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FBW-Bewertung: Die Schule der magischen Tiere 2 (2022)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Wie schon der erste Teil spielt DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 2 in einer Märchenwelt. In einer Schulklasse, die von einer in magischen Dingen bewanderten Lehrerin geleitet wird, werden einigen Schülern und Schülerinnen magische Tiere zugeteilt, die sich als genau passende Gefährten entpuppen. Ein Fuchs, eine Schildkröte, ein Chamäleon, ein Pinguin und eine Elster können zwar sprechen, sind aber nicht mit magischen Kräften ausgestattet. Stattdessen sind sie wie imaginäre Freunde, mit denen die Kinder sich über ihre Probleme und Sorgen austauschen können und die sie darin bestärken, das zu tun, was ihrem Charakter entspricht. An der Schule wissen nur die Lehrerin und die Schulkasse von diesen magischen Tieren. Der Schuldirektor und der Hausmeister sind nicht eingeweiht und sind, so der Eindruck der Jury, als Karikaturen angelegt, über deren Ungeschick viel gelacht werden kann. Neben der rothaarigen Ida, der Heldin des ersten Teils, ist die schüchterne Anna-Lena nun die zweite Hauptfigur. Sie muss lernen, sich gegen die zickige Mobberin Helene durchzusetzen, und dabei hilft als ihr Partnertier ein Chamäleon. Die Klasse studiert ein Musical ein, bei dem Ida Regie führt und für das sie die Songs geschrieben hat. Anna-Lena wäre als gute Sängerin ideal für die weibliche Hauptrolle, doch auch die Zicke Helene will unbedingt diese Rolle spielen. In dem Film werden Themen wie Mobbing, Schüchternheit, erste Liebe, Unsicherheit und Ängste behandelt, die der Lebenswirklichkeit von Jugendlichen in der Pubertät entsprechen. Die Filmfiguren lösen im Film ihre Probleme selber und die Tiere helfen ihnen nur dabei. Diese Tiere sind computeranimiert und fügen sich nahtlos in den Realfilm ein. Die Erwachsenen bleiben Nebenfiguren. Einige, wie etwa Marleen Lohse als Idas Mutter, haben nur Sekundenauftritte. Auch Milan Peschel als der Inhaber der Magischen Zoohandlung und damit auch die skurrilste Figur des Films, hat zwar einen großen Auftritt im Prolog des Films, spielt dann aber keine wirklich große Rolle mehr. So müssen die jungen Darsteller und Darstellerinnen den Film tragen, und dies gelingt ihnen auch erstaunlich gut. Sie bieten dem jungen Zielpublikum viele Identifikationsangebote, und sie alle haben ihre Momente, in denen sie ihre Probleme lösen und zu sich selber finden können. Ein älteres Publikum mag sich eventuell daran stören, dass hier einige Versatzstücke aus anderen Filmen aufgegriffen werden. So erinnern etwa die mit überzeugenden Effekten animierten magischen Tiere sehr an Figuren aus anderen, meist US-amerikanischen Animationsfilmen. Aber der Regisseur Sven Unterwaldt, der auch am Drehbuch mitgeschrieben hat, weiß genau um die Befindlichkeiten des jungen Zielpublikums. Und so überzeugt diese Fortsetzung die Jury als ebenso gelungen wie der erste Film der Reihe. Gerne erteilt sie in Abwägung aller Argumente und nach einer spannenden Diskussion das Prädikat WERTVOLL.



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