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FBW-Bewertung: Blackhat (2014)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.

Schon die erste Szene des neuen Thrillers von Michael Mann zieht in ihren Bann und verspricht viel: Die Kamera rast durch ein gewaltiges Computersystem, durch eine utopisch anmutende Welt voller Leitungen und Chips. Wie das Innere eines Raumschiffs siehtdiese digitale Landschaft aus. Im fernen Dunkel dieser fast schon mystisch anmutenden Szenerie blinkt dann ein Licht auf ? ein Warnlicht, das nicht bemerkt wird. Wenig später explodiert der Turm eines chinesischen Kraftwerks. Ein Hacker hat alle Sicherheitssysteme ausgehebelt. Sein nächster Angriff gilt der Börse. Durch geschickte Manipulation und Eingriff in die Datensysteme gelangt der Unbekannte in den Besitz von 74 Millionen Dollar. Wer steckt dahinter, was ist der Masterplan dieses Mannes, der durch Strohmänner Angst und Gewalt verbreiten lässt? Ein chinesischer Offizier, betraut mit der Aufklärung der Hintergründe des Angriffs auf das Kernkraftwerk, holt sich den Mann an Bord, der einst die Codes und Systeme mit entwickeln half, die nun missbraucht und ausgehebelt werden. Dieser junge Mann sitzt im Gefängnis eine langjährige Strafe wegen seiner Hackerangriffe auf die Zentren der Wirtschaft ab. Doch er erweist sich in der Tat als der Einzige, der den eher hilflosen Gesetzeshütern den richtigen Weg weisen kann. Schließlich aber gerät auch er ins das Schussfeld nicht nur der Verbrecher, sondern der NSA, deren wichtigsten Code er knackt, um die Welt vor den Plänendes großen Unbekannten zu retten.
Perfekt inszenierte Verfolgungsjagden, sympathische Hauptfiguren (allen voran Chris Hemsworth als Hacker Hathaway), ein geschickt aufgebauter Spannungsbogen, dazu eine gehörige Portion Suspense, die nicht nur von Kämpfen, rasanten Autojagden und Schießereienlebt, sondern mit der Erwartung des Zuschauers spielt, halten in Atem. Erschreckend ist, wie aktuell dieser Film des Altmeisters Michael Mann wirkt. Während sein 2009 gedrehter Film ?Public Enemies? von Bankräubern in der ?guten alten? Gangster(hoch)zeit um 1930 erzählt, greift Mann diesmal die Albträume unserer Zeit auf: Totale Kontrolle durch staatliche Behörden, Computersysteme, die gehackt, missbraucht und manipuliert werden können, der gläserne Mensch und damit ein Verlust der Kontrolle über die öffentliche und private Sicherheit. Auch die Kameraarbeit und Farbdramaturgie überzeugen, und die Musik, an der mehrere Komponisten gearbeitet haben, darunter Harry Gregson-Williams, wurde modern aufgepeppt, um sich der rasanten Geschichte um Cyber-Piraterie und der ultimativen Bedrohung durch skrupellose Gangster, die alle Codes und Firewalls umgehen, anzupassen




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