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Star Wars - Anthony Daniels, Alec Guinness und Mark Hamill
Star Wars - Anthony Daniels, Alec Guinness und Mark Hamill
© Lucasfilm

TV-Tipp für Freitag (20.5.): Mark Hamill lernt die Macht kennen

Pro7 zeigt Meisterwerk "Star Wars: Eine neue Hoffnung"

"Star Wars - Episode IV: Eine neue Hoffnung", Pro7, 20:15 Uhr
Luke Skywalker (Mark Hamill) schließt sich einem Jedi-Ritter (Alec Guinness), einem draufgängerschen Piloten (Harrison Ford), einem Wookie (Peter Mayhew) und zwei Druiden (Kenny Baker und Anthony Daniels) an, um das Universum vor der Welten zerstörenden Kampfstation des Imperiums zu retten, aber auch um Prinzessin Leia (Carrie Fisher) aus den Fängen des bösen Darth Vader (David Prowse) zu befreien.

"Ich war ein großer Fan der Flash Gordon-Filme der dreißiger Jahre", berichtet Regisseur und Drehbuchautor George Lucas, "aber ich fragte mich, was wohl wäre, wenn diese Filme mal in richtig gut gemacht würden." Auf jeden Fall wollte der Filmemacher 1973 nach seinem Erfolg mit "American Graffiti" seinen eigenen "Flash Gordon" drehen. Als er indes nicht die Rechte an der Figur erwerben konnte, ersann er sich sein eigenes Science Fiction-Universum.

Der Rest ist Geschichte: "Star Wars" wurde der erfolgreichste Film des Jahres 1977 - bei Kosten von 11 Millionen Dollar spielte er allein in Nordamerika 307 Millionen Dollar und international weitere 314 Millionen Dollar ein - das entspräche heute 2,5 Milliarden Dollar weltweit. Hinter "Gone with the Wind" ist er der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten nach Zuschauerzahlen. Er wurde für zehn Oscars nominiert - als "Bester Film", für Regisseur George Lucas, sein Drehbuch, Nebendarsteller Alec Guinness - und gewann sechs davon für Komponist John Williams, Kostümbildner John Mollo, die Cutter, die Bühnenbildner, die Visuellen Effekte, die Tontechniker und einen Spezialpreis für Tondesigner Ben Burtt. Bei den Golden Globes gewann Komponist John Williams; nominiert waren der Film, Regisseur Lucas und Nebendarsteller Guinness. Bei den Britischen Filmpreisen gewannen die Tontechniker und erneut Komponist Williams; nominiert waren der Film, die Cutter und Kostümbildner Mollo.

"Star Wars" gilt als einer der Meilensteine der Filmgeschichte, der die Filmwirtschaft mit dem Konzept des auf ein jugendliches Publikum ausgerichteten Sommer-Blockbusters nachhaltig verändert hat und bis heute beeinflusst. Er taucht auf fast allen Bestenlisten auf, ist 1989 von der Library of Congress als ein "kulturell, historisch und ästhetisch bedeutsames Werk" in das National Film Registry aufgenommen worden, um es der Nachwelt zu erhalten. Und alles in allem ein kulturelles Phänomen, das buchstäblich jedes Kind kennt.

Das hätte sich Mitte der Siebziger niemand träumen lassen, am wenigsten Lucas selbst, für den der gesamte Prozess eine einzige Tortur war, die ihn an die Grenzen seiner Belastbarkeit bringen sollte. Es fing damit an, dass die Studios seine Idee reihenweise ablehnten: United Artists, Universal Pictures und Walt Disney Studios hatten kein Interesse an dem "seltsamen Zeug", glaubten auch nicht, dass mit Science Fiction Geld zu verdienen sei. Schließlich griffen 20th Century Fox zu und gewährten dem damals 31-Jährigen ein Budget von 8 Millionen Dollar. George brauchte derweil vier Drehbuchfassungen, bis er ein verfilmbares Skript beisammen hatte.

Zu seinem Schrecken musste er dann feststellen, dass Fox ihre Spezialeffekte-Abteilung abgeschafft hatten; kurzerhand gründete der Künstler 1975 mit Industrial Light and Magic seine eigene Firma, welche die umfangreichen Tricks des Werkes umsetzen würden.

Die Dreharbeiten waren ein Alptraum aus schlechtem Wetter und nicht funktionierender Technik in der tunesischen Wüste; strikten Arbeitsbedingungen mit Drehschluss um 17.30 Uhr in den Elstree Studios in London; nicht vernünftig auszuleuchtenden Kulissen; Schauspielern, die den ganzen Film als "kindisches Puppentheater" nicht ernst nahmen; und einem Regisseur, der sich schwer tat, mit seinem Ensemble konstruktiv zu kommunizieren. Bereits nach einer Woche hinkte die Produktion dem Drehplan hinterher, und Fox waren gezwungen, laufend Geld hinterher zu schießen, was zu verstärkter Nervosität führte. Einer der Wenigen, die an den Erfolg des Films glaubten und Crew und Kollegen zu verstärkten Anstrengungen anfeuerte, war Veteran Alec Guinness.

Die Nachproduktion verlief ebenfalls chaotisch, und die erste Schnittfassung des Films entsetzte Lucas so sehr, dass er Cutter John Jympston feuerte und durch Paul Hirsch und Richard Chew ersetzte, welche die Bilder um rund ein Drittel neu zusammensetzten.

Als "Star Wars" im Mai 1977 in den Kinos startete, kam die Wende: Die Kritiker schwärmten von diesem ambitionierten und phantasievollen Meisterwerk mit den Maßstäbe setzenden Spezialeffekten, das zeigte, wozu Blockbuster-Filmemachen fähig sein konnte. Es bildeten sich lange Schlangen vor den Kinokassen, das Merchandising erreichte ungekannte Umsatzhöhen, und am Ende waren alle glücklich: Junge und alte Kinozuschauer, die Rezensenten, das Studio und nicht zuletzt George Lucas selbst - der sich nach dem ganzen Stress allerdings erst wieder 22 Jahre später für "Star Wars - The Phantom Menace" auf den Regiestuhl setzten sollte.

Ein Zuschauer schwärmt: "Dieser Film hat alles, was einen Streifen großartig macht: Tolle Charaktere, eine tolle Story, tolle Bilder, tolle Spezialeffekte, die sich gut gehalten haben, und eine mythologischen Hintergrund, der Fans seit Jahrzehnten träumen lässt. Nicht zu vergessen John Williams' wunderbare Musik, ohne die der Film nicht so phantastisch wäre, wie er ist."



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