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The Beach House (2020)

Gelungenes (Body-)Horror-Regie-Debüt, das mit beschränkten Mitteln (beinahe) maximale Wirkung erzielt.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.3 / 5

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Randall, rebellischer College-Dropout mit Anfang 20, flüchtet mit seiner Freundin Emily, einer angehenden Meeresbiologin, ins idyllische Strandhaus seines Vaters, um dem öden Alltag zu entkommen. Doch das geplante, romantische Wochenende wird jäh gestört, als die beiden auf andere Bewohner des Hauses stoßen, die ebenfalls im "Beach House" zu residieren scheinen: Die Turners, ein befreundetes, älteres Ehepaar von Randys Vater, scheinen schon länger hier zu wohnen. Die anfängliche Irritation auf beiden Seiten wird abends mit jeder Menge Wein (und "edible" Haschisch) weggespült, man versteht sich blendend. Doch als Erste zeigt die psychisch ohnehin labile Jane Turner seltsames Verhalten: Als sich ein dichter Nebel über das Strandstädtchen legt, als Bäume zu leuchten beginnen und Jane in dieses mysteriöse Dickicht entschwindet, um schließlich völlig verändert/erkrankt zurückzukehren. Sie erbricht ohne Ende, Ausschläge überziehen ihren Körper. Auch Mitch Turner wirkt zunehmend verstört (bzw. verstörend), und als er am Morgen nach der folgenschweren Nacht plötzlich ins Meer schreitet und von den Wellen verschluckt wird, ist endgültig klar: Hier geht etwas nicht mir rechten Dingen zu. Liegt es an dem Nebel oder doch an den unzähligen schleimigen Kokons, die plötzlich am Strand auftauchen und die auch Emily zu attackieren beginnen?

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"The Beach House" beweist wieder einmal: Weniger ist oft mehr. Wie etwa auch "Der Unsichtbare" zuletzt (wenngleich mit deutlich geringeren Mitteln und weniger bekanntem Cast) besinnt sich Regie- und Drehbuch-Debütant Jeffrey A. Brown auf das Wesentliche, sprich: Sich stetig steigernden Suspense, Spannung, mysteriöse Begebenheiten, die den Zuschauer rätseln lassen und gelungene (Body-)Horror-Effekte, die den Ekelfaktor in die Höhe treiben. Dies ist eine erfreuliche rezente Entwicklung im US-Horrorkino, das gerade in den letzten Jahren mit repetetiven Franchises, Re-Boots, Sequels und Jump Scare-Overload die Kinosäle überschwemmte.

Kleine Mängel finden sich natürlich auch hier: Die Schauspielleistungen sind im besten Fall als solide zu bezeichnen, dienen dem Plot, werden aber kaum in die Filmgeschichte eingehen. Und einige Plotsequenzen und Handlungsstränge werfen Fragen auf, die nie geklärt werden, wuchern und verhungern schließlich als lose Enden in der Gesamtdramaturgie (Was geschieht etwa mit der von der seltsamen Schleimkrankheit befallenen Jane? Was passiert mit Mitch, der über Wasser gehen wollte, um dann darin zu versinken?) Im Gesamtkontext sind diese Defizite aber verschmerzbar, da sie dem zentralen Handlungsstrang kaum oder nur marginal schaden.

Wenngleich es sich bei "The Beach House" eher um einen klassische Suspense-Thriller handelt, dessen zentraler Aspekt der schleichende Horror ist, tut sich die Frage nach einer "tieferen Bedeutung" auf: Natürlich, Brown kann sich keineswegs mit Body-Horror-Ikonen wie David Cronenberg messen, der seine Genrefilme stets als Vorwand für intellektuelle Auseinandersetzungen mit (Psycho-)Pathologien oder gesellschaftlich relevanten Themen verstand. Dennoch kann man spekulieren: Geht es hier um eine Umwelt, die ein Eigenleben entwickelt, die sich an der Menschheit rächt, die Menschen attackiert, angreift, gleich Parasiten befällt, wie das der Mensch seit Jahrtausenden mit der Natur macht? Geht es also um Umweltverschmutzung, Klimawandel und eine Abrechnung mit der Spezies Mensch, die die Natur aubeutet, zerstört und vergiftet, die sich nun gegen ihn wendet? Diese Interpretation erscheint naheliegend, wenngleich "The Beach House" auch bei der möglichen Bedeutung vage bleibt: Wie auch immer, denn der Film funktioniert auch als straighter, ordentlich gemachter Horror-Schocker ausgezeichnet.

Fazit: Eine positive Überraschung - "The Beach House" ist ein gelungenes Regie-Dubüt, das auf wirkungsvollen, schleichenden (Body-)Horror setzt und sich auf das Wesentliche besinnt. Die (mögliche) tiefere Bedeutung als Abrechnung mit der "parasitären" Spezies Mensch addiert zusätzliche Qualität, der Film funktioniert aber auch als straighter Horror-Shocker ohne doppelten Boden ausgezeichnet. Sehenswert.




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Besetzung & Crew von "The Beach House"

Land: USA
Jahr: 2020
Genre: Drama, Horror, Mystery
Länge: 88 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 22.10.2020
Regie: Jeffrey A. Brown
Darsteller: Liana Liberato als Emily, Noah Le Gros als Randall, Jake Weber als Mitch, Maryann Nagel als Jane, Michael Brumfield als Police Officer
Kamera: Owen Levelle
Verleih: Koch Media, 24 Bilder

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