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FBW-Bewertung: Fuck Fame - Die Geschichte von Elektropop-Ikone Uffie (2018)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Lilian Franck und Robert Cibis haben sich in den vergangenen Jahrzehnten einen Namen mit ihren innovativen Dokumentarfilmen gemacht, mit denen sie oft politisch Stellung bezogen. So ist TRUSTWHO von Lilian Franck gerade in den Kinos angelaufen.
In PIANOMANIA ? DIE SUCHE NACH DEM PERFEKTEN KLANG rückten die beiden vor zehn Jahren die Klavierstimmer und Techniker hinter den großen Pianisten der Welt ins Rampenlicht. Dort stand jahrelang auch Uffie, mit bürgerlichem Namen Anna-Catherine Hartley. Der Stern der amerikanischen Sängerin und Rapperin, die sich mit einer Mischung aus Elektropop,Minimal Electro, Dance und Rap in die Herzen der Fans spielte, ging in Paris auf. Sie promotete ihre innovative Musik zunächst auf dem eigenen MySpace-Kanal. Bald war sie ein Star der Szene, rastlos jettete sie um die Welt. Alkohol- und Drogenmissbrauch gehörten zu ihrem Alltag.
Der erste Teil des Porträtfilms F#CK FAME zeichnet mit viel Material aus den Archiven clipartig Kindheit, Aufstieg und Erfolg der Sängerin nach, deren Leben sich lange um Klicks und Partys rankt. Der Druck von außen steigt ständig, sie fühlt sich fremdbestimmt. Mit ihrem Umzug nach Berlin ändert sich der Ton des Films. Er ist näher dran an der Künstlerin, gibt ihr den Raum für Reflexionen über den eigenen Selbstzerstörungsprozess, über Isolation, Einsamkeit, die Sehnsucht nach einer Familie und einem normalen Alltag. Der Ruhm und die äußere Anerkennung geben Anna-Catherine Hartley nie das Selbstwertgefühl, das sie für sich sucht. Sie lebt in einer Luftblase, die sie kaputt macht.
Der Film folgt ihrem Reifeprozess bis zum endgültigen Ausstieg aus dieser Tretmühle. Wobei für die Jury leider nicht durchgängig erkennbar ist, welche Szenen für die dokumentarische Arbeit inszeniert wurden und damit das Zeitdokument in ihren Augen wieder ein wenig ?verfälschen?.



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