Jomi - lautlos, aber nicht sprachlos (2019)
JOMI's Sphere of Action
Dokumentarfilm: Josef Michael Kreutzer alias Jomi zählt zu den Spitzenkünstlern im Fach der Pantomime.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Josef Michael Kreutzer wurde 1952 in Bous im Saarland geboren. Mit sechs Monaten erkrankte er an Gehirnhautentzündung, wodurch er sein Gehör verlor. Später nahm er neben dem Besuch der Gehörlosenschule Ballettunterricht. Da sein Vater wollte, dass er einen "ordentlichen" Beruf erlernt, machte Kreutzer eine Ausbildung zum Zahntechniker, verfolgte jedoch weiterhin seinen Traum, Pantomime zu werden und bewarb sich deshalb in Paris.
Schließlich konnte er sich dort an der École Internationale de Mimodrame von seinem Vorbild Marcel Marceau ausbilden lassen, ergänzt um zahlreiche weitere Disziplinen wie Tanz und Fechten. Nach seinem Diplomabschluss avancierte Kreutzer alias Jomi zu einem international gefragten Künstler. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist er auch als Pädagoge aktiv und arbeitet mit Schulkindern zusammen.
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Filmkritik
In seinem Dokumentarfilm "Jomi – lautlos, aber nicht sprachlos" befasst sich der 1981 geborene Sebastian Voltmer mit Josef Michael Kreutzer, der unter seinem titelgebenden Künstlernamen weltweit als Pantomime auftritt. Der seit früher Kindheit gehörlose Saarländer hat sich nach einer Ausbildung bei Marcel Marceau ganz der Kunst der Verständigung ohne Worte verschrieben und begeistert sein internationales Publikum mit seiner ausdrucksstarken Gestik. Voltmer fängt dies ein, indem er neben Archivaufnahmen viele Darbietungen von Jomi mitfilmt.
Überdies begleitet er Kreutzer etwa zu einer Fotoausstellung über dessen Werk sowie auf Reisen und Tourneen. Ein besonderes Augenmerk legt der Regisseur zudem auf Kreutzers Lehraufträge: Kreutzer ist an Schulen tätig, um Kinder mit den Möglichkeiten der Pantomime und somit einer alternativen Form der Kommunikation vertraut zu machen. Der Film blendet jedoch auch die schwierigen Seiten des Künstlerlebens nicht aus – zum Beispiel die Tatsache, dass Kreutzer durch die pädagogische Arbeit oft die Zeit für die Kunst fehlt und dass er für seine Projekte stets auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen ist, da Pantomime in Deutschland immer noch eine Nischenkunst ist. Voltmers dokumentarische Betrachtung gibt Einblick in das Netzwerk, das Kreutzer aufgebaut hat, und veranschaulicht, wie der Künstler mit seinem Team versucht, moderne Elemente in seine Auftritte zu integrieren, um auch die junge Generation zu erreichen. Durch Momente, die Kreutzer im eigenen Haus oder bei den Proben und Vorbereitungen für eine Show zeigen, kommen wir dem Protagonisten nahe.
Überaus positiv ist der inklusive Ansatz des Films: So ist via split screen die Gebärdendolmetscherin Isabelle Ridder zu sehen, die das Gesprochene in deutscher Gebärdensprache wiedergibt; obendrein gibt es deutsche Untertitel und eine Audiodeskription des Werks ist verfügbar.
Fazit: Ein facettenreiches Porträt des Pantomimen Josef Michael Kreutzer alias Jomi, das sich dem Künstler intensiv widmet und als inklusiver filmischer Beitrag präsentiert wird.
Überdies begleitet er Kreutzer etwa zu einer Fotoausstellung über dessen Werk sowie auf Reisen und Tourneen. Ein besonderes Augenmerk legt der Regisseur zudem auf Kreutzers Lehraufträge: Kreutzer ist an Schulen tätig, um Kinder mit den Möglichkeiten der Pantomime und somit einer alternativen Form der Kommunikation vertraut zu machen. Der Film blendet jedoch auch die schwierigen Seiten des Künstlerlebens nicht aus – zum Beispiel die Tatsache, dass Kreutzer durch die pädagogische Arbeit oft die Zeit für die Kunst fehlt und dass er für seine Projekte stets auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen ist, da Pantomime in Deutschland immer noch eine Nischenkunst ist. Voltmers dokumentarische Betrachtung gibt Einblick in das Netzwerk, das Kreutzer aufgebaut hat, und veranschaulicht, wie der Künstler mit seinem Team versucht, moderne Elemente in seine Auftritte zu integrieren, um auch die junge Generation zu erreichen. Durch Momente, die Kreutzer im eigenen Haus oder bei den Proben und Vorbereitungen für eine Show zeigen, kommen wir dem Protagonisten nahe.
Überaus positiv ist der inklusive Ansatz des Films: So ist via split screen die Gebärdendolmetscherin Isabelle Ridder zu sehen, die das Gesprochene in deutscher Gebärdensprache wiedergibt; obendrein gibt es deutsche Untertitel und eine Audiodeskription des Werks ist verfügbar.
Fazit: Ein facettenreiches Porträt des Pantomimen Josef Michael Kreutzer alias Jomi, das sich dem Künstler intensiv widmet und als inklusiver filmischer Beitrag präsentiert wird.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Jomi - lautlos, aber nicht sprachlos"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Jomi - lautlos, aber nicht sprachlos"
Land: Deutschland, Österreich, NamibiaJahr: 2019
Genre: Dokumentation
Originaltitel: JOMI's Sphere of Action
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 02.05.2019
Regie: Sebastian Voltmer, Manfred Voltmer
Darsteller: Josef Michael Kreutzer als Jomi
Verleih: Filmokratie