren in Amerika lebe, obwohl ich immer gefühlt habe, dass ich mir mein Britisch-Sein bewahrt habe. Liz wurde im Rollstuhl durch einen Seiteneingang des Buckingham Palace geschoben, damit sie den Aufzug der Königin benutzen konnte. Dem nach drei Rückenbrüchen und Hüftproblemen von gesundheitlichen Problemen und mehreren Operationen geplagten Star war es so am leichtesten möglich, in den Ballsaal zu gelangen, wo die Auszeichnungszeremonie stattfand. Dort leitet die Königin jährlich etwa 20 solcher Veranstaltungen, die bis vor kurzem noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Aber durch das Modernisierungsprogramm der Queen ist es nun erlaubt, die Feierlichkeit zu filmen. Die Königin betrat den Saal zu einer Musikfanfare, der die britische Nationalhymne folgte. Zwei Offizielle begleiteten sie. Fünf Mitglieder der Königlichen Leibgarde, des ältesten Militärkorps in Großbritannien, warteten bereits, um der Queen zu assistieren. Die Geehrten wurden von einem Saaldiener nach vorne zu einem Schemel geleitet, auf den sie sich hinknieten. Die Königin tippte dann mit einem Schwert, das ihrem Vater George VI gehörte, auf jede Schulter und erteilte dadurch den Ritterschlag. Während der diesjährigen Zeremonie spielte das Palastorchester aus gegebenen Anlass Lieder aus Julie Andrews-Musicals. Zum Andenken erhielten die Ausgezeichneten eine Brosche. Dame Julie berichtete im Nachhinein, während sich außerhalb des Palastes Scharen von Fans drängelten, von der hautnahen Begegnung mit der Königin: "Sie sprach zuerst und sagte, was für eine große Freude und Vergnügen es sei, mich heute zu sehen. Und ich antwortete: Ihre Majestät, Sie können sich nicht vorstellen, was für eine Freude es auch für mich ist." Für Elizabeth Taylor war das aber nur der Auftakt einer ganzen Reihe von Veranstaltungen in der britischen Hauptstadt. Am vergangenen Donnerstag eröffnete zunächst eine Ausstellung mit Portraits des Stars in der National Portrait Gallery in London. Am 24. Mai wird sie vom British Film Institute mit einer Auszeichnung für ihr Lebenswerk bei einem Abendessen zu ihren Ehren im Dorchester Hotel geehrt, und am 26. Mai ist die 68jährige der Ehrengast bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in der Royal Albert Hall, wo sie wieder Geld für die AIDS-Forschung sammeln wird. Im Programm des National Film Theatres werden derweil ein Dutzend Filme mit Dame Elizabeth aufgeführt.


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