
Kritik: Abrafaxe- Unter schwarzer Flagge (2001)
Selten hat sich das gravierende Qualitätgefälle zwischen einer einheimischen Trickfilmproduktion und einer aus dem Hause Disney oder Dreamworks krasser gezeigt, als im vorliegenden Fall. Die enormen inhaltlichen und technischen Defizite von "Abrafaxe" sorgen dafür, dass der Film eines, was für einen Trickfilm völlig unabdingbar ist, nicht hat, Charme. Und dabei kann z.B. die galloppierende Blödheit der Dialoge nicht einmal auf eine lieblose Synchronisation geschoben werden. Die Hahnfilm Produktion sitzt nunmal in Berlin. Man hat den Eindruck, dass hier an allen Ecken und Enden gespart wurde und verwundert zur Kenntnis, dass der Film über 10 Mio. DM gekostet haben soll. Jede einzelne Fünf-Minuten- Folge von Käptain Blaubär ist da weit unterhaltsamer. Vielleicht noch ein letztes zu Nena. Bei allen Teilqualitäten ihres Titelstücks, als Sprecherin der kessen Piratenbraut Anne Bonney ist sie hoffnungslos überfordert und nervt durch affektierte Textaufsagerei.
Thomas Lawetzky