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FBW-Bewertung: Belle & Sebastian (2013)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Ein sehr berührender Film für Kinder und ihre erwachsenen Begleiter! Möglich ist, dass manche wichtige Frage entsteht. Ein Gespräch nach dem Filmerlebnis kann daher dessen ästhetische Wirkung noch vielfach vertiefen.
Diesem französischen Film, dessen Kinostart am 19. Dezember bevorsteht, ist definitiveine große Zuschauerzahl zu wünschen. Der Regisseur Nicolas Vanier (DER LETZTE TRAPPER, DER JUNGE UND DER WOLF) führt uns im Jahre 1943 in die schneebedeckte Bergwelt an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Er erzählt in großartigen Bildern, mit einer beeindruckenden Kameraführung,starken Schauspielern und einer wundervoll begleitenden Filmmusik die Geschichte von Belle und Sebastian. Es ist die Geschichte einer sich entfaltenden Freundschaft zwischen einem ehemals wilden Hund und einem kleinen Jungen. Eine ?echte? Freundschaft, die nichts mit dem Wunsch mancher Kindernach dem Besitz eines Tieres oder der Verhätschelung durch Erwachsene gemein hat, sondern geprägt ist durch die Verantwortung des Menschen gegenüber allen Lebewesen und daraus erwachsendem Vertrauen. Bereits zu Beginn des Filmes gibt es eine bewegende Szene, in der Sebastian und sein Großvater eine kleine Ziege, ein hilfloses Jungtier retten, dessen Mutter Jäger vor den Augen der beiden erschossen haben. Wunderbar gestaltet ist auch die Sequenz, in der aus dem grauen Ungeheuer, für das der Hund von den Dorfbewohnern gehalten wird, eine schneeweiße Schönheit, eben Belle, wird.
Was zeichnet diesen Film zusätzlich aus? Er übermittelt auch ein Hohelied auf den Humanismus. In diesem authentischen Bergdorf leben Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens jüdischen Flüchtlingen über die Grenze helfen. Damit erzählt der Film zugleich einen Teil der Geschichte Frankreichs und öffnet einen differenzierenden Blick auf die deutschen Besetzer und diesen Abschnitt des Zweiten Weltkriegs.
Die gelungene Besetzung mit Tchéky Karyo (u.a. MATHILDE ? EINE GROSSE LIEBE und NOSTRADAMUS) als César und Mehdi als André regte die Jury bereits zu großem Lob an. Mehdi ist der Sohn derKinderbuchautorin Cécile Aubrey, deren Buch die Grundlage für die Serie und den Film bildet. Er spielte schon in der ersten Fernsehserienfassung den Sebastian! Einhellig wertete die Jury zudem die Leistung des kleinen Félix Boussuet als ?überragend?. Er prägt den Film sowohl in dessen Dynamik wie in seiner Ruhe. Sein kindlicher Blick begleitet uns durch den gesamten Film.



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