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Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen
Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen
© farbfilm verleih

Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen (2022)

Dokumentarfilm: Elfriede Jelinek ist die bedeutendste österreichische Autorin der Gegenwart – und polarisiert die Gemüter.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek wurde am 20. Oktober 1946 in Mürzzuschlag im Nordosten der Steiermark geboren. Die streng katholische Mutter sah für ihre Tochter eine Karriere als musikalisches Wunderkind vor, weshalb Jelinek am Konservatorium der Stadt Wien unter anderem Orgel studierte. Nach einem psychischen Zusammenbruch wandte sich Jelinek jedoch dem Schreiben zu.

Im Jahr 1967 erschien ihr erster Gedichtband; der literarische Durchbruch gelang ihr 1975 mit dem Roman "Die Liebhaberinnen". Seither schuf sie ein umfangreiches Werk an Lyrik, Prosa, Theaterstücken, Hörspielen, Essays, Libretti, Drehbüchern und Übersetzungen. Das 1985 uraufgeführte Drama "Burgtheater", das sich mit Österreichs mangelhafter Aufarbeitung der NS-Zeit befasst, sorgte für einen ersten Skandal, auf den weitere folgen sollten. 2004 erhielt Jelinek den Literaturnobelpreis.

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In ihrem Dokumentarfilm "Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen" porträtiert die Berliner Regisseurin Claudia Müller die 2004 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Schriftstellerin, die insbesondere in ihrem Heimatland Österreich als Skandalautorin gilt. Dem kreativen Umgang Jelineks mit Sprache begegnet Müller mit einem spannungsreichen Bilderfluss, der sich unter anderem aus etlichen Fernseh- und Hörfunk-Interviews sowie eingesprochenen Passagen aus Jelineks Werken und historischen sowie aktuellen Super-8-Aufnahmen aus der Steiermark und aus Wien zusammensetzt.

Durch die vielen Aussagen aus Interviews ist Jelinek stets präsent. Die Filmemacherin stand mit der Autorin, die sich seit 2004 nach und nach aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, in Kontakt, sodass auch die heutige Künstlerin zu Wort kommt. Der Film macht deutlich, dass Jelinek keineswegs die unnahbare Person ist, als die sie teilweise wahrgenommen wird. Wir erfahren einiges über ihre Kindheit und Jugend – und doch geht es hier nicht um eine Psychologisierung Jelineks. Müller lässt Widersprüchlichkeiten zu und erschafft damit ein assoziatives und facettenreiches Porträt, das experimentelle Züge hat und Lust darauf macht, sich dem Œuvre der Schriftstellerin (erneut) zu widmen. Dazu tragen nicht zuletzt die Textauszüge bei, die von Größen wie Sandra Hüller, Sophie Rois und Martin Wuttke via Voice-over interpretiert werden.

"Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen" fängt eine humorvolle und immer unabhängige Frau ein und zeigt, wie die Künstlerin einerseits wertgeschätzt und andererseits angefeindet wird. Der Film wirft damit auch einen interessanten Blick auf ein Land und dessen Geschichte.

Fazit: Ein faszinierendes Porträt, das mit seinem Mix aus Archivmaterial und neuen Aufnahmen ein vielschichtiges Bild der Autorin zeichnet.




Besetzung & Crew von "Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen"

Land: Österreich
Jahr: 2022
Genre: Dokumentation
Länge: 96 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.11.2022
Darsteller: Sophie Rois, Maren Kroymann, Steffi Reinsperger, Sandra Hüller, Ilse Ritter
Kamera: Christine A. Maier
Verleih: farbfilm verleih

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