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Lola - Armin Mueller-Stahl und Barbara Sukowa
Lola - Armin Mueller-Stahl und Barbara Sukowa
© Kinowelt

TV-Tipp für Montag (2.8.): Armin Mueller-Stahl verliebt sich in Barbara Sukowa

Arte zeigt "Lola"

"Lola", Arte, 20:15 Uhr
Ein aus der DDR geflohener Mann (Armin Mueller-Stahl) übernimmt 1957 das Baudezernat einer deutschen Kleinstadt, in der eine korrupte Clique das Sagen hat. Als er sich in Unkenntnis ihres "Berufs" in eine Prostituierte (Barbara Sukowa) verliebt, verwickelt er sich in die Machenschaften der auf ihre Vorteile bedachten Bürger.

Falls Armin Mueller-Stahl bei seiner Übersiedlung von der DDR in die BRD 1980 Sorgen gehabt haben sollte, ob er "im Westen" seine Karriere würde fortsetzen können, sollten diese spätestens zwei Jahre später am Abend der Deutschen Filmpreise erledigt gewesen sein. Da gewann der damals 51-Jährige den Preis als Hauptdarsteller für "Lola", neben seiner Kollegin, der Titeldarstellerin Barbara Sukowa. Der Film selbst war auch nominiert.

Bedanken konnte sich Mueller-Stahl bei Regisseur und Drehbuchautor Rainer Werner Fassbinder, der dem in der Bundesrepublik wenig bekannten Mimen gleich eine Chance mit einer Hauptrolle in diesem westdeutschen Drama anvertraut hatte - und von diesem nicht enttäuscht wurde.

Die 3,5 Millionen Mark teure Rialto-Produktion aus dem Jahr 1981 gehört als zweiter Teil neben "Die Ehe der Maria Braun" und "Veronika Voss" zu Fassbinder's BRD-Trilogie. Der Filmemacher modernisiert den im Kaiserreich angesiedelten Roman "Professor Unrat" von Heinrich Mann aus dem Jahr 1905, den Josef von Sternberg 1930 als "Der blaue Engel" verfilmt hatte, in die miefigsten Jahre der Bundesrepublik und entlarvt zynisch die Doppelmoral der Adenauer-Zeit, in der alle Beiteiligten fünfe gerade sein lassen, wenn sie nur niemand am Geldverdienen stört. Ein fesselndes, lebendiges, bitteres, vor allem aber bravourös gespieltes Werk, das gute Kritiken erhielt.

Eine Zuschauerin meint: "Hat Rainer Werner Fassbinder dem Teufel seine Seele gemacht für diese Farben, die auf der Leinwand zu singen, zu lächeln, zu schreien und zu berühren scheinen? Die Kleider, die Lieder, Barbara Sukowa's Stimme, ihre Beine, ihre goldenen Haare, diese verhexende Sinnlichkeit auf zwei Beinen - Fassbinder verstand und bewunderte Frauen, und dafür bewundere ich ihn. Der Film ist eine Kombination aus Satire, Drama, Komödie und Musical und mischt Glamour mit sehr ernsten Themen."



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