Same Same But Different (2009)
Drama von Detlev Buck: Es war nur eine Nacht nach der Disko. Daraus wurde zarte Liebe. Und plötzlich eine Frage des ÜberlebensKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Endlich fertig mit der Schule - das Leben bietet viele Möglichkeiten, eine Richtung sieht Ben allerdings nicht. Eine Backpackertour nach Asien mit Freund und Mitbewohner Ed ist seine erste Reise in die weite globalisierte Welt, seine Fragen „Was mache ich hier? Warum bin ich hier? Was würde ich woanders tun?“ immer im Gepäck In der angenehmen Gesellschaft von Ed, den neuen Reisebekannten Alex, Regula, Marie und einigen Joints lässt sich darüber entspannt philosophieren. Die Begegnung mit Sreykeo entführt Ben aus der unwirklichen Freiheit des Backpackerlandes in die Wirklichkeit von Phnom Penh. Sreykeo ist lebenslustig, offen und aufgeschlossen, dabei macht sie Ben nichts vor. Das Leben mit ihr macht Spaß, aber sie ist auch auf Geld angewiesen, kümmert sich tagsüber um ihre Familie, arbeitet nachts. Sie hat nur einen Traum. Ein Mann, ein Kind und einen Ort, wo sie hingehört.
Ben spürt soviel Lebensfreude bei ihren wilden Fahrten durch Phnom Penh, den Begegnungen mit ihrer Familie in der Stadt und auf dem Land, wie schon lange nicht mehr. Sreykeo weiß, dass man sich auf Menschen auf der Durchreise nicht verlassen kann, aber Ben tut Dinge, die noch keiner mit ihr gemacht hat: Er geht mit ihr zum Arzt und kauft ihr einen Ring.
Ben kann Sreykeo auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland nicht vergessen. Das Praktikum, das er bei seinem Bruder Henry bei einer Zeitung macht, erfüllt ihn eher mit Sehnsucht als Zufriedenheit. Dagegen kann auch Ed nicht viel tun, sogar seine Freundin Lilli ist beeindruckt von Bens Haltung. Dann erfährt Ben von Sreykeo, dass ihr chronischer Husten nicht von einer Mandelentzündung herrührt, sondern ihr Körper durch eine HIV Infektion geschwächt wird. Ben macht einen Test und ist erleichtert: negativ. Trotzdem fällt er in ein tiefes Loch: Was soll er tun? Sie ist seine große Liebe!
Ben erlebt eine Zeit voller Herausforderungen, Missverständnisse und Zweifel bis er versteht, dass Sreykeos Traum auch seiner ist.
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Filmkritik
Same same – and too much of that: Detlev Bucks Film soll eine moderne Love Story erzählen, ist dafür aber emotional viel zu mager geraten. Eigentlich erstaunlich – beruht der Film doch auf einer wahren Liebesgeschichte, Benjamin Prüfers, "Wohin du gehst. Die Geschichte einer fast unmöglichen Liebe" (2007).
Was im Buch vermutlich durch Reflexionen des Autors deutlich wird, bleibt hier völlig auf der Strecke. Denn wie sich der Student Ben (David Kross) vom Exotik und Drogen konsumierenden Backpacker in Kambodscha zum fürsorglichen Heiler, Ernährer und schließlich Gatten der AIDS-infizierten Ex-Prostituierten Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk) wandelt, ist allein durch den Film kaum nachvollziehbar. Nicht nur ist die Liebesgeschichte – so wie Buck sie darstellt – recht einseitig, sondern diese eine Seite, Ben nämlich, wirkt meist abwesend. Die große Leidenschaft vermag Kross nicht eine Sekunde lang zu übermitteln. Ist sein Kampf um Sreykeo ein extremer Fall von Helfersyndrom, oder, und das legt der Film nahe, nimmt er ihn auf, weil er ohnehin keine Richtung im Leben und einfach nichts besseres zu tun hat? Was hinter Sreykeos hübscher Stirn vor sich geht, lässt sich ebenfalls schwer ausmachen. Insgesamt wirkt die Chemie zwischen den beiden gezwungen – Landschaftsaufnahmen transportieren mehr Stimmung als die Schauspieler. Überhaupt arbeitet das Buch den Culture Clash zwischen Hamburg und Phnom Penh reichlich oberflächlich ab.
Trotz alldem ist der Film nicht unsympathisch. Sämtliche Nebenrollen funktionieren nämlich perfekt, sogar Olli Dittrich als Bens Vater. Die echtesten und witzigsten Szenen liefern Jens Harzer, als Bens opportunistisch-schleimiger älterer Bruder und Stefan Konarske, als sein Mitbewohner, der Spaß liebende Schürzenjäger Ed. Neugierig auf mehr macht außerdem Anne Müller, als Praktikantin Claudia.
Aber auch einzelne gute Szenen retten den Film nicht vor dem schnellen Vergessen. Im Bemühen, Kitsch zu vermeiden, erzählt Buck seine Liebesgeschichte so distanziert, dass man sich anstrengen muss, sie zu glauben.
Was im Buch vermutlich durch Reflexionen des Autors deutlich wird, bleibt hier völlig auf der Strecke. Denn wie sich der Student Ben (David Kross) vom Exotik und Drogen konsumierenden Backpacker in Kambodscha zum fürsorglichen Heiler, Ernährer und schließlich Gatten der AIDS-infizierten Ex-Prostituierten Sreykeo (Apinya Sakuljaroensuk) wandelt, ist allein durch den Film kaum nachvollziehbar. Nicht nur ist die Liebesgeschichte – so wie Buck sie darstellt – recht einseitig, sondern diese eine Seite, Ben nämlich, wirkt meist abwesend. Die große Leidenschaft vermag Kross nicht eine Sekunde lang zu übermitteln. Ist sein Kampf um Sreykeo ein extremer Fall von Helfersyndrom, oder, und das legt der Film nahe, nimmt er ihn auf, weil er ohnehin keine Richtung im Leben und einfach nichts besseres zu tun hat? Was hinter Sreykeos hübscher Stirn vor sich geht, lässt sich ebenfalls schwer ausmachen. Insgesamt wirkt die Chemie zwischen den beiden gezwungen – Landschaftsaufnahmen transportieren mehr Stimmung als die Schauspieler. Überhaupt arbeitet das Buch den Culture Clash zwischen Hamburg und Phnom Penh reichlich oberflächlich ab.
Trotz alldem ist der Film nicht unsympathisch. Sämtliche Nebenrollen funktionieren nämlich perfekt, sogar Olli Dittrich als Bens Vater. Die echtesten und witzigsten Szenen liefern Jens Harzer, als Bens opportunistisch-schleimiger älterer Bruder und Stefan Konarske, als sein Mitbewohner, der Spaß liebende Schürzenjäger Ed. Neugierig auf mehr macht außerdem Anne Müller, als Praktikantin Claudia.
Aber auch einzelne gute Szenen retten den Film nicht vor dem schnellen Vergessen. Im Bemühen, Kitsch zu vermeiden, erzählt Buck seine Liebesgeschichte so distanziert, dass man sich anstrengen muss, sie zu glauben.
Sira Brand
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Besetzung & Crew von "Same Same But Different"
Land: DeutschlandJahr: 2009
Genre: Drama
Länge: 107 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 21.01.2010
Regie: Detlev Buck
Darsteller: Constanze Becker, Jens Harzer, Olli Dittrich, Em Boun Nat, Charly Hübner
Kamera: Jana Marsik
Verleih: Delphi Film