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Burkhard Driest
Burkhard Driest
© Warner Bros.

Burkhard Driest gestorben

Vom Bankräuber zum Schauspieler

Der Schauspieler und Autor Burkhard Driest ist gestern nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben, wie seine Familie heute bekannt gegeben hat. Er war wegen seiner ungewöhnlichen Vita vom Bankräuber zum Schauspieler und insbesondere einem Millionenpublikum durch einen Auftritt 1974 in der WDR-Talkshow "Je später der Abend", bei dem Romy Schneider ihm "Sie gefallen mir, Sie gefallen mir sehr" zumaunzte, bekannt geworden.

Burkhard Driest wurde am 28. April 1939 als Sohn eines Diplom-Volkswirts und einer Klavierpädagogin in Stettin geboren. 1945 zog die Familie nach Niedersachsen, wo er erst bei der Mutter, dann beim Vater lebte. Er studierte Rechtswissenschaft in Kiel, Berlin und Göttingen, geriet aber immer mehr mit dem Gesetz in Konflikt. Nach einem Banküberfall auf die Sparkasse in Burgdorf bei Hannover wurde er 1966 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Bereits zwei Jahre später wurde er wegen guter Führung entlassen.

Driest schlug sich mit verschiedenen Jobs durch, bevor er 1974 durch seinen semi-autobiographischen Roman "Die Verrohung des Franz Blum", für dessen Verfilmung er auch das Drehbuch schrieb und eine Nebenrolle übernahm, bekannt wurde. Es folgte das Angebot von Peter Zadeck, am Bochumer Schauspielhaus die Hauptrolle in "Endstation Sehnsucht" zu übernehmen. Danach schrieb er Drehbücher für Theaterstücke, Fernseh- und Kinofilme wie "Querelle" von Rainer Werner Fassbinder und spielte in Filmen wie "Steiner - Das eiserne Kreuz" von 1977 und über die Jahre in verschiedenen Fernsehkrimis mit. Er unterrichtete in den nuller Jahren an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin.


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