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Fünf Sterne (2016)

Dokumentarfilm: Die Filmemacherin Annekatrin Hendel und ihre krebskranke Freundin Ines Rastig teilen sich für vier Wochen ein Hotelzimmer in einem feinen Ostseebad.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Seit Teenager-Tagen sind Annekatrin Hendel und Ines Rastig gute Freundinnen. Doch mit den Jahren ist die Beziehung zwischen den beiden Frauen etwas abgekühlt: Jede folgt ihrem eigenen Lebensweg und besonders Ines musste so manchen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Die Fotografin hat sich nach der Trennung von ihrem Mann verschuldet, ihre Wohnung verloren und zu alledem auch noch eine niederschmetternde Diagnose erhalten: Lungenkrebs und voraussichtlich nur noch 12 Wochen zu leben. Als Annekatrin ein Kunststipendium erhält, um in einem Hotel im Ostseebad Ahrenshoop zu arbeiten, nimmt sie ihre schwerkranke Freundin kurzerhand mit und macht sie zum Thema ihres Projekts. Über einen Zeitraum von vier Wochen richten sich die Frauen in ihrem Hotelzimmer ein und kommen sich dabei wieder ein Stück näher – doch beiden ist klar, dass es auch eine Zeit des Abschieds ist.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Annekatrin Hendels Dokumentarfilm erscheint beinahe wie das Produkt einer Geste der Hilflosigkeit: Nachdem die Regisseurin ihre Freundin, die eigensinnige und schwerkranke Künstlerin Ines Rastig, eingeladen hat, sie für vier Wochen in ein Fünf-Sterne-Hotel an der Ostsee zu begleiten, "bewaffnet" sich Hendel nach eigenem Wortlaut erst einmal mit einer Kamera. Erst durch diese professionelle Distanz traut sich die Filmemacherin die intensive Begegnung mit der langjährigen Bekannten zu, um deren Eigenheiten sie nur zu gut weiß.

Sonderlich durchdacht wirkt Hendels Filmprojekt daher nicht, "Fünf Sterne" erinnert auf den ersten Blick an ein privates Video, dem es ebenso an Struktur wie einem für die Allgemeinheit interessanten Thema mangelt. Es sind oftmals kurze Impressionen oder sich wiederholende Momente, die den Film ausmachen. Genau durch diesen improvisierten Zugang kommt Hendel ihrem Sujet, der Freundin, allerdings erst wirklich nahe: In den von Hendel lakonisch eingefangenen Alltagsmomenten spiegelt sich Rastigs fotografisches Schaffen, während der gleichbleibende, begrenzte Rhythmus des Films den Alltag der Künstlerin präzise wiedergibt. Denn der besteht für die kurz vor ihrem Tod zurückgezogen lebende Rastig vor allem aus der Flucht in die halbwegs heile Welt der Sozialen Medien. Hier hat die Fotografin noch Kontrolle über ein Leben, das sich in der Vergangenheit immer wieder unberechenbar gezeigt hat.

Dieses sehr persönliche Porträt öffnet sich mit voranschreitender Laufzeit auf subtile Weise immer breiteren Themen und lässt so jegliche Nabelschau weit hinter sich. Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass "Fünf Sterne" trotz seines intimen Rahmens zu keinem Zeitpunkt rührselig wird oder seine Protagonistin instrumentalisiert. Hendel teilt einen liebevollen Blick auf Ines Rastig mit dem Publikum und gesteht ihrer Freundin dabei immer die Deutungshoheit zu.

Fazit: Was auf den ersten Blick nach einem recht belanglosen Privatvideo aussieht, entpuppt sich bald als bemerkenswertes Porträt einer eigensinnigen Künstlerin. Mit "Fünf Sterne" gelingt Annekatrin Hendel ein intimer Dokumentarfilm, der sich gekonnt Rührseligkeiten entzieht und liebevoll auf seine komplexe Protagonistin schaut.




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Zum Video: Fünf Sterne

Besetzung & Crew von "Fünf Sterne"

Land: Deutschland
Jahr: 2016
Genre: Dokumentation
Länge: 79 Minuten
Kinostart: 11.05.2017
Regie: Annekatrin Hendel
Kamera: Annekatrin Hendel
Verleih: Salzgeber & Co. Medien GmbH

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