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Jackie - Natalie Portman
Jackie - Natalie Portman
© Tobis Film

TV-Tipps für Sonntag (25.4.): Natalie Portman ist die First Lady

Arte zeigt FreeTV-Premiere "Jackie"

Am Sonntagabend wird höchst unterschiedliches Hollywood-Kino für Spielfilm-Fans geboten: Feminin-filigran im Arte-Hauptprogramm mit Natalie Portman als "Jackie" in der FreeTV-Premiere und Macho-männlich im Pro7-Spätprogramm mit Chris Hemsworth in "Operation: 12 Strong".

"Jackie", Arte, 20:15 Uhr
Nach der Ermordung ihres Mannes muss Jacqueline Kennedy (Natalie Portman) mit ihrer Trauer kämpfen, ihre Kinder trösten und um das Vermächtnis des Präsidenten kämpfen.

Ursprünglich war das Drehbuch von Noah Oppenheim für eine HBO-Miniserie konzipiert, dann aber durch das Interesse von Regisseur Darren Aronofsky ("Requiem for a Dream") und Darstellerin Rachel Weisz in Spielfilmform gebracht. Nachdem sich Weisz und Aronofsky im Jahr 2010 privat getrennt hatten, war das Projekt wieder auf dem Markt. In seiner Eigenschaft als Jury-Vorsitzender sprach Darren, der zumindest weiterhin als Produzent an Bord blieb, 2015 den chilenischen Filmemacher Pablo Larrain, der mit seinem "El Club" im Wettbewerb vertreten war, an.

Larrain, der bis dahin noch keine englischsprachige Produktion geleitet hatte, war eine ungewöhnliche Wahl für eine Leinwandbiographie, zumal noch einer uramerikanischen Figur der Zeitgeschichte, aber der "Außenseiterblick" stellte sich als nicht hinderlich heraus, im Gegenteil. Das US-Drama bietet einen faszinierenden Einblick in das Privatleben einer öffentlichen Figur, der von der israelischen Mimim Natalie Portman mit einer fesselnden Darstellung Leben verliehen wird.

Die Innenaufnahmen der 9 Millionen Dollar teuren Independent-Produktionen entstanden in einem Pariser Filmstudio, einige Außenaufnahmen vor Ort in Washington D.C.

"Jackie" feierte 2016 seine umjubelte Premiere bei den Filmfestspielen von Venedig und erhielt gute Kritiken. Das weltweite Einspiel betrug 36 Millionen Dollar. Für Titeldarstellerin Natalie Portman wurde das Biopic zum Triumph: Sie schaffte den "Grand Slam" der Schauspieler in der Preisverleihungssaison 2016/2017 und wurde für den Academy Award, den Golden Globe, den Britischen Filmpreis und den Screen Actors Guild Award nominiert.

Ebenfalls für den Academy Award nominiert waren Komponistin Mica Levi und Kostümbildnerin Madeline Fontaine; jene gewann den Britischen Filmpreis, für den Komponistin Levi wiederum im Rennen lag.

Kritikerin Debbie Lynn Elias schrieb in "Behind the Lens": "Eine originelle und brillant aufgebaute psychologische Charakterstudie, die Pablo Larrain mit unkonventioneller Ästhetik und nonlinearem Schnitt angeht."



"Operation: 12 Strong", Pro7, 22:30 Uhr
Direkt nach den Anschlägen auf New York City und Washington schickt die US-Armee eine Spezialeinheit nach Afghanistan, die mit einem örtlichen Warlord zusammen arbeitet, um die Taliban zu besiegen.

Am Fuß des neuen World Trade Centers in New York City steht seit 2012 die Figur eines berittenen Soldaten. Sie ehrt die zwölf Mitglieder der U.S. Army Special Forces, denen es gegen alle Wahrscheinlichkeiten im November 2001 gelang, mit Hilfe afghanischer Verbündeter die Stadt Masar-i-Scharif einzunehmen. Diese Mission hatte der amerikanische Journalist Doug Stanton in seinem Sachbuch "Horse Soldiers: The Extraordinary Story of a Band of US Soldiers Who Rode to Victory in Afghanistan" im Jahr 2009 erzählt.

Diese 35 Millionen Dollar teure Independent-Produktion setzte den Soldaten 2018 dann auch ein cineastisches Denkmal. Der dänische Regisseur Nicolai Fuglsig gab sein Debut und filmte in den US-Bundesstaaten California und New Mexico. Seinem US-Abenteuerfilm mangelt es an Tiefe oder Schattierungen, aber seine Absichten sind ehrenwert, die sich an den Tatsachen orientierende Handlung ist spannend und die Besetzung mit Akteuren wie Chris Hemsworth, Michael Pena und Michael Shannon eindrucksvoll.

"12 Strong" erhielt gemischte Kritiken und floppte mit weltweit lediglich 67 Millionen Dollar.

Kritiker Paul Byrnes schrieb im "Sydney Morning Herald": "Es gibt viel und packende Action, das Heldentum ist vorhanden, aber gedämpft, und die Form taktischer Komplexität hat den Drehbuchprozess überstanden, so dass es mehr geopolitische Feinheiten gibt, als man sie von einem Nach-9/11 amerikanischen Kriegsfilm erwarten durfte."



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