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FBW-Bewertung: Die Schule der magischen Tiere (2019)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Basierend auf der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Margit Auer gleichen Titels verfilmte Gregor Schnitzler in DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE eine phantastische Abenteuergeschichte.
Die etwa zwölfjährige Ida (Emilia Maier) kommt neu in die Stadt und findet trotz ihrer aufgeschlossenen Art nur schwer Anschluss. Am ersten Schultag verkündet ihre neue Klassenlehrerin Miss Cornfield (Nadja Uhl), dass demnächst alle Schüler*innen ein magisches Tier als Begleiter erhalten werden. Ida wird der Fuchs Rabbat (Stimme: Frederick Lau) zugeteilt, ihrem Sitznachbarn Benni (Leonard Conrads) die Schildkröte Henrietta (Stimme: Katharina Thalbach). Die Tiere haben magische Fähigkeiten, können sprechen und sind nur den Schülern in ihrer lebendigen Form sichtbar. Während Ida zum neuen Star der Klasse wird und sich auf die Jagd nach einem Dieb macht, der die Schule plagt, ist Benni nun zumindest nicht mehr alleine, auch wenn es ihm schwerfällt, Idas Aufmerksamkeit zu erringen.
In aufwändiger Bildgestaltung, gesteigert durch eine knallige Farbigkeit, entfaltet DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE eine phantastische Fabel, die als Coming-of-Age-Geschichte verstanden werden könnte, sich in dieser sehr geradlinigen und naiven Form jedoch auch an ein deutlich jüngeres, kindliches Publikum richtet. Die zahlreichen Spezialeffekte sorgen mitunter für Brüche, denn sie betonen immer wieder die bonbonhafte Künstlichkeit der Inszenierung. Dazu kommen kommentierende, eingängige Lieder, die dem Film stellenweise einen Musicalcharakter verleihen.
Auffällig ist der betont spielerische Umgang mit der Mobbingproblematik. Hier werden zwischenmenschliche Probleme zwar angedeutet, jedoch oft mit nur wenigen Sätzen gelöst, seien es die Bullies in der Schule oder die streitenden Eltern. Freundschaft erscheint hier nicht als eine komplexe Beziehung, sondern als Zweckverbindung, die schnell geschlossen und gelöst wird.
Die Thematik der Magie wird aus Sicht der Jury eher beiläufig integriert und im klaren Verweis auf andere Franchises entfaltet. Zahlreiche Verweise auf etablierte Konzepte wie Harry Potter, Twilight, Pipi Langstrumpf, Pocahontas, Bibi und Tina, Laura Stern und die 80er Popkultur könnten so ein größeres Familienpublikum ansprechen. (....) Formal ist das ? etwa in der Ausstattung der Kinderzimmer - gelungen und detailverliebt umgesetzt. Bemerkenswert ist, gerade für einen Film, der im Hier und Jetzt spielt, dass der Film sehr analog basiert erzählt (soziale und digitale Medien spielen fast keine Rolle).

Angesichts seiner Qualitäten für ein kindliches Publikum bewertet die Jury DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE mit dem Prädikat: wertvoll.



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