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Das Glaszimmer (2020)

Kriegsdrama: Ein Junge muss mit seiner Mutter kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges aufs Land fliehen – und lässt sich dort von der Ideologie blenden.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.8 / 5

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1945: Der elfjährige Felix (Xari Wimbauer) flieht mit seiner Mutter Anna (Lisa Wagner) vor den Bombenangriffen in München – und landet in der niederbayerischen Provinz, in der Anna einst aufwuchs. Mutter und Sohn hoffen auf die Rückkehr des Ehemanns und Vaters Bernd (Hans Löw) und müssen sich mit dem Nachbarn Feik (Philipp Hochmair), einem überzeugten Nazi, und dessen Sohn Karri (Luis Vorbach) auseinandersetzen. Felix freundet sich mit der etwa gleichaltrigen Martha (Hannah Hagg) an, lässt sich aber auch von Karri zu fragwürdigen Aktionen überreden.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Mit dem historischen Drama "Das Glaszimmer" liefert der Autor und Regisseur Christian Lerch einen Film, der sich in seiner Schilderung des zu Ende gehenden Zweiten Weltkrieges ganz auf die Perspektive eines 11-Jährigen einlässt. Lerch (Jahrgang 1966), der etwa zusammen mit Marcus H. Rosenmüller das Skript zur Tragikomödie "Wer früher stirbt, ist länger tot" (2006) verfasst hat und zudem über eine lange Filmografie als Schauspieler verfügt, erzählt gemeinsam mit dem 1935 geborenen Schriftsteller Josef Einwanger die Geschichte eines Jungen, der 1945 mit seiner Mutter von München in ein Dorf in Niederbayern fliehen muss, während sein Vater als Soldat im Krieg ist.

"Das Glaszimmer" zeigt, wie der junge Felix als "Stadtbubi" schikaniert wird – und wie er die faschistischen Einstellungen des Nachbarsjungen Karri übernimmt, um nicht länger ein Außenseiter im Dorf zu sein. Zugleich wird deutlich, dass der etwas ältere Karri nur seinen Vater, einen überzeugten Nazi, imitiert. So führen Angst und Gruppenzwang zu Verblendung und Mitläufertum. Wie in jüngster Zeit zum Beispiel auch "Der Pfad" von Tobias Wiemann, schafft es der Film, auch einem jüngeren Publikum die Gefahren jener Zeit zu vermitteln. Die Figuren der Erwachsenen geraten dabei trotz guter Besetzung (darunter Lisa Wagner und Philipp Hochmair) etwas zu schematisch; die Kinder werden jedoch differenziert gezeichnet. Insbesondere Hauptdarsteller Xari Wimbauer ("Unheimlich perfekte Freunde") liefert eine eindringliche Darbietung, die Felix' Überforderung mit der Situation, seinen Schmerz und seine Trauer glaubhaft einzufangen vermag.

Falsches Heldentum und die unterschiedlichen Ebenen von Freundschaft werden ebenso behandelt wie der Wunsch eines Kindes nach Rückzug und Magie, der im titelgebenden "Glaszimmer" zum Ausdruck kommt.

Fazit: Ein Kriegsdrama, das überzeugend die Sichtweise eines Kindes einnimmt – und von seinem starken Hauptdarsteller profitiert.




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FBW: wertvollEs herrscht ganz sicher kein Mangel an Filmen, seien es Dokumentar- oder Spielfilme, in denen vom Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland erzählt wird. Selten wird dabei aber auf die Interessen und Sehgewohnheiten von [...mehr]

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Besetzung & Crew von "Das Glaszimmer"

Land: Deutschland
Jahr: 2020
Genre: Drama
Länge: 93 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 28.04.2022
Regie: Christian Lerch
Darsteller: Xari Wimbauer als Felix, Lisa Wagner als Anna, Hans Löw als Bernd, Luis Vorbach als Karri, Philipp Hochmair als Ortsgruppenleiter Feik
Kamera: Tim Peter Kuhn
Verleih: farbfilm verleih

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