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FBW-Bewertung: Die Entdeckung der Unendlichkeit (2015)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Dem Film liegt die Autobiografie gleichen Titels von Jane Wildeüber ihre Jahre mit Stephen Hawking zugrunde. Er beginnt mit der Schilderung von Hawkings Leben als Student und der ersten Begegnung zwischen ihm und Jane. Nicht nur die großartige und wegen seiner Krankheit hart erkämpfte Karriere Hawkings wird geschildert, sondern vor allem das Familienleben der beiden. Die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen haben, spielen dabei eine ebenso große Rolle wie das Familienleben mit drei Kindern und die Herausforderungen, welche Janet durch Stephens schwere Krankheit ALS zu bewältigen hat.
Der Film ist klassisch erzählt und mit großem Können inszeniert und ins Bild gesetzt. Beeindruckend ist etwa die Szene, wenn Stephen versucht, Jane zuliebe Cricket zu spielen. Seine Verbissenheit lässt ahnen, wie er sich auch in seiner wissenschaftlichen Arbeit verausgabt. Sein Kampf gegen oder mit der Krankheit ALS, seine Versuche, ohne Hilfe die Treppe zu überwinden, nötigt dem Zuschauer Bewunderung ab. Auch seine Intelligenz und sein Humor werden im Film angenehm deutlich gemacht.
Gerade die Ausstattung des Films zeugt von großer Sorgfalt, Kleidung und Frisuren führen den Zuschauer gleichsam durch die Zeit.
Besonders hervorzuheben ist aber vor allen Dingen die Besetzung der Hauptrolle durch Eddie Redmayne und seine darstellerische Leistung. Er verkörpert den Stephen Hawking so genial, dass der Eindruck entsteht, es handele sich um den Menschen Hawking selbst. Die Körperhaltung, der Ausdruck wirken absolut authentisch, die Illusion ist perfekt.
Dem Regisseur gelingt es, durch seine Inszenierung ein Gleichgewicht zwischen den beiden Protagonisten Stephen und Jane herzustellen. Stephen wirkt nur äußerlich hilfsbedürftig, während Jane zwar resolut und umsichtig die Interessen ihres Mannes vertritt, aber dennochsehr um ihn besorgt ist. Dennoch wirken beide in ihren Persönlichkeiten autark und selbstbewusst. Stephens Schwäche beschränkt sich auf sein körperliches Handicap, trotzdem strahlt er, nachdem er den Schock der Diagnose überwunden hat, große Lebensfreude aus, die den Rest des Films über denZuschauer beeindruckt.
Die Tatsache, dass sich beide in späteren Jahren anderen Partnern zuwenden, wird im Film nicht dramatisiert oder betont, sondern ist in den Fluss der Geschichte eingebunden.
Eine Geschichte über ein außergewöhnliches Paar, dessen Lebensweg Mut macht, in einem Film,der mit seinen perfekt komponierten Bildern eine hoffnungsvolle Botschaft übermittelt.



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