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FBW-Bewertung: Kubo - Der tapfere Samurai (2016)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: In eine bis dato (für einen Animationsfilm) sehr ungewöhnliche Welt entführt uns das neue Werk des Animationsstudios Laika, (CORPSE BRIDE, CORALINE, PARANORMAN, DIE BOXTROLLS) das bislang stets im Schatten des Trickriesen Pixar stand. Was vielleicht auch daran lag, dass Laikas Geschichten und Charaktere stets ein wenig düsterer waren als vieles andere, was im Animationsbereich erschaffen wird. In gewisser Weise trifft das auch auf Laikas neuestes Werk KUBO - DER TAPFERE SAMURAI von Travis Knight zu.

Der Film erzählt von dem kleinen Kubo, der sich seit dem Tod seines Vaters liebevoll um seine Mutter kümmert. Das kleine Dorf, in dem er lebt, unterhält er mit seinen Geschichten, die er auf einem Saiteninstrument untermalt. Und darin besitzt Kubo ein solch großes Talent, dass sich im Bann seiner Worte undTöne Papiere zu Figuren zusammenfalten und ein reges Eigenleben entwickeln, das die Stories des Jungen plastisch untermalt. Ein eigentlich recht beschauliches Dasein, doch dann erwacht ein uralter Fluch, der auf Kubos Familie lastet, zu neuem Leben und stürzt den Jungen in ein Abenteuer, das ihn schließlich zu den Geheimnissen seiner Familie führt.

In wunderschönen und überaus poetischen Stop-Motion-Bildern, die den Zuschauer in eine fremdartige Welt voller Mythen und Mysterien entführen, erzählt der Film nicht nur von den Identitätsfindung eines Jungen, sondern auch von kindlicher Fantasie und der Magie, die Geschichten auf Zuhörer und Zuseher jeden Alters ausüben. Das ist bisweilen für Kinder recht düster und durch die Fremdartigkeit der Welt der japanischen Samurai auch recht fremdartig, weckt aber zugleich das Interesse für andere Kulturen und deren Geschichten und Erzählungen.

Vor allem aber ist KUBO - DER KLEINE SAMURAI ein Fest der Fantasie und für die Sinne. Viele kleine Details wie beispielsweise ein Schiff, das aus Laub besteht, wecken die Entdeckerlust der Zuschauer und wirken noch lange nach. Dies lässt auch die manchmal fast überbordende Fabulierlust, die gerade kleineren Zuschauern einiges abverlangt, schnell vergessen.




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