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Am Ende ist man tot
Am Ende ist man tot
© barnsteiner-film © Curious Collaboration

Am Ende ist man tot (2017)

Deutsche Krimikomödie über eine Entführung, die aus dem Ruder läuft.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.1 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Lilli von Kesselstatt (Nadja Schönfeldt), Tochter einer Hamburger Unternehmerfamilie, ist entführt worden. Ihre Geschwister Sophia (Anne Schäfer), Junior (Mirco Kreibich) und Adrian (Jörg Pohl) finden auf der Lösegeldforderung einen verschlüsselten Satz, der der Familie die Schuld am Tod von Max zuweist. Max war der Bruder, der trotz Karriere und Reichtum – für alle unerklärlich - aus dem Leben schied. Lillis Geschwister begeben sich selbst auf die Suche nach Lilli, parallel zu den Ermittlungen der Kommissarin Lindt (Birte Schnöink).

Das Trio, das Lilli entführt hat, ist sich nicht einig über den weiteren Verlauf. Der Physiker Reno (Bruno Cathomas) zweifelt plötzlich grundsätzlich am Nutzen des Geldes, was seine Kumpane, die beiden TV-Sternchen Micki (André Szymanski) und Ginger Alice (Alice Dwyer), nicht gerne hören. Der Fall kompliziert sich, es gibt Tote. Ihre Geschwister kommen Familiengeheimnissen auf die Spur, die ihre heile Welt ins Wanken bringen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse2 / 5

Der Untertitel dieser Komödie lautet "Thalia Theater Hamburg Goes Kino". Das Kinoregiedebüt von Daniel Lommatzsch versammelt das ganze Ensemble des Thalia Theaters vor der Kamera, die Crew der Bühne ist am Film ebenfalls beteiligt. Die satirische Komödie, die dem Lauf des Geldes folgt und dabei durch die Lebenswelten verschiedener Personen mäandert, ist formal ein episodisch aufgebauter Spielfilm mit unterschiedlichen Schauplätzen. Stilistisch aber kann und will sie ihre Theaterhaftigkeit, die satirische Überhöhung und den unwahrscheinlichen Plot nicht verleugnen.

Worauf die Geschichte hinauswill, lässt sie lange offen, was die Spannung eine Weile schürt. Macht sie sich lustig über die versnobte Familie von Kesselstatt und ihre Sprösslinge? Prangert sie die Gier nach Reichtum an, die in allen Bevölkerungsschichten zu finden ist? Auffällig viele Geschwister-Konstellationen tummeln sich in der Handlung mit ihren nicht gerade wenigen Nebenschauplätzen. Die große Anzahl der Charaktere erschwert die Orientierung und führt oft auf Abwege. Denn anders als man es in einem Spielfilm erwartet, werden einige Figuren vielversprechend eingeführt, dann aber auf halber Strecke einfach am Rande stehengelassen. Auch bei der Musik fährt die Inszenierung keinen klaren Kurs: Die treibende Rockmusik, die dem Ganzen einen rebellischen Anstrich gibt, versiegt irgendwann fast, bevor sie am Schluss wieder aufgedreht wird.

Interessanter als der Plot an sich sind die oft ganz witzigen Dialoge. Der skurrile Humor lässt kaum ein Thema aus, von neuen Geschäftsideen mit eiweißreicher Kost für Bodybuilder - "gemahlener Zander" - bis zum Crash der Finanzmärkte. Als eine Zeugin der Polizei von einer Leiche im Kofferraum berichtet, fragt die Kommissarin: "Woher wollen Sie wissen, dass die Leiche echt war?" Auch die Dramen in der Unternehmerfamilie um echte und falsche Söhne und ihr prekäres Selbstwertgefühl haben ihren Reiz. Insgesamt aber fehlt es der Handlung an Schwung und Klarheit und ihre Nebenwege werden, je länger der Film dauert, betulich und anstrengend.

Fazit: Im Kinoregiedebüt von Daniel Lommatzsch unternimmt das Ensemble des Hamburger Thalia Theaters einen Ausflug ins filmische Genre der Krimikomödie. Mit satirischem Biss und der Lust an grotesk-skurriler Überhöhung schildert sie, wie das Denken vieler Menschen aus allen sozialen Schichten um die Vermehrung des Geldes kreist. Zugleich geht es auch um die zwiespältige Macht der Familienbande. Weil die theaterhaft agierenden Charaktere jedoch zu zahlreich sind und sich die Handlung als zu verzweigt und unschlüssig erweist, kann die anfängliche Spannung nicht lange aufrechterhalten werden.




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Besetzung & Crew von "Am Ende ist man tot"

Land: Deutschland
Jahr: 2017
Genre: Drama
Kinostart: 05.07.2018
Regie: Daniel Lommatzsch
Darsteller: Bruno Cathomas, André Szymanski, Alice Dwyer, Nadja Schönfeldt, Anne Schäfer
Kamera: Marat Burnashev
Verleih: barnsteiner-film, Curious Collaboration

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