
Kritik: Komm, süßer Tod (2000)
Der Film ist zynisch, rabenschwarz und stellt einen herrlichen Antihelden in den Mittelpunkt, den man mit seiner etwas grantigen, faulen Art einfach ins Herz schließen muss. Ein wenig ungeschickt, aber letztlich unerbittlich stolpert der privat nachforschende Rettungssanitäter durch ein Geflecht mieser Typen, die keine Skrupel haben. Das moderne Samaritertum in Form der Sanitätsdienste interpretiert "Komm, süßer Tod" in eine Art durchtriebener Wegelagerei um. Zurückhaltend lakonisch inszeniert gelingt das Kunststück, zugleich spannend zu sein sowie perfekt getimte Situationskomik auf den Zuschauer los zu lassen. Gleichzeitig hinterfragt "Komm, süßer Tod" ironisch die Lebenswelt leicht desillusionierter Charaktere und die aktuell um sich greifende Profitmentalität mit beachtlichem Erfolg.
Stefan Dabrock