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Terminal - Tom Hanks
Terminal - Tom Hanks
© United International Pictures

TV-Tipps für Sonntag (11.7.): Tom Hanks strandet im Transit

RTL2 zeigt "The Terminal"

Wer keine Lust auf Fußball hat, kommt als Spielfilm-Fan am Sonntagabend im Arte-Hauptprogramm bei "Wiedersehen in Howards End" definitiv auf seine Kosten. Im RTL2-Spätprogramm folgt dann die Steven Spielberg-Komödie "The Terminal" mit Tom Hanks.

"Wiedersehen in Howards End", Arte, 20:15 Uhr
Ein Geschäftsmann (Anthony Hopkins) vereitelt den letzten Wunsch seiner verstorbenen Frau (Vanessa Redgrave), ihr Landhaus "Howards End" an ihre gute Freundin (Emma Thompson) zu vermachen.

Der englische Regisseur James Ivory ("The Remains of the Day") und der indische Prodzent Ismail Merchant hatten 1985 mit "Room with a View" und 1987 mit "Maurice" bereits zwei Romane des Autoren Edward Morgan Forster verfilmt, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in seinen Werken mit Klassenschranken der viktorianischen Gesellschaft Großbritanniens beschäftigt hatte. Mit "Howards End", seinem Buch aus dem Jahr 1910, verfilmte das Duo ein weiteres Werk, bei dem erstmals die deutschstämmige Autorin Ruth Prawer Jhabvala ("Eine Affäre in Paris") das Drehbuch schrieb, die von da an regelmäßig mit Ivory zusammen arbeiten sollte.

Erneut gelang ihnen ein superb in Szene gesetztes britisches Drama über die Spannungen zwischen den Klassen, bei der alle Schauspieler außergewöhnliche Leistungen bieten. Die umgerechnet 8 Millionen Dollar teure Produktion, die vor Ort in London gefilmt worden war, wurde 1992 mit 26 Millionen Dollar ein weltweiter Erfolg.

Neben den fabelhaften Kritiken reüssierte "Howards End" vor allem in der Preisverleihungssaison. Bei den Academy Awards wurde der Streifen für acht Oscars nominiert, von denen er drei gewinnen konnte: Emma Thompson wurde "Beste Hauptdarstellerin", das Drehbuch und die Ausstattung wurden ebenfalls ausgezeichnet. Nominiert waren der Film, Regisseur James Ivory, Nebendarstellerin Vanessa Redgrave, Kameramann Tony Pierce-Roberts, Komponist Richard Robbins und die Kostüme. Der Golden Globe ging an Hauptdarstellerin Thompson; nominiert waren der Film, Regisseur Ivory und Drehbuchautorin Ruth Prawer Jhabvala. Britische Filmpreise gingen an den Film und Hauptdarstellerin Thompson; nominiert waren Regisseur Ivory, Drehbuchautorin Prawer Jhabavala, Nebendarstellerin Helena Bonham Carter, Nebendarsteller Simon West, Kameramann Pierce-Roberts, Cutter Andrew Marcus, Bühnenbildnerin Luciana Arrighi, die Kostümbildner und Maskenbildnerin Christine Beveridge.

Ein Zuschauer lobt: "Starke Darstellungen einer großartigen Besetzung verleihen diesem Film eine faszinierende Atmosphäre, als wären sechs Staffeln von 'Downton Abbey' zu zwei Stunden komprimiert worden. Emma Thompson hat den Oscar zu Recht gewonnen. Sie ist eine so talentierte Schauspielerin, und von dem ersten Moment an möchte man sie zur Freundin haben, ganz so wie Vanessa Redgrave hier."



"The Terminal", RTL2, 22:25 Uhr

Ein osteuropäischer Tourist (Tom Hanks) strandet als plötzlich Staatenloser im New Yorker JFK-Flughafen.

Produzent und Regisseur Steven Spielberg ("Saving Private Ryan") öffnen sich sicherlich viele Türen, aber die eines Flughafens blieben dem Filmemacher dann doch verschlossen. Es gelang ihm nicht, die Dreherlaubnis für seine US-Komödie auf einem Airport zu erhalten. Also musste für die 60 Millionen Dollar teure DreamWorks Picures-Produktion ein komplettes Flughafengelände neu gebaut werden. Orientiert am Aufbau des Düsseldorfer Flughafens, entstanden im Hangar des LA/Palmdale Reigonal Airport, welcher der U.S. Air Force gehört, die gigantischen Kulissen des New Yorker JFK-Flughafens.

Die Idee zum Drehbuch von Jeff Nathason ("The Lion King") fußte auf der wahren Geschichte des Iraners Mehran Karimi Nasseri, der von 1988 bis 2006 im Terminal 1 des Pariser Flughafens Charles de Gaulle lebte. Im Film ist die Hauptfigur Staatsangehöriger des fiktiven, vage in Osteuropa angesiedelten Krakosien; die von Hanks gesprochene Sprache ist dabei Bulgarisch.

"The Terminal" eiert etwas unentschlossen zwischen Komik und Pathos, ist aber leichtfüßig inszeniert, von einer menschlichen und sympathischen Botschaft getragen, launig gespielt und unterhaltsam.

Der Film erhielt 2004 nur gemischte Kritiken, lief mit weltweit 219 Millionen Dollar aber erfolgreich.

Kritiker Moriaty schrieb in "Ain't It Cool": "Es gibt vergnügliche Handlungsstränge und andere, die im Nichts enden. Man sollte den Film Szene für Szene nehmen, weil es auf diese Weise definitiv viel zu genießen gibt."



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