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Das Experiment (2001)

User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Deutscher Thriller mit Moritz Bleibtreu, nach einem in den 70er Jahren an der Universität Stanford durchgeführtes Experiment zum Aggressionsverhalten: Mit einem auf 14 Tage angelegten Gefängnis-Experiment soll das Aggressionverhalten erforscht werden. Die freiwilligen Probanden werden in zwei Gruppen aufgeteilt: Wärter und Gefangene. Letztere verzichten für die Dauer des Experiments auf ihre Grundrechte und werden Tag und Nacht bewacht. Innerhalb kürzester Zeit gerät das Experiment außer Kontrolle.
"(...)und ich habe Tag und Nacht unseren Planeten vor Augen, dessen Bevölkerungszahl sich in den nächsten 30 Jahren verdoppelt haben wird. Wie sollen diese Menschen in Frieden auf engstem Raum leben, wenn wir heute nicht ihr Agressionsverhalten erforschen?" Prof. Dr. Thon
Ein Experiment findet statt: 21 Bewerber werden in 9 Wärter und 12 Gefangene (je 3 pro Zelle) aufgeteilt. Letztere verzichten für 14 Tage auf ihre Grundrechte und werden rund um die Uhr von den Wärtern bewacht. Der Journalist Tarek ist unter den Gefangenen, macht heimlich Videoaufnahmen, und provoziert. Als die Wärter immer härter durchgreifen, gerät das Experiment außer Kontrolle...

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Filmkritik

Eine Premiere: Da steht ein Publikumsrenner ins Haus und dass der packende Thriller ein deutsches Produkt ist, sollte zu denken geben, denn Thema und Art sind geradezu einzigartig. Basierend auf den Aufzeichnungen über das Stanford-Experiment in den 70er Jahren, strickt der bisherige TV-Regisseur Oliver Hirschbiegel ein simples wie beeindruckendes Rezept, das einen Überraschungserfolg im Millionenbereich ermöglichen sollte. Dabei fängt alles holprig und irgendwie überhastet an mit einer übertrieben romantische Beziehung und plakativen Figuren in formelhafter Konstellation. Die Stärken wachsen mit zunehmender Laufzeit. Hirschbiegel nutzt die Personen wie in einem sadistischen Schachspiel: jede übernimmt eine Funktion, die nur der Spannungserzeugung dient. Da spielen auch fahrlässige Sicherheitsmaßnahmen und andere Unglaubwürdigkeiten nur eine untergeordnete Rolle. Wo das Originalexperiment abgebrochen wurde, setzt Hirschbiegel an und konfrontiert uns mit einem Szenario, das den Sadismus und die Entmenschlichung der Nazis veranschaulicht. Ein wunder Punkt, für den ein bundesdeutsches Publikum mehr als sensibilisiert ist. In einem unaufhörlich anschwellenden Crescendo geht Hirschbiegel zudem weiter, als man es erwartet. Mit Konsequenz steigert sich sein Werk in einen beklemmenden Psychoterror, der einen wie paralysiert zurücklässt. So mitreißend dieses überaus gelungene Experiment auch sein mag, so spekulativ reizt es seinen Inhalt aus. Wo man sich kritisch zum Thema Gewalt äußern könnte, setzt Identifikationsfigur Moritz Bleibtreu auf blutige Vergeltung. Die befriedigt zwar die Gefühle des Zuschauers, gehorcht aber dem Prinzip eines Selbstjustizthrillers amerikanischer Prägung. In einen derart physisch präsentem Reißer schmälert das zwar den intellektuellen, nicht aber den Kassenwert.




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Zum Video: Das Experiment

Besetzung & Crew von "Das Experiment"

Land: Deutschland
Jahr: 2001
Genre: Thriller
Länge: 120 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 08.03.2001
Regie: Oliver Hirschbiegel
Darsteller: Antoine Monot Jr., Christian Berkel, Edgar Selge, Ralph Püttmann, Maren Eggert
Kamera: Rainer Klausmann
Verleih: Senator Film

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