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Viva Zapata - Marlon Brando und Joseph Wiseman
Viva Zapata - Marlon Brando und Joseph Wiseman

TV-Tipp für Montag (27.4.): Marlon Brando macht Revolution

Arte zeigt "Viva Zapata!"

"Viva Zapata!", Arte, 23:10 Uhr
Ein mexikanischer Bauer (Marlon Brando) führt Anfang des 20. Jahrhunderts die Revolution gegen den korrupten Diktator Porfirio Díaz (Fay Roope) an.

Heute würde man vermutlich von "whitewashing" schreiben und tut es auch - Kritiker Dave Kehr im "Chicago Reader": "Die Mexikanische Revolution weißgewaschen für Ostküsten-Intellektuelle" - und in Mexiko ein Sturm der Entrüstung in der Presse anheben, wenn eine Hollywood-Produktion den mexikanischen Nationalhelden Emiliana Zapata von einem weißen Bürschchen verkörpern lassen würde. Auf der anderen Seite edelt es fast schon, wenn ein Superstar der frühen Fünfziger wie Marlon Brando den Part annimmt. Und man muss objektiv festhalten: Der damals 27-Jährige wurde der Rolle mit einer bravourösen Leistung gerecht.

Die herausragenden Schauspielerleistungen und die hervorragende Inszenierung durch Elia Kazan, der Brando zwei Jahre später zu einem Oscar in "On the Waterfront" ("Die Faust im Nacken") leiten sollte, fügen sich zu einem bewegenden US-Drama, das eindrucksvoll die Mechanismen einer Revolution und die korrumpierende Ausübung von Macht zeigt.

Was der Streifen nicht darstellt, ist eine akkurate Wiedergabe der wirklichen Ereignisse und auch der historischen Persönlichkeit von Emiliano Zapata, der zum Beispiel kein Analphabet war und aus einer vergleichsweise wohlhabenden Familie stammte. Das Drehbuch des Schriftstellers John Steinbeck romantisiert viele Aspekte des Revolutionärs, wie es die Gesetze der Leinwand einer Prestige-Produktion vermutlich fordern.

Gedreht wurde die 1,8 Millionen Dollar teure 20th Century Fox-Produktion in den US-Bundesstaaten New Mexico und Texas.

"Viva Zapata!" erhielt 1952 gemischte Kritiken und wurde ein solider Erfolg an den US-Kinokassen. Nebendarsteller Anthony Quinn erhielt den Oscar; nominiert waren zudem Drehbuchautor John Steinbeck, Hauptdarsteller Marlon Brando, Komponist Alex North und die Bühnenbildner. Bei den Golden Globes war Nebendarstellerin Mildred Dunnock nominiert. Für den Britischen Filmpreis waren der Film und Hauptdarsteller Brando nominiert, der bei den Filmfestspielen in Cannes als Darsteller ausgezeichnet wurde.

Ein Zuschauer lobt: "Dies ist mit Sicherheit ein Beispiel für einen Film, der mit der Zeit noch besser und mit jedem vergehenden Jahr relevanter wird. John Steinbeck hat ein großartiges Drehbuch geschrieben, das die wesentlichen Farben einer Revolution einfängt: Den Geist, den Idealismus, die Verzweiflung und insbesondere die Manipulation. Der wahre Mittelpunkt der Handlung ist Joseph Wiseman, derjenige, der alle anderen in Schachfiguren verwandelt und übers Brett zieht. Es ist eine bewegendes Erlebnis, zwei brillante, exzentrische Genies wie ihn und Brando zusammen spielen zu sehen."



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