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Ach Du Scheisse (2022)

Thriller über einen verletzten Mann, der sich aus einer Dixi-Toilette befreien will.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.6 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 19 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Der Architekt Frank (Thomas Niehaus) erwacht in einer misslichen Lage: Er liegt in einem umgekippten Dixi-Klo und sein Unterarm ist aufgespießt von einem Stahlbolzen. Während er mühsam sein Handy, das buchstäblich in der Scheiße steckt, zu aktivieren versucht, kehren Bruchstücke seiner Erinnerung zurück. Sie haben mit einem Streit mit dem Bürgermeister Horst (Gedeon Burkhard) zu tun und mit dem geplanten Bau eines Luxushotels.

Frank hört Horst ein paar Schritte weiter auf der Baustelle zu den Besuchern sprechen, welche den Start des Projekts feiern. Horst kündigt eine Sprengung an – und Frank sieht zu seinem Schrecken, dass sie unmittelbar vor dem Dixi-Klo stattfinden wird. Die Tür der Toilette aber ist abgesperrt: Jemand scheint Frank in den sicheren Tod schicken zu wollen, und der Architekt erfährt auch schon bald, dass er den Attentäter sehr gut kennt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, in welchem Frank verzweifelt und bis zur letzten Minute darum kämpft, sich zu befreien. Erinnerungen an seine Freundin Marie (Olga von Luckwald) kommen hoch und an den hässlichen Streit, den er mit ihr hatte. Wird Frank sie je wiedersehen?

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Filmemacher, die das Kinopublikum ein wenig schockieren wollen, setzen gerne auf blutige Splattereinlagen oder auf Fäkalhumor. Im Thriller, der das Langfilmdebüt des deutschen Regisseurs und Drehbuchautors Lukas Rinker darstellt, gibt es jedoch viel, viel mehr Fäkalien als in der derbsten Hollywoodkomödie. Fast die ganze Handlung spielt sich im Grunde innerhalb einer mobilen Toilette, dem sogenannten Dixi-Klo, ab, das in eine Baugrube gekippt ist mitsamt dem verletzten Architekten Frank. Auch an schauerlich-blutigen Szenen wird in dieser satirisch überhöhten Geschichte nicht gespart, denn Franks Arm ist durchbohrt und festgenagelt von einem Stahlbolzen. Jede unachtsame Bewegung des Arms vergrößert die Wunde und den Schmerz, doch Frank muss alles versuchen, um sich zu befreien, bevor der Bürgermeister das Kommando zur Sprengung des angrenzenden Hauses gibt.

Die Außenaufnahmen beschränken sich weitestgehend auf das Sichtfeld des Gefangenen, wenn er durch ein Loch in der Wand oder durch die Tür über seinem Kopf späht. Ab und zu gibt es auch Rückblenden, die Franks wiederkehrender Erinnerung folgen und erklären, wie es zu dieser Situation kam. Meistens aber bekommt Frank nur akustisch mit, was sich draußen abspielt – die Blasmusik und die Rede des Bürgermeisters Horst. Dieser kündigt die Sprengung an, welche Franks Tod bedeuten wird. Trotz der immensen Schmerzen, die der arme Mann empfinden muss, ist er in seiner Not erfinderisch: Wie er den Meterstab für verschiedene Manöver einsetzt, ein Kaninchen als Helfer anlocken will, ein Feuer mit dem Inhalt des Klos löscht, beweist Ideenreichtum. Der Thriller verfügt über satirisch bissigen Humor, etwa wenn sich der mit einem Smiley verzierte Klodeckel mit Frank zu unterhalten beginnt. Oder wenn Frank und andere ab und zu "Ach, du Scheiße!" sagen und dieser Ausdruck das Hier und Jetzt geradezu verniedlicht.

Hier wurde also nicht an kreativer Fabulierlust jenseits des guten Geschmacks gespart. Zuweilen wird auf einen berühmten Film angespielt, in dem es um eine Selbstbefreiung trotz festgeklemmten Arms ging – "127 Hours" von Danny Boyle. Frank ist ähnlich hart im Nehmen wie der Held jenes, auf einer wahren Begebenheit basierenden Abenteuerdramas. Man möchte nicht in seiner Lage stecken. Aber auch wenn die Handlung schamlos dick aufträgt und keine Plumpheit scheut, sieht man wegen des kreativen Mutes, die Pfade der Mainstreamunterhaltung zu verlassen, doch interessiert zu.

Fazit: Das Langfilmdebüt des deutschen Regisseurs Lukas Rinker stellt den Geschmack des Kinopublikums auf eine harte Probe. Wie der Titel schon ankündigt, mangelt es nicht an Fäkalien, die am Handlungsort eines Dixi-Klos überall ins Bild drängen. Der aufgespießte Arm des Helden, der sich selbst befreien muss, um nicht einer geplanten Baustellensprengung zum Opfer zu fallen, sorgt zudem für schaurigen Splatter. Schwarzer Humor, satirischer Biss und ungewöhnliche Ideen zieren diesen Thriller über ein mörderisches Komplott.




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Besetzung & Crew von "Ach Du Scheisse"

Land: Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Komödie
Länge: 90 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 20.10.2022
Regie: Lukas Rinker
Darsteller: Gedeon Burkhard als Horst, Friederike Kempter als Dörte Grün, Micaela Schäfer als Tänzer, Thomas Niehaus als Frank Lamm, Uke Bosse als Staller
Kamera: Knut Adass
Verleih: Neopol Film

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