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FBW-Bewertung: Catweazle (2020)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Richard Carpenter hatte in den 1970er Jahren mit der Serie CATWEAZLE eine ikonische Figur kindlicher Fiktion geschaffen, die einer ganzen Generation in bester Erinnerung sein dürfte. Otto Waalkes verfasste nach den berühmten Vorlagen ein neues Drehbuch, das den Magier des Mittelalters modernisiert und mit dem Komiker Otto Waalkes zugleich eine prägnante Besetzung präsentiert.
Der Magier Catweazle hat sich auf der Flucht vor dem Fürsten versehentlich aus dem 11. Jahrhundert mit Hilfe seines Zauberstabes Anawandur in die Jetztzeit transportiert. Dort findet der junge Benny Lenz (Julius Weckauf) den Zauberstab und nimmt ihn mit nach Hause. Sein Vater (Henning Baum) jedoch bringt ihn als Brennholz zu den Nachbarn, die zugleichdie Eltern von Bennys Schwarm Lisa (Gloria Terzic) sind. Die wiederum übergeben ihn an das Heimatmuseum. Die Kunsthistorikerin Dr. Katharina Metzler (Katja Riemann) setzt alles daran, diesen in Besitz zu bekommen und bei einer Auktion versteigern zu lassen. Aus den Chroniken des Museums erfahren die Kinder Benny und Lisa, dass der mittelalterliche Fürst nach dem Verschwinden Catweazles dessen Hütte abbrennen ließ, was zu einer großen Feuersbrunst führte, der auch die Burg zum Opfer fiel. Es gilt daher, Catweazle rechtzeitig in die Vergangenheit zurückzubringen, um diese Katastrophe zuverhindern. Dazu jedoch braucht man Anawandur zurück.
Die an internationalen Standards orientierte Inszenierung glänzt durch eine aufwändige optische Gestaltung, einen verspielten Orchestersoundtrack, amüsante Songs, bietet aber nach Ansicht der Jury bedauerlicherweise nicht ausreichend viele zündende Pointen. Die Handlung wirkt ein wenig routiniert und bietet den prominenten Darsteller*innen wenig Möglichkeiten zu glänzen. Positiv wurde das souveräne Schauspiel von Otto Waalkes bewertet.
CATWEAZLE funktioniert aber auch weniger als Komödie, sondern eher als abenteuerliche und aufwändige Kindergeschichte. Da jede Generation den Komiker Otto auf eine eigene Weise erschlossen hat, hat er somit sicher einen eigenen Unterhaltungswert für ein junges Publikum.
Die Jury würdigte die formalen Qualitäten des Films, seine dichte und detailverliebte Inszenierung und hält ihn als abenteuerlich erzählten Kinderfilm für sehr gelungen. Sie vergibt daher gerne das Prädikat wertvoll.



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