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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1
© 2010 Warner Brothers

TV-Tips für Samstag (5.9.): Harry Potter 7.1.

RTL zeigt "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1"

Für Neueinsteiger ist es nichts, denn mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" zeigt RTL im Hauptrogramm bereits den siebten Teil der Fantasy-Reihe - und einen der lohnendsten. Für die anderen beiden Empfehlungen des Abends ist derweil Nachteulenqualität von Nöten.

"Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1", RTL, 20:15 Uhr:
Während Harry (Daniel Radcliffe) im Rennen gegen die Zeit und das Böse versucht, die Horcruxes zu zerstören, entdeckt er die Existenz der drei mächtigsten Objekte in der Zauberwelt: Die Heiligtümer des Todes.

Die Aussagen von Warner Brothers und dem Filmteam um Regisseur David Yates, der bereits "Harry Potter und der Orden des Phoenix" und "Harry Potter und der Halbblutprinz" inszeniert hatte, das letzte Buch der Romanreihe von J.K. Rowling sei so inhaltsreich, dass man es einfach nur in zwei Teilen auf die Leinwand bringen konnte, wurde von manchen skeptisch beurteilt. Bisher war jeder Film erfolgreich mit einem Streifen pro Buch - und es gab wesentlich seitenstärkere als "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" - ausgekommen.

Dass sich das jetzt ändern sollte, sah nach reiner Geschäftemacherei aus. Ein Film pro Buch pro Schuljahr. Das dieses ungeschriebene Gesetz 2010 enden sollte, hatte das deutsche Satiremagazin "TITANIC" schon vorausgeahnt: "Harry Potter bleibt sitzen", "Harry Potter bleibt schon wieder sitzen" oder "Schulreform in Hogwarts: Ein zusätzliches Schuljahr bis zum Abschluss".

Aber wie zogen sich Yates und Co., welche Teil eins und zwei in einem Rutsch von Februar 2009 bis Juni 2010 drehten, schlussendlich aus der Affäre? Glaubt man Zuschauern, Kritikern und dem Kassenwart bei Warner Brothers: Hervorragend. Die Entscheidung, die Geschichte zu teilen, geriet den Filmen nicht zum Nachteil. Zwar bemängelten nicht wenige das teilweise lahme Tempo von "Harry Potter and the Deathly Hallows - Part One" und betitelten ihn spöttisch "Harry On Camping". Aber die Mehrheit goutierte, dass der Abenteuerfilm allein von einem technischen Standpunkt aus bereits beeindruckt. Dazu ist er auch wunderschön von Kameramann Eduardo Serra in Szene gesetzt.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences belohnte dies mit zwei "Oscar"-Nominierungen für die "Besten Visuellen Effekte" und die "Beste Bühnenausstattung". Weltweit spielte dieser vorletzte "Harry Potter" fast eine Milliarde Dollar ein.

"Der Film schafft es tatsächlich, berührend und kunstvoll die Langeweile und die Einsamkeit zu vermitteln, die Heldentum auch mit sich bringt", lobte Bob Mondello im National Public Radio der USA.



"28 Weeks later", RTL, 00:45 Uhr:
Sechs Monate, nachdem das Wut-Virus die Bevölkerung von Großbritannien befallen hatte, hilft die US-Armee dabei, einen kleinen Bereich Londons für die Bevölkerung zu sichern, um diesen neu zu besiedeln. Doch nicht alles verläuft nach Plan.

Dieser britische Horrorfilm von 2007 fiel eindeutig unter die Kategorie "Angenehme Überraschung". Nachdem Danny Boyle's großartiges Original "28 Days Later" den Ausbruch der Infektion in London und darüber hinaus aus Sicht einer kleinen Gruppe von Überlebenden geschildert hatte und ein großer Erfolg gewesen war, schlug der Fortsetzung zunächst Skepsis entgegen. Hauptsächlich deshalb, weil Boyle nicht wieder auf den Regieposten zurückkehren wollte und dem unbekannten Spanier Juan Carlos Fresnadillo das Feld überließ. Auch kehrte von der Originalbesetzung niemand zurück.

Doch der damals 39-Jährige zeigte sich der Aufgabe mehr als gewachsen und schuf einen atmosphärisch dichten und mit ausdrucksstarken Bildern aufwartenden Streifen. Diesem ging mit dem erweiterten Blick auf eine wesentlich größere Gruppe von Protagonisten zwar etwas von der Menschlichkeit des Originals ab, überzeugte Kritiker wie Zuschauer aber dennoch. Und dass Cillian Murphy und Naomi Harris nicht mehr mitwirkten, wurde durch das Engagement von Robert Carlyle, Rose Byrne, Jeremy Renner, Idris Elba und Imogen Poots aufgewogen. Gedreht wurde das Werk vor Ort in London.

An den Kassen kam "28 Weeks Later" dann deutlich schlechter weg als fünf Jahre zuvor "28 Days Later", weswegen der angedachte dritte Part "28 Months Later" bis heute nicht realisiert wurde.

Kritiker Jeffrey Lyles schrieb für "Lyles' Movie Files": "Es ist nicht ganz der Zombie-Film des denkenden Mannes, aber es stockt die Action auf und hält einen in so atemloser Spannung, dass man beim Schlafengehen die Nachttischlampe brennen lassen wird."



"Counter Investigation - Kein Mord bleibt ungesühnt", ZDF, 01:45 Uhr:
Ein Polizist (Jean Dujardin) ermittelt, ob der Mann, der wegen des Mordes an der Tochter des Polizisten verurteilt wurde, wirklich schuldig ist.

Regisseur und Drehbuchautor Franck Mancuso wusste auf jeden Fall, was er hier bei seinem französischen Kriminalfilm von 2007 auf die Leinwände brachte, denn vor seinem hier vorliegenden Kinodebüt war er 20 Jahre lang im Polizeidienst tätig gewesen. Ihm gelang ein fesselnder, vorzüglich besetzter Streifen, der das Publikum auf intelligente Weise immer wieder in die Irre führt und einen überraschenden Schluss
besitzt.

Obwohl die französischen Kritiker "Contre-enquête" ("Gegen-Ermittlung", so der Originaltitel) nicht besonders mochten, wurde er mit knapp einer Million Besucher ein Erfolg in den Kinos. In Deutschland feierte das Werk nur auf DVD Premiere.

"Ein kleiner, feiner Krimi mit einem gelungenen Ende", lobt Axel Bussmer auf seiner Seite "Kriminalakte".

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