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FBW-Bewertung: Das Leuchten der Erinnerung (2017)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: 60 Jahre sind sie nun schon zusammen? Ella und John. So lange, dass eines felsenfest steht: Ohne den Anderen ist ein Leben unmöglich. Still und ohne die erwachsenen Kinder zu informieren; erfüllen sie sich einen letzten Traum von einer gemeinsamen Reise der Erinnerung zu den Orten und Gegenden, wo sie glücklich waren. Und schon bald kann der Zuschauer bemerken, dass es wahrscheinlich eine Reise ohne eine Rückkehr werden wird.
Eine Reise im geliebten Oldtimer-Wohnmobil, das auch so viele liebevolle Erinnerungen an die Urlaube mit den Kindern birgt und gleichzeitig eine wunderbare Nähe zueinander schafft. Die Nähe, die Zärtlichkeiten erlaubt, die Gespräche möglich macht. Darunter auch Gespräche, die bisher Unausgesprochenes möglich machen. Gespräche des Erinnerns, der Liebe, des Verzeihens.
Dass diese so unspektakuläre Reise für den Zuschauer dennoch zu einem fesselnden Ereignis wird, ist den beiden wunderbaren Schauspielern Helen Mirren und Donald Sutherland zu verdanken. Ihr Spiel ist eindrucksvoll glaubhaft und berührend. Zwei Menschen: Ella, gezeichnet von unheilbarer Krebskrankheit, und John, der unterzunehmender Demenz leidet. Beiden ist klar, dass ein Ende bevorsteht und beide wollen mit aller Konsequenz bis zuletzt miteinander und füreinander da sein.
Die Jury ist sich sicher, dass der Zuschauer auf unterschiedliche Weise gerade auf das Ende des Films reagieren kann. Sicher ist sie sich aber in einem, was dem Film definitiv zu etwas Besonderem macht: Eine mehr als diskussionswürdige Auseinandersetzung wird er auf jeden Fall anstoßen.




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