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Larry Hagman (1931-2012)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 21. September 1931 in Fort Worth, Texas, USA
Gestorben: ✟ 23. November 2012 in Dallas, Texas, USA im Alter von 81 Jahren
Name: Larry Martin Hagman
Alias: Mad Monk of Malibu; Hag
Größe: 185 cm

Seine Mutter war der Broadway-Star Mary Martin

Er setzte sich für die Legalisierung von Marijuna ein. Seinen ersten Joint gab ihm Jack Nicholson

Hagman galt in seiner Nachbarschaft in Malibu als Exzentriker, der oft seltsame Kleidung trug, spontan Paraden abhielt und Sonntags nicht sprach

Er war seit den 1960er Jahren schwer akoholabhängig und besiegte die Sucht erst in den 90ern

Seit den 1960er Jahren war er Mitglied der links-alternativen "Peace and Freedom Party", setzte sich später für die Energiewende ein und kritisierte George Bushs Invasion des Irak

Hagman war eng mit seinem "Dallas"-Co-Star Linda Gray befreundet

Während seiner Zeit in England war Hagman mit Joan Collins zusammen - dem späteren Star von "Der Denver Clan"

Robert Foxworth sollte ursprünglich J.R. Ewing in "Dallas" darstellen

Bildergalerie

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Biographie

Larry Hagman kam in Fort Worth, Texas zur Welt - knapp fünfzig Kilometer entfernt von Dallas, der Stadt, dessen Name wohl für immer mit ihm verbunden sein wird. Seine Mutter, der spätere Broadway-Star Mary Martin (*1913, †1990), war zum Zeitpunkt seiner Geburt 17 Jahre alt. Fünf Jahre später ließ sie sich von Larrys Vater, dem Anwalt Benjamin Jack Hagman, scheiden und zog nach Kalifornien, um an ihrer Musical-Karriere zu arbeiten. Larry wuchs zum Teil bei seiner Oma in Texas auf. 1940 heiratete Mary Richard Halliday. Ein Jahr später kam ihrer Tochter Heller zur Welt, Larrys einzige Schwester. Die Familie ließ sich in Hollywood nieder, wo er das Black-Foxe Military Institute, eine strenge Privatschule, besuchte. Seine Mutter ging schließlich nach New York, um am Broadway aufzutreten, während seine Oma wiederum die Kinder hütete. Als sie ein paar Jahre später starb, zog Larry vorübergehend nach New York. 1946 ging er zurück nach Texas, wo er auf einer Ranch lebte, die einem Freund seines Vaters gehörte. Während der High School nahm Larry Schauspielunterricht und genoss den Erfolg, welchen er mit komischen Rollen hatte. Nach seinem Abschluss 1949 riet ihm seine Mutter, das Hobby professionell zu verfolgen. 1950 landete er kleinere Rollen in einem Theater in Dallas, während er parallel als Produktionsassistent arbeitete. Das nächste Jahr verbrachte er in London, wo er neben seiner Mutter in einer Aufführung des Musicals "South Pacific" auftrat. 1952 wurde Larry für den Koreakrieg eingezogen und landete bei der Air Force. Er blieb in London und verbrachte die nächsten Jahre vor allem damit, in Europa stationierte Soldaten mit verschiedenen Shows zu unterhalten. 1956 kehrte er nach New York zurück, wo er zunächst in verschiedenen Off-Broadway-Stücken mitspielte.

Mit 25 Jahren erhielt Larry dann seine erste Fernsehrolle, einen Kurzauftritt in der Serie "Decoy". Dem folgte eine feste Rolle in der Mystery-Seifenoper "The Edge of Night", für die er zwei Jahre lang vor der Kamera stand. 1964 ergatterte er seine erste Kinorolle in "Operation Pazifik", neben Walther Matthau und Jack Nicholson. Im selben Jahr trat er auch in Sidney Lumets "Angriffsziel Moskau" auf, wiederum neben Matthau, sowie Henry Fonda.
Ab 1965 trat Hagman in seiner ersten ikonischen Fernsehrolle auf, mit der er zum Star wurde: Als Astronaut Tony Nelson, der sich in einen Flaschengeist - die "Bezaubernde Jeannie" - verliebt. Für den Part hatte er sich gegen Robert Conrad und Darren McGavin durchgesetzt. Letztere sollte ihn tatsächlich zeitweise ersetzen, weil die Zusammenarbeit mit Hagman anscheinend nicht immer einfach war, wie unter anderem sein Co-Star Barbara Eden in ihrer Autobiographie beschrieb. 1970 endete die Serie. Danach ging es für ihn zunächst mit den kurzlebigen Sitcoms "The Good Life"(1971), "Here We Go Again" (1973) weiter. 1972 gab Larry sein Regiedebüt, mit dem Horrorfilm "Der Blob". Er selbst war 1976 wieder im Kino zu sehen, im Kriegsfilm "Der Adler ist gelandet", neben Donald Sutherland und Michael Caine.

Zwei Jahre später erhielt er Angebote für Hauptrollen in zwei neuen Fernsehserien, die Sitcom "The Waverly Wonders" und die Seifenoper "Dallas" - für welche er sich entschied, ist bekannt. Als skrupelloser Ölbaron J.R. Ewing faszinierte er die Zuschauer von 1978 bis 1991, sowie in mehreren Specials und seit diesem Jahr in der erfolgreichen Neuauflage um die jüngere Generation der Ewings. Die Serie war ein welweiter Hit und wurde in über 90 Ländern gesehen. Eine Folge aus dem Jahr 1980, die mit einer Szene endet, in welcher J.R. angeschossen wird, gilt als einer der besten Cliffhanger in der Gechichte der TV-Serien. Hagman nutzte die Gelegenheit, um eine höhere Gage zu erkämpfen: Er weigerte sich, den Vertrag für die nächste Staffel zu unterschreiben, bis man seinen Folgerungen nachkam. Das Studio Lorimar Productions gab schließlich nach - als man beim Dreh feststellte, dass es ohne in nicht sinnvoll weitergeht. Hagman wurde damit zu einem der bestbezahlten TV-Darsteller der 80er Jahre. Die Antwort auf die Frage, welche im Sommer 1980 die Fans beschäftigte - Who shot J.R.? - folgte dann im November mit der Folge "Who Done it?", eine der meistgesehen Serienfolgen, mit weltweit über 300 Millionen Zuschauern.

1995 musste Hagman sich den Folgen seiner schweren Alkholabhängigkeit, unter der er bereits seit den 1960ern litt (an einem durchschnittlichen Drehtag für "Dallas" soll er mehrere Flaschen Champagner getrunken haben), stellen: Er erhielt eine Lebertransplantation, die sein Leben rettete. In diesem Jahr wurde er nüchtern. Seine Karriere lag bis zur Rückkehr als J.R. mehr oder weniger auf Eis. In den 90ern war er in zwei Kinofilmen zu sehen: 1995 als Ölmulti in Oliver Stones "Nixon" und 1998 als Gouverneur in Mike Nichols' "Primary Colors - Mit aller Macht" .
2011 erkrankte Hagman an Krebs - laut einer Pressemitteilung eine "sehr verbreitetete und gut behandelbare Form". Am 23. November 2012 erlag er im Medical City Dallas Hospital seiner Krankheit. Der Schauspieler hinterlässt seine Ehefrau - die an Alzheimer erkrankte schwedische Designerin Maj Axelsson, mit der er seit 1954 verheiratet war - seine Kinder Heidi Kristina (*1958) und Preston (*1962), sowie fünf Enkelinnen.


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