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Märchenonkel: Wilhelm und Jacob Grimm
Märchenonkel: Wilhelm und Jacob Grimm
© Pixabay

Jacob Grimm (1785-1863)

Wissenswertes

Geboren: ✹ 04. Januar 1785 in Hanau, Deutschland
Gestorben: ✟ 20. September 1863 in Berlin, Deutschland im Alter von 78 Jahren
Name: Jacob Ludwig Carl Grimm

Schon gewusst? – 5 Fakten über Jacob Grimm, die ihr bestimmt noch nicht wusstet
  • Jacob Grimm war bekannt für seinen Wissensdurst. Er interessierte sich für Jura, Rechtsgeschichte, Bibliothekswesen, Sprachwissenschaften, mittelalterliche Geschichte, das Altertum und Literatur. In all diesen Sparten erlangte er außergewöhnliches Wissen.

  • Grimm war außerdem Professor. Seine Professur erhielt er 1830 an der Universität Göttingen.

  • Er galt zudem als politischer Mensch: 1848 war er Mitglied des Vorparlaments. Diese Versammlung sollte im selben Jahr die Frankfurter Nationalversammlung vorbereiten.

  • Jacob und sein Bruder Wilhelm sind weltberühmt für ihre "gesammelten Kinder- und Hausmärchen". Die Kasseler Handexemplare der Märchen wurden 2005 ins UNESCO Weltdokumentenerbe aufgenommen.

  • Jacob wirkte, genau wie sein Bruder, nicht immer schon als Märchensammler. Eigentlich waren sie Volkskundler und Sprachwissenschaftler – mit enormen Errungenschaften. So gelten sie als Begründer der Germanistik und Altertumswissenschaft.


Bildergalerie

Schneewittchen und die Sieben ZwergeMaleficentRapunzel - Neu verföhntKüss den FroschBrothers Grimm

Biographie

Jacob Grimm gilt, ebenso wie sein Bruder "Wilhelm Grimm", als Begründer der Philologie (Sprach- und Literaturwissenschaft) und Altertumswissenschaft. Sein Todestag jährte sich am 20. September zum 160. Mal: Er verstarb am 20. September 1863 im Alter von 78 Jahren. Bekanntheit erlangten er und Wilhelm als Märchensammler mit den "Märchen der Brüder Grimm".

Geboren wurde Jacob als Jacob Ludwig Karl Grimm am 4. Januar 1785 im hessischen Hanau als Sohn von Philipp Wilhelm Grimm. Der Vater war Jurist und hochrangiger Beamter. Die Mutter, Dorothea Grimm, stammte ursprünglich aus Kassel. Sie verstarb 1808 im Alter von 52 Jahren. Der Heimatstadt der Mutter sollten Jacob und sein Bruder bis zum Lebensende eng verbunden bleiben. Kassel war auch der Ort, an dem die Beiden 1811 ihre ersten eigenen Bücher veröffentlichten.

Die Welt der Sagen und Volksmärchen


Doch der berufliche Werdegang sollte ursprünglich in eine andere Richtung weisen. Jacob studierte ab 1802 Rechtswissenschaften in Marburg, beendete das Studium aber nicht. Denn früh war klar: Das eigentliche Interesse der beiden Brüder galt der Literatur und der Erforschung der (deutschen) Sprache. Und so war es nur logisch, dass es Jacob in die Welt der Bücher, Sagen und Mythen zog. 1812 veröffentlichten die Brüder Grimm den ersten Band der gesammelten "Kinder- und Hausmärchen". Zu den bekanntesten der darin enthaltenen Volksmärchen zählen:
  • Rotkäppchen
  • Schneewittchen
  • Hänsel und Gretel
  • Rapunzel
  • Dornröschen
  • Frau Holle
Die "Grimms Märchen" wurden in 160 Sprachen übersetzt und gehören neben der Bibel zu den meistgelesenen Büchern der Welt. Jacob Grimm und Wilhelm Grimm haben sich diese Märchen dabei nie selber ausgedacht oder sie geschrieben. Sie haben die Märchen gesammelt und durch Gespräche sowie aus Erzählungen vieler Menschen zusammengetragen. Wie akribisch vorgehende Journalisten schrieben die Gebrüder Grimm das Erzählte auf und bearbeiteten später diese Aufzeichnungen.

Bedeutende Werke der Sprachwissenschaften

Sprache, Wissenschaft und Bücher bestimmten auch das weitere Leben von Jacob. Von 1814 an bis 1829 arbeitete er als Bibliothekar in Kassel. 1841 holte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. kurz nach seiner Amtsübernahme die Brüder als Mitglieder an die Berliner Akademie der Wissenschaften. In den folgenden Jahrzehnten widmete sich Jacob seiner (sprach)wissenschaftlichen Arbeit und Forschung. Zu den bedeutendsten Werken Jacobs und Wilhelms gehören, neben den "Grimms Märchen", die "Deutsche Grammatik" und die "Geschichte der deutschen Sprache".

Jacob Ludwig Carl Grimm verstarb am 20. September 1863 in Berlin.

Grimms Märchen: Vorlage vieler Filme

Nicht nur in Büchern kann man sich in die mythischen, vielfältigen Sagenwelten der gesammelten Grimmschen Hausmärchen begeben. Sie dienten ebenso vielen Filmen als Vorlage. Unzählige filmische Adaptionen entstanden im Laufe der Jahrzehnte und es kommen bis heute immer wieder Neuverfilmungen und -interpretationen hinzu. Wir haben eine Übersicht über die besten, sehenswertesten Filme für Euch zusammengetragen, die auf Märchen der Gebrüder Grimm basieren oder vom Leben der Beiden inspiriert sind.

Top-5-Ranking: Die besten Filme, die auf Grimms Märchen oder Motiven beruhen

5. Brothers Grimm (2005)
Terry Gilliams ganz eigene Version der Gebrüder Grimm. Der Regie-Exzentriker ("Brazil") macht in "Brothers Grimm - Lerne das Fürchten" aus den verdienten Wissenschaftlern und Sprachforschern in seinem kostspieligen Fantasy-Abenteuer zwei Gauner und Trickbetrüger. Das meiste ist fiktiv und entspringt der blühenden Phantasie Gilliams, doch die Bezüge zu den magischen Welten der Kinder- und Hausmärchen sind unübersehbar. Und: "Brothers Grimm" ist weitaus besser als sein Ruf. Ein – bewusst – reizüberflutendes, bildgewaltiges Over-the-Top-Märchenabenteuer, das vor kreativen Einfällen übersprudelt.

4. Küss den Frosch (2009)
Fünf Jahre nach "Die Kühe sind los" wagten sich die Disney-Studios nach einer ganzen Reihe an Big-Budget-Animationsfilmen wieder an einen klassischen Zeichentrickfilm. Mit Erfolg, denn "Küss den Frosch", der vom Märchenklassiker "Der Froschkönig" inspiriert ist, erwies sich mit knapp 300 Millionen Dollar Einspielergebnis als Kino-Hit. Und überzeugt vor allem künstlerisch. "Küss den Frosch" ist ein charmanter, liebevoll umgesetzter Trickfilm, ausgestattet mit mitreißender Musik und rührenden Szenen.

Brüder-Grimm-Verfilmungen: Top 3

3. Rapunzel – Neu verföhnt (2010)
Motive aus dem beliebten Märchen "Rapunzel", transferiert in unsere moderne Zeit und umgesetzt mit beachtlicher CGI-Technik. "Rapunzel - Neu verföhnt" beweist eindrucksvoll, dass Elemente und zentrale Aussagen der Jahrhunderte alten Hausmärchen der Gebrüder Grimm auch in zeitgemäßen Animationsfilmen funktionieren. Das temporeiche, köstlich unterhaltende Abenteuer für Groß und Klein bezaubert mit wilder Action, gelungener Figurenzeichnung und charmantem Witz.

2. Maleficent (2014)
Ein brillanter Coup der Walt Disney Studios: Ein auf "Dornröschen" basierendes Fantasy-Märchen zu kreieren, das diesmal konsequent aus der Sicht der bösen Fee erzählt wird. Heraus kommt eine völlig abgedrehte, düstere Alternativ-Version der populären Geschichte über eine Prinzessin, die von einer Hexe verflucht wird und in einen tiefen Schlaf fällt. Und die Angelina Jolie vermutlich in ihrer stärksten Rolle zeigt. "Maleficent - Die dunkle Fee" ist ein ebenso vergnüglicher wie atmosphärischer Mix aus Real- und Animationsfilm mit der finstersten und charismatischsten Hexe der jüngeren Filmgeschichte.

1. Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937)
Bedeutendster Zeichentrickfilm aller Zeiten. Gelungenste filmische Adaption einer Grimmschen Märchenvorlage. Disneys schönster Film, der den Erfolg des Filmstudios erst möglich machte und begründete. Es gibt viele Superlative rund um die erste abendfüllende Zeichentrick-Produktion von Disney. Und vermutlich treffen sie alle zu. "Schneewittchen und die sieben Zwerge" hat über 85 Jahre nach seiner Entstehung nichts an Reiz und Zauber eingebüßt. Ein unvergänglicher, herzerwärmender Zeichentrick-Meilenstein, der bunte, phantastisch animierte Welten und skurrilen Witz mit Melancholie und Düsternis vermählt. Besonders gelungen: die sieben Zwerge, von denen jeder mit individuellen Charaktereigenschaften und besonderen Wesenszügen ausgestattet ist.


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