La Clave - Das Geheimnis der Kubanischen Musik (2019)

Mit dem Dokumentarfilm "La Clave – Das Geheimnis der kubanischen Musik" hat sich Kurt Hartel, Jahrgang 1946, einen Herzenswunsch erfüllt. Er hat das Projekt mit seiner eigenen Produktionsfirma umgesetzt; die Dreharbeiten fanden 2018 mit einem rein kubanischen Team statt.

Das Werk vermeidet es, touristische Klischees zu reproduzieren und dabei die erwartbaren Bilder und Töne zu liefern. Vielmehr bietet es einen freien, lebendigen und unverfälschten Einblick in das musikalische Geschehen des karibischen Inselstaats. Zusammen mit seinem Kameramann Toussaint Ávila Álvarez begibt sich der Regisseur auf die Straßen Havannas sowie in Proberäume und Konzertsäle, um spontane Musikeinlagen und Tänze, Jam-Sessions und Bühnenauftritte einzufangen. Der Film gleicht einer Collage; diverse Bands und Tanzgruppen werden vorgestellt und zahlreiche Personen aus unterschiedlichen Bereichen kommen als Talking Heads zu Wort, so etwa Bobby Carcassés (Gründer der Band Afrojazz und Organisator des ersten Jazz Plaza Festivals), der Saxophonist César López, die Schlagzeugerin Yissy García, der Multiinstrumentalist Alain Pérez, der Musikologe Dr. Olavo Alén und die Autorin Valentina Porras.

Dabei werden auch einige historische Aspekte beleuchtet – zum Beispiel, wie einfache Holzkisten, die von örtlichen Lebensmittelgeschäften als Abfall abgegeben wurden, kurzerhand zu Trommeln umfunktioniert wurden und so die afrokubanische Rumba ihren Anfang nahm. Spannend ist nicht zuletzt, wie "La Clave" die Musikerziehung an Schulen erfasst. Diese ist in Kuba kein teures Privileg, sondern ein kostenloses, geradezu selbstverständliches Angebot an alle Kinder.

Fazit: Ein schwungvolles Porträt der Musik- und Tanzszene Kubas mit umfangreichen Einsichten und ohne Klischees.