The Ordinaries (2022)
Spielfilmdebüt von Sophie Linnenbaum über eine junge Frau, die in einer perfekt organisierten Filmwelt einem Komplott auf die Schliche kommt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Paula (Fine Sendel) lebt in einer fabelhaften Welt, streng unterteilt in Haupt-, Nebencharaktere und Outtakes. Und dort steht sie vor der wichtigsten Prüfung ihres Lebens: Sie will beweisen, dass sie das Zeug zur Hauptfigur hat. Denn sie sehnt sich nach allem, was einen solchen Charakter in einem tollen Film umgibt: einnehmende Musik, Emotionen, eine packende Story und mitreißende Szenen. Umso nervöser sieht sie der Abschlussprüfung an der Schule für Hauptfiguren entgegen. Paula ist Klassenbeste, doch sie schafft es nicht, eine eindringliche Musik zu kreieren – die absolute Bedingung zur Beförderung zur Hauptfigur. Paula sucht nach einer Lösung und stößt dabei schon bald auf Ungereimtheiten, den mysteriösen Tod ihres Vaters betreffend.
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Filmkritik
Die 36-jährige Nürnberger Filmemacherin Sophie Linnenbaum legt mit "The Ordinaries" ein ganz beachtliches und höchst kreatives Filmdebüt vor, für das sie eine verspielte Parallelwelt, ein eigenes Filmuniversum, geschaffen hat. Dort ist die Handlung von "The Ordinaries" angesiedelt, die voller Anspielungen und Metaphorik steckt. Dabei ist der Film zuvorderst eine Liebeserklärung an das Medium Film mit all seinen Disziplinen, Techniken und Stilmitteln.
"The Ordinaries": Scharfsinnige Gesellschaftskritik
Vor allem in den Dialogen zeigen sich die Entsprechungen und Verweise auf die reale Welt, für die Linnenbaum im übertragenen Sinne die Sprache und Begriffe aus dem Film- und Kino-Universum nutzt. Am deutlichsten fällt dies natürlich in der Unterteilung der Handelnden in Haupt- und Nebenfiguren sowie Outtakes auf. Die Hauptdarsteller sind jene Charaktere, die in unserer Welt die umjubelten, erfolgreichen Medienstars, bewunderten Geschäftsführer und VIP-Sternchen darstellen. Sie singen, sie umgibt tolle Musik, sie agieren im Zentrum aufregender Szenen und das Scheinwerferlicht ist auf sie gerichtet.
Demgegenüber stehen die eher unbedeutenden Nebenfiguren – letztlich der unauffällige Normalbürger, der in der Masse untergeht. Und dann gibt es noch die Outtakes, jene Bürger, die keiner sieht (entsprechend farblos erscheinen sie im Film). Menschen am Rande der Gesellschaft, denen man allzu oft keinen Respekt und keine Aufmerksamkeit entgegenbringt. Alkoholabhängige, Langzeitarbeitslose, chronisch kranke und nur bedingt leistungsfähige Menschen, Obdachlose.
Virtuos in Sound und Bild, aber herausfordernd
Diese gebrochenen Menschen wurden aus dem Leben "herausgeschnitten", sie gelten als "Filmfehler". Sie spielen, wie viele der Nebenfiguren, eher in Stummfilmen ohne berauschende Kulissen. Wie Linnenbaum ihre Ideen und Prämissen in diesen Entsprechungen, Dialogen, in der an TV-Filme aus den 80er-Jahren erinnernden Optik und dem virtuosen Sounddesign aufrechthält, ist beeindruckend.
Allerdings ist "The Ordinaries" auch ein herausfordernder, komplexer Film, der nicht für jeden geeignet ist. Wer sich auf dieses Sci-Fi-artige, dystopisch anmutende Universum nicht einlassen kann und all die Botschaften, Verwicklungen sowie Verbindungen der Figuren nur schwer durchschaut, wird eher weniger Freude an diesem Werk haben.
Fazit: In seiner Prämisse, Idee und Umsetzung genialer, scharfsinnig-origineller Experimentalfilm mit Gesellschaftskritik, der manch einen Zuschauer aufgrund seiner versteckten Botschaften und all der Symbolik aber auch vor Herausforderungen stellen wird.
"The Ordinaries": Scharfsinnige Gesellschaftskritik
Vor allem in den Dialogen zeigen sich die Entsprechungen und Verweise auf die reale Welt, für die Linnenbaum im übertragenen Sinne die Sprache und Begriffe aus dem Film- und Kino-Universum nutzt. Am deutlichsten fällt dies natürlich in der Unterteilung der Handelnden in Haupt- und Nebenfiguren sowie Outtakes auf. Die Hauptdarsteller sind jene Charaktere, die in unserer Welt die umjubelten, erfolgreichen Medienstars, bewunderten Geschäftsführer und VIP-Sternchen darstellen. Sie singen, sie umgibt tolle Musik, sie agieren im Zentrum aufregender Szenen und das Scheinwerferlicht ist auf sie gerichtet.
Demgegenüber stehen die eher unbedeutenden Nebenfiguren – letztlich der unauffällige Normalbürger, der in der Masse untergeht. Und dann gibt es noch die Outtakes, jene Bürger, die keiner sieht (entsprechend farblos erscheinen sie im Film). Menschen am Rande der Gesellschaft, denen man allzu oft keinen Respekt und keine Aufmerksamkeit entgegenbringt. Alkoholabhängige, Langzeitarbeitslose, chronisch kranke und nur bedingt leistungsfähige Menschen, Obdachlose.
Virtuos in Sound und Bild, aber herausfordernd
Diese gebrochenen Menschen wurden aus dem Leben "herausgeschnitten", sie gelten als "Filmfehler". Sie spielen, wie viele der Nebenfiguren, eher in Stummfilmen ohne berauschende Kulissen. Wie Linnenbaum ihre Ideen und Prämissen in diesen Entsprechungen, Dialogen, in der an TV-Filme aus den 80er-Jahren erinnernden Optik und dem virtuosen Sounddesign aufrechthält, ist beeindruckend.
Allerdings ist "The Ordinaries" auch ein herausfordernder, komplexer Film, der nicht für jeden geeignet ist. Wer sich auf dieses Sci-Fi-artige, dystopisch anmutende Universum nicht einlassen kann und all die Botschaften, Verwicklungen sowie Verbindungen der Figuren nur schwer durchschaut, wird eher weniger Freude an diesem Werk haben.
Fazit: In seiner Prämisse, Idee und Umsetzung genialer, scharfsinnig-origineller Experimentalfilm mit Gesellschaftskritik, der manch einen Zuschauer aufgrund seiner versteckten Botschaften und all der Symbolik aber auch vor Herausforderungen stellen wird.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "The Ordinaries"Jurybegründung anzeigen
Vermutlich hat fast jeder und jede schon einmal die Vorstellung gehabt, ein großer Schauspieler oder eine große Schauspielerin sein zu wollen. Und tatsächlich müssen sich die Filmmetropolen der Welt wirklich keine Sorgen um Nachwuchs machen. So [...mehr]TrailerAlle "The Ordinaries"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Ordinaries"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Subtext
Jahr: 2022
Genre: Satire
Länge: 124 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 30.03.2023
Regie: Sophie Linnenbaum
Darsteller: Fine Sendel als Paula Feinmann, Jule Böwe als Elisa Feinmann, Henning Peker als Hausmädchen / Hilde, Sira-Anna Faal als Hannah Cooper, Noah Tinwa als Simon
Kamera: Valentin Selmke
Verleih: Notsold GmbH
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