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Unser letzter Sommer (2015)

Letnie przesilenie

Das polnische Drama erzählt vor dem Hintergrund der deutschen Besatzung vom Schicksal zweier Jugendlicher.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

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Sommer 1943, in einem kleinen polnischen Dorf: Der junge Romek und seine Mutter müssen sich mühsam ihren Lebensunterhalt verdienen, der Alltag unter der deutschen Besatzung ist hart. Dank eines Liebhabers der Mutter hat Romek eine Stelle als Heizer einer Lokomotive. Der Knochenjob ist nicht nur körperlich fordernd, zudem macht dem jungen Mann sein hartherziger Vorgesetzter zu schaffen, der Liebhaber der Mutter und zugleich eine Art Ersatzvater für Romek. Den gleichaltrigen Guido hingegen hat es aus seiner deutschen Heimat nach Polen verschlagen. Weil der Jugendliche verbotene Jazzmusik gehört hat, wurde er zur Strafe früher als seiner Altersgenossen zum Militärdienst eingezogen und muss nun am eigenen Leib die Grausamkeiten des Krieges erfahren. Immer wieder begegnen sich Romek und Guido, zwei Jungen, die in friedlicheren Zeiten vielleicht Freunde werden könnten.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse2 / 5

So manchen Zuschauer mag schon allein der Gedanke an die schiere Masse von Kriegsfilmen, die Jahr für Jahr im Kino zu sehen sind, ermüden. Vor allem deutsche Produktionen widmen sich mit routinierter Selbstverständlichkeit immer wieder dem Zweiten Weltkrieg und der Nazi-Diktatur – manchmal durchaus ästhetisch herausfordernd und inhaltlich anregend, allzu oft aber doch bloß mit leeren Relevanzgesten um sich werfend.

Die deutsch-polnische Kooperation "Unser letzter Sommer" unter der Regie von Michal Rogalski fällt eindeutig in letztere Kategorie, obwohl bisweilen doch die Bemühungen spürbar werden, einen andere Geschichte zu erzählen. Denn das Grauen des Krieges prägt zwar die düstere Stimmung des Dramas, wird dabei meist allerdings nur angedeutet. Im Mittelpunkt steht nicht der Horror an der Front oder das Leid der Millionen Opfer der Shoah, sondern das Schicksal zweier gewöhnlicher Jugendlicher, deren Alltag nach und nach vom Krieg verschlungen wird.

So folgt "Unser letzter Sommer" oftmals den Mustern des Coming-of-Age-Films und setzt dem martialischen Treiben die unschuldigen Träume und Sehnsüchte seiner Protagonisten entgegen: Beschwingter Jazz ist da etwa aus dem Radio zu hören, ein junges Paar streift durch das hohe Gras und selbst die flüchtende Jüdin verheißt in erster Linie Sinnlichkeit – das Verarzten ihrer Wunde muss befremdlicherweise als erotischer Moment herhalten.

Während der Ansatz parallel von einem deutschen Besatzer sowie einem polnischen Einheimischen zu erzählen nicht uninteressant ist und das Aufeinandertreffen der beiden jungen Männer für Spannung sorgt, so bietet Rogalskis Film doch vor allem altbekannte Klischees: Die Haushälterin ist patent, die Bauerntochter süß, der Oberleutnant sadistisch und mittendrin gibt Jonas Nay einmal mehr den netten Jungen von nebenan, der irgendwo hineingerät.

Handwerklich ist das zwar solide, aber zugleich auch recht beliebig in Szene gesetzt. Die moralischen Dimensionen des Stoffes werden nicht ausreichend ausgelotet und die Nebenfiguren bleiben blass, was besonders bei den Rollen der jungen Frauen bedauernswert ist.

Fazit: Michal Rogalskis Drama erzählt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs eine Coming-of-Age-Geschichte, die recht beliebig und allzu klischeehaft inszeniert ist. Die moralischen Dimensionen des Stoffes werden dabei trotz interessanter Ansätze nur oberflächlich betrachtet.




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FBW: besonders wertvollSommer 1943 in der polnischen Provinz: es ist warm, und der Krieg scheint weit weg. Die deutschen Soldaten der Gendarmeriestation Wroblew und die Bewohner des kleinen polnischen Ortes haben sich mit den Verhältnissen arrangiert. Die Deutschen [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Unser letzter Sommer"

Land: Deutschland, Polen
Weitere Titel: Sommersonnenwende, Summer Solstice
Jahr: 2015
Genre: Drama
Originaltitel: Letnie przesilenie
Länge: 100 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 22.10.2015
Regie: Michal Rogalski
Darsteller: Jonas Nay als Guido, Filip Piotrowicz als Romek, Gerdy Zint als Odi, Steffen Scheumann als Oberleutnant, André Hennicke als Feldwebel
Kamera: Jerzy Zielinski
Verleih: farbfilm verleih

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