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FBW-Bewertung: Geister der Weihnacht (2018)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Es gehört seit einiger Zeit zu den Traditionen des Kinojahres, dass die Augsburger Puppenkiste stets vor Weihnachten eine neue Geschichte von der Theaterbühne auf die Kinoleinwand bringt. Mit GEISTER DER WEIHNACHT nimmt sich das Ensemble nun Charles Dickens Klassiker ?A Christmas Carol? an und übersetzt diese Geschichte um den hartherzigen Geizkragen Ebenezer Scrooge und dessen wundersame Wandlung zu Weihnachten in den ganz spezifischen Stil, für den Oehmichens Marionettentheater seit mehreren Generationen bekannt und berühmt geworden ist.

Trotz der gegebenen Starrheit der Mienen der Puppenfiguren gelingt es dem Ensemble gut und vor allemüber die Sprechstimmen, die Emotionalität der Geschichte zu transportieren, so dass auch und gerade Kinder dem Geschehen gut folgen können. Und dank der liebevollen Ausstattung und der behutsamen Inszenierung geraten auch die Geistererscheinungen so stimmig, dass selbst kleine Kinder hier nicht das große Fürchten bekommen.

Das Bühnenbild, die Kostüme und Ausstattung sowie die Anfangstitel und manchmal auch die etwas gewundene Ausdrucksweise der Figuren atmen den Geist der behaglichen Nostalgie und verstehen es, den Zauber von Weihnachten und den ganz besonderen Reiz von Dickens vielfach verfilmtem Klassiker zu transportieren. Die Kamera geht fantasievoll mit den Beschränkungen des Bühnenraums um und versteht es besonders in den fantastischen Szenen für Momente vergessen zu lassen, dass es sich hier um ein im Puppentheater aufgezeichnetes Stück handelt.

GEISTER DER WEIHNACHT erinnert an die ruhmreiche Geschichte des Puppentheaters und macht dies auch einem Publikum zugänglich, das selbst in seiner Nähe kein solches besuchen kann.



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