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Agatha Christie - Das Böse unter der Sonne - Peter Ustinov
Agatha Christie - Das Böse unter der Sonne - Peter Ustinov
© Kinowelt

TV-Tipps für Sonntag (21.6.): Peter Ustinov geht an den Strand

Arte zeigt "Das Böse unter der Sonne"

Krimizeit am Sonntagabend, aber nicht nur wegen des Wunsch-TATORT. Auch Spielfilm-Fans kommen auf ihre Krimikosten. Arte strahlt im Hauptprogramm die Agatha Christie-Verfilmung "Das Böse unter der Sonne" mit Peter Ustinov als Hercule Poirot aus. Im 3sat-Spätprogramm ermittelt dann Jean-Paul Belmondo im Fall eines Serienfrauenmörders in "Angst über der Stadt".

"Das Böse unter der Sonne", Arte, 20:15 Uhr
Hercule Poirot (Peter Ustinov) ermittelt im Fall eines gefälschten Diamanten auf einer Mittelmeerinsel und gerät in einen Mordfall.

Nach dem Riesenerfolg von "Murder on the Orient Express" im Jahr 1974 melkten EMI Films die Erfolgskuh mit weiteren Adaptionen von Agatha Christie-Kriminalromanen. Nach "Death on the Nile" 1978 und "The Mirror Crack'd" ("Mord im Spiegel") 1980 folgte mit "Evil Under the Sun" der vierte Streifen dieser inoffiziellen Reihe im Jahr 1982. Dieser basierte auf dem gleichnamigen Roman der englischen Autorin aus dem Jahr 1941 und hielt sich bei einigen Änderungen an die Vorlage, verlegte den Handlungsort allerdings von der südenglischen Grafschaft Devon auf eine fiktive Mittelmeerinsel an der Adria.

Für den britischen Kriminalfilm mischten EMI die bewährten Kräfte der ersten drei Christie-Adaptionen bunt durcheinander: Regisseur Guy Hamilton ("Goldfinger") hatte bereits "The Mirror Crack'd" inszeniert; Drehbuchautor Anthony Shaffer schon "Murder on the Orient Express" und "Death on the Nile" geschrieben; Peter Ustinov spielte nach "Death on the Nile" zum zweiten Mal den belgischen Privatdetektiv Hercule Poirot; Jane Birkin und Maggie Smith waren in "Death on the Nile" zu sehen gewesen, Colin Blakely und Denis Quilley hatten in "Murder on the Orient Express" mitgewirkt. Gedreht wurde in den Lee International Studios in London und auf der spanischen Insel Mallorca.

"Evil Under the Sun" ist ein raffinierter und unterhaltsamer Film mit köstlichen und humorvollen Momenten, einer fabelhaften Besetzung und prachtvoll im mondänen Art deco-Design der Dreißiger ausstaffiert. Die 10 Millionen Dollar teure Produktion erhielt gemischte Kritiken und floppte - was bereits ausreichte, die Christie-Reihe zu beenden.

Eine Zuschauerin schwärmt: "Dieser Film ist dank seines Humors, der großartigen Szenerie, den stilisierten Kostümen, der wundervollen Musik, dem komplexen Mörderrätsel und den köstlich theatralischen Darstellern ein absolutes Vergnügen. Man kann sich auf das Mörderrätsel konzentrieren, das nicht zu Agatha Christie's besten gehört - die Handlung ist mit einigen eher unwahrscheinlichen Zufällen äußerst unglaubwürdig. Oder man kann das Augenmerk auf die cineastischen Leckerlis richten. Die Mittelmeer-Landschaft ist umwerfend, die Kleider und Ausstattung opulent und nobel. Dazu viele Songs von Cole Porter, und heraus kommt ein entspanntes und unterhaltsames Kinoerlebnis, das sowohl für die Augen als auch für die Ohren angenehm ist. Seichter, spritziger, lebhafter Schmonsens. Aber erstklassiger Schmonsens."



"Angst über der Stadt", 3sat, 23:15 Uhr
Kommissar Letellier (Jean-Paul Belmondo) und Inspektor Moissac (Charles Denner) jagen Minos (Adalberto Maria Merli), einen Serienmörder, der es auf Frauen abgesehen hat.

Henri Verneuil
("Der Clan der Sizilianer") inszenierte 1975 diesen französischen Kriminalfilm, der in Frankreich ein großer Kassenerfolg wurde. Wie üblich führte Belmondo seine Stunts selbst aus und verlieh seiner Figur seine spöttische, sympathisch freche und nonchalante Art, die zu seinem Markenzeichen geworden war und für die ihn das Publikum liebte. Hier mochte sich das ein wenig mit dem eigentlich ernsten Fall beißen, aber letztlich überzeugt der routiniert inszenierte Streifen, der spannende Unterhaltung bietet und die Arbeit der Polizei minutiös nachzeichnet.

Ein Zuschauer lobt: "Dieser Kriminalfilm lässt kaum ein Genre-Klischee aus, aber dank der Inszenierung wirkt es doch originell. Das Tempo wechselt mehrmals, doch Regisseur Henri Verneuil hält es immer interessant und gibt den beiden perfekt harmonierenden Hauptdarstellern genügend Raum für einige der besten Momente des Films und auch etwas Humor."



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