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FBW-Bewertung: The Sun Is Also a Star (2018)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Liebesgeschichten sind immer so jung, modern und neu wie ihre Protagonisten. Und mit Yara Shahidi in der Rolle der Natasha Kingsley sowie Charles Melton als Daniel Bae haben die Filmemacher zwei so interessante, liebenswerte und glaubwürdige Darsteller gefunden, dass man ihnen gerne durch den Film folgt. Er ist ein gedichteschreibender Romantiker, sie eine wissenschaftlich denkende Realistin, und die beiden gehen eine Wette ein, ob es ihm gelingt, sie an einem einzigen Tag dazu zu bringen, ihn zu lieben. Im Grunde hat er ja schon dadurch gewonnen, dass sie überhaupt diese Wette annimmt, und so kommen sie sich dann auch schnell näher. Aber es gibt, wie in allen guten Romanzen, Umstände, die diese Liebe behindern. Natasha und ihrer jamaikanischen Familie droht die Abschiebung, und Danieles koreanische Eltern haben schon sehr früh in seinem Leben entschieden, dass er, der schwärmerische Poet, Arzt werden soll. All das wird dramaturgisch geschickt erzählt. So etwa in einer kurzen Rückblende, in der Daniels Eltern ihn schon als Kleinkind in einem koreanischen Ritual zu einem Stethoskop als Symbol für den Arztberufhindrängen. Die Befindlichkeiten und das Lebensgefühl der beiden Liebenden wirken sehr glaubwürdig und zeitgenössisch. Nicht nur hierbei merkt man, dass der Film auf einem unter jugendlichen Lesern beliebten Roman beruht. Auch die Musik betont die jugendliche, urbane Stimmung, die der Film vermittelt. Dabei ist THE SUN IS ALSO A STAR auch eine Liebeserklärung an New York. So wie Natasha diese Stadt liebt, so zeigt auch die Kamera ein prächtiges, lebendiges und schönes New York, das die dritte Hauptrolle des Films spielt. Der Film bietet intelligent gemachtes Gefühlskino, ohne dabei je melodramatisch oder rührselig zu werden.



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