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Die letzte Nacht der Titanic
Die letzte Nacht der Titanic
© Ascot

TV-Tipp für Montag (25.1.): Diese Nacht wird Kenneth More nicht vergessen

Arte zeigt "Die letzte Nacht der Titanic"

"Die letzte Nacht der Titanic", Arte, 21:55 Uhr
Der vermeintlich unsinkbare Luxusdampfer Titanic prallt auf seiner Jungfernfahrt im April 1912 auf einen Eisberg.

Seit dem Giga-Erfolg von "Titanic" 40 Jahre später ist dieses britische Drama von 1958 in den Windschatten des mächtigen US-Konkurrenten geraten. Aber bei "Titanic"-Kennern, Historiken und Überlebenden steht "A Night to Remember" - so der Originaltitel - weiter hoch im Kurs als definitive und fast schon dokumentarfilmgleiche Erzählung dieser Geschichte, nicht zuletzt wegen der Akkuratheit und des Detailreichtums, die sich an den Tatsachen orientieren.

Dies traf auch schon bereits auf die Vorlage zu, auf welcher das Drehbuch von Eric Ambler beruht. Der amerikanische Autor Walter Lord hatte 1955 auch anhand vieler Aussagen von Überlebenden erstmals detailliert die Katastrophe vom 15. April 1912 in seinem Sachbuch "A Night to Remember" geschildert.

Für die Leinwandadaption nutzte die Rank Organization die originalen Baupläne des Schiffes, um die Kulissen realitätsgetreu in den Pinewood-Studios nahe London aufzubauen. Besatzungsmitglieder wirkten als technische Berater ebenso wie Passagiere. Die Szenen auf dem Bootsdeck wurden auf der bereits auf dem Abwrackdock im schottischen Faslane nahe Glasgow liegenden RMS Asturias, einem Ozeandampfer aus dem Jahr 1925, gefilmt. Um das Werk publikumsträchtiger zu machen, konzentriert sich die Filmversion mehr als die Buchvorlage auf eine Person, den Zweiten Offizier, den man mit dem populären Star Kenneth More besetzte.
Das alles hatte seinen Preis: Mit einem Budget von 600 000 Pfund - das entspräche heute 14 Millionen Pfund - war "A Night to Remember" die bis dahin teuerste britische Produktion aller Zeiten.

Pikant: Vier Ausschnitte aus dem anti-britischen deutschen Drama "Titanic" aus dem Jahr 1943 wurden in den Streifen hineingeschnitten.

Regisseur Roy Ward Baker gelingt es, ein Dutzend verschiedener Handlungsstränge zu halten, ohne sich darin zu verheddern. Dass er die Spannung in seinem zurückhaltenden, beinahe nüchternen und zugleich ungemein bewegenden und würdevollen Film hält, ist eine großartige Leistung - weiß man doch, wie die Geschichte ausgehen wird.

"A Night to Remember" erhielt gute Kritiken, gewann den Golden Globe als "Bester Film" und eine Nominierung für den Britischen Filmpreis für Drehbuchautor Eric Ambler. Aber an den Kinokassen war er nur mäßig erfolgreich.

Ein Zuschauer schwärmt: "Die Spitzenklasse dieses Films kann man nicht übertreiben. Nichts fehlt. Nichts ist fehl am Platz. Der allmähliche Übergang von Humor und Gleichgültigkeit zu Besorgnis und Angst, wenn sich langsam die Erkenntnis durchsetzt, dass dieses Schiff in ernsthaften Schwierigkeiten ist, ist erstaunlich gut gelungen. Die Kamera schneidet und schneidet und zeigt in kurzen, aber anschaulichen Vignetten, wie sich die Umständen der Individuen an Bord verändern. Dass dies der teuerste jemals in Großbritannien gedrehte Film aller Zeiten war, sieht man an den üppigen und authentischen Kulissen."



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