
Kritik: Monkeybone (2000)
Aus einer ungewöhnlichen und originellen
Idee macht "Monkeybone" eine banale
Geschichte, die den Kampf eines
Komikzeichners um die große Liebe gegen
seine eigene Kreation erzählt. Dabei hätte der
Stoff die Möglichkeit für Großes geboten. Eine
psychologische Reise durch die
Phantasiewelten des kreativen Genies in
Form von Alpträumen wäre möglich gewesen.
Statt dessen entschließt sich der Regisseur
die Ideen um die Komareise der
Belanglosigkeit zu opfern. Für den Charakter
des Comiczeichners und dessen Geschichte
spielt die Szenerie seiner Alpträume sowie
die Tatsache, dass er mit seiner eigenen
Kreation und damit einem anderen Teil von
sich selbst konfrontiert wird, letztlich keine
Rolle. Seine Alptraumwelt ist nur Kulisse für
einen Abenteuerplot. Nichts ist ein Zeichen
oder würde auf irgend etwas hindeuten. Damit
bleiben die Skurilitäten in herzloser
Selbstzweckhaftigkeit stecken. Sie sind kalt
kalkulierte Mahner eines Kinos der reinen
unverbundenen Ideenansammlung. Das wäre
ja noch erträglich, wenn neben dem
verschenkten Thema wenigstens das
konventionelle Geschehen spannend oder
amüsant in Szene gesetzt würde. Aber auch
dabei versagt "Monkeybone", wenn man eine
in einen Menschen gefahrene Comicaffenfigur
beobachten darf, die ständig geil ist, und zwar
auf Frauen sowie Geld. So plätschert die
Auseinandersetzung der beiden Hauptfiguren
Comiczeichner und sein Geschöpf) in einer
seltsamen Mischung aus Langeweile,
putzigen Szenerien, kleineren
Geschmacklosigkeiten und konventionellem
Balzkampf über die Runden. Damit wirkt
"Monkeybone" wie eine Lachsschnitte, die
irgendjemand glaubte, mit Tomatenketchup
veredeln zu müssen. Wohl bekomm’s.
Stefan Dabrock