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Atomic Falafel (2015)

Satire über die starren Fronten im Nahost-Konflikt: Israel will einen nuklearen Präventivschlag gegen Iran ausführen. Aber erst muss den Kontrolleuren der Internationalen Atom-Energie-Kommission glaubhaft vorgegaukelt werden, dass Israel keine Atomwaffen besitzt...Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.8 / 5

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In einer geheimen Kommandozentrale der israelischen Armee mitten in der Wüste beschließen hochrangige Politiker und Militärs, den Iran mit einer Atomrakete zu bombardieren. So soll verhindert werden, dass die Iraner selbst einen drohenden Nuklearschlag gegen Israel ausführen. Aber vorher müssen noch schnell die Kontrolleure der Internationalen Atomenergie-Kommission empfangen werden, natürlich nur, um ihnen zu versichern, dass Israel keine Atomwaffen besitzt. Der deutsche Atominspektor Oliver (Alexander Fehling) verpasst seine Abfahrt wegen einer allergischen Reaktion und bleibt etwas länger in der Wüste, wo sich die sympathische Falafel-Verkäuferin Mimi (Mali Levi Gershon) um ihn kümmert. Das können die Militärs nicht dulden, weil sonst ihr Zeitplan durcheinandergerät. Aber da ahnen sie noch nichts von den Komplikationen, die ihnen Mimis 15-jährige Tochter Nofar (Michelle Treves) bereiten wird.

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Die Botschaft dieser quirligen Nahostkonflikt-Satire lautet: Krieg ist von gestern, der internetaffinen Jugend steht der Sinn nämlich nach Freundschaften über die Fronten hinweg. Der israelische Regisseur und Drehbuchautor Dror Shaul macht sich ideenreich über die starre Haltung politischer und militärischer Hardliner lustig. Die unterhaltsame Geschichte stellt den Kriegstreibern lustige Zufälle, störrische Zivilisten, hungrige Soldaten und sogar einen ahnungslosen Hund in den Weg. Der Tonfall neigt stark zum Possenhaften, der einfache Witz ist stärker gefragt als geistreiche Raffinesse.

Die Komödie nimmt den martialischen Ernst und auch das dünkelhafte Benehmen der Militärs gnadenlos in die Mangel. Zum Beispiel wird die Idee mit dem israelischen Nuklearschlag zwar in der geheimen Kommandozentrale unter der Wüste, aber dort als Teil eines Sandkastenspiels ausgeheckt. Das Kind im Manne fährt eben gern zum Spaß kleine Panzer und Raketen auf – dumm nur, wenn es auch echte Waffen zum Einsatz bringen will. Der Film konfrontiert die Militärs voller ironischer Lust sogar mit einem deutschen Inspektor und noch dazu mit einem, der sich so leicht nichts vormachen lässt. Der wahre Grund aber, warum dieser Oliver ein so gutes Gespür für nukleare Waffen hat, ergibt dann in seiner Lachhaftigkeit eine hübsche Pointe. Natürlich ist auch die Tatsache, dass Mimis fahrbarer Falafel-Imbiss in der Handlung kräftig mitmischt, an sich schon immer wieder ein lustiger Dämpfer für das glorreiche Image der Militärs. Und weil wie gesagt kein Mangel an Ideen herrscht, durchkreuzen schließlich drei Jugendliche, Nofar, ihre neue iranische Internetfreundin und ihr Freund, der sich mit Computerwürmern auskennt, das geheime Vorhaben.

Eine in die Tiefe gehende Charakterzeichnung oder Beziehungen, die sich nennenswert weiterentwickeln, darf man hier nicht erwarten. Dafür passiert einfach zu viel und die Handlung strebt leicht überdreht im Zickzackkurs von einem komödiantischen Detail zum nächsten. Die Witze sind von unterschiedlicher Qualität, so dass der Film insgesamt den Eindruck einer Wundertüte macht, deren bunter Inhalt mit schepperndem Geräusch über den Tisch kullert. Am Schluss wird es dann kurz überraschend ernst, wodurch das filmische Plädoyer für den Frieden und gegen das prekäre politische Spiel mit dem Feuer aber nur noch mehr Nachdruck erhält.

Fazit: Die satirische Komödie des israelischen Regisseurs Dror Shaul bezieht mit possenhaftem Witz Stellung gegen militärische Hardliner und martialisches Gehabe im Nahost-Konflikt. Quirliger Einfallsreichtum prägt den absichtlich etwas kopflosen Verlauf der Handlung, deren Reize im Kleinteiligen liegen.




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Besetzung & Crew von "Atomic Falafel"

Land: Israel, Deutschland, Neuseeland
Weitere Titel: Atomic Love
Jahr: 2015
Genre: Drama, Komödie
Länge: 100 Minuten
Kinostart: 14.07.2016
Regie: Dror Shaul
Darsteller: Mali Levi als Mimi Azrian, Alexander Fehling als Oli, Michelle Treves als Nofar, Jonathan Cherchi, Yossi Marshek
Kamera: Sebastian Edschmid
Verleih: Movienet

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