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Mrs. Harris und ein Kleid von Dior
Mrs. Harris und ein Kleid von Dior
© Universal Pictures International

Mrs. Harris und ein Kleid von Dior (2022)

Mrs. Harris Goes to Paris

Dramödie nach dem gleichnamigen Roman von Paul Gallico über eine Londoner Putzfrau, die in den 1950er Jahren nach Paris fährt, um sich ein Haute-Couture-Kleid zu kaufen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.8 / 5

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Im Jahr 1957 erhält die Londoner Putzfrau Ada Harris (Lesley Manville) die Nachricht, dass ihr im Zweiten Weltkrieg vermisster Mann tatsächlich gestorben ist. Jeden Tag geht Ada für reiche Leute putzen und aufräumen, das Leben muss trotz des traurigen Verlusts weitergehen. Da sieht sie eines Tages in der Wohnung einer Lady ein traumhaft schönes Kleid, das sie sofort verzaubert. Es ist eine Kreation aus dem Pariser Modehaus Dior. Ada hat nun ein Ziel vor Augen: Sie will nach Paris zu Dior und sich ein Haute-Couture-Kleid kaufen! Mit Feuereifer nimmt sie mehr Putzaufträge an, freut sich über einen unerwarteten Geldsegen als rentenberechtigte Witwe und setzt beim Hunderennen auf ein Tier, dessen Namen ihr wie ein Zeichen aus dem Himmel vorkommt. Leider verliert sie – doch ein guter Freund, der Buchmacher Archie (Jason Isaacs), hilft ihr aus der Patsche.

Ada landet in Paris und legt im Haus Dior die gesammelten Banknoten auf den Tisch. Doch die eisig vornehme Directrice, Madame Colbert (Isabelle Huppert), verweigert ihr den Zutritt zu der beginnenden Modenschau für ausgewählte Gäste. Da lädt der Marquis de Chassagne (Lambert Wilson) die empörte Witwe ein, die Schau als seine Begleiterin zu besuchen. Für Ada beginnen aufregende Tage – denn sie wird länger als geplant bleiben -, in denen sie eine andere Welt kennenlernt.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

Dass es in diesem Film ein wenig märchenhaft entrückt zugeht, merkt man schon an der Londoner Brücke, auf der Ada Harris am Anfang der Geschichte steht. Sie mutet nicht ganz echt, sondern wie eine Kulisse aus früheren Filmepochen an, die zum Träumen einlädt. Der Regisseur Anthony Fabian nennt seine Inszenierung "ein Musical ohne Musicalnummern". Seine Verfilmung bleibt dem Geist des aus dem Jahr 1958 stammenden Romans "Ein Kleid von Dior" von Paul Gallico treu und beweist den Mut zu völlig altmodischer Unterhaltung. Die naive, unternehmungslustige Londoner Putzfrau Ada Harris greift nach den Sternen, wenn sie sich in Paris unter die Klientel der Haute-Couture-Mode mischt. Die sozialen Gegensätze scheinen doch zu groß – und wo sollte, wie die bissige Dior-Directrice Madame Colbert einmal anmerkt, eine wie Ada eines der schönsten Abendkleider überhaupt tragen? Ada aber will gerade das unmöglich Scheinende erreichen – und nicht jeden Tag ihres Lebens an der Klassenschranke hängenbleiben.

Ada Harris ist auch nicht mehr die Jüngste, und wenn sie so mit ihrem Kopftuch einer Haushälterin der 1950er Jahre zur Arbeit geht, scheint die Chance auf Urlaubstage in Paris mit Modenschau, Variétéabend, Champagner und Tanz für sie doch gelaufen. Das Kleid von Dior steht auch für den Wunsch, aufzublühen. Aber selbst als Ada dann in Paris vom Marquis ausgeführt wird und im Hause Dior zu Anproben ihres Wunschkleids ein- und ausgeht, sieht ihr Hut dem Putzfrauen-Kopftuch noch verdächtig ähnlich. Lesley Manville spielt diese Figur als das reine Klischee einer grundgütigen, hilfsbereiten, mütterlichen Frau. Und dieses Klischee erweckt sie voller Energie zum Leben, mit hemdsärmeligem Humor. Ada hat selbst vor Christian Dior persönlich keine falsche Scheu. Wenn es sein muss, spricht sie einfach vor.

So verwundert es nicht, dass Ada in Paris einen Haufen Freundschaften schließt, vom obdachlosen Clochard bis zum adeligen Verehrer, der ihr romantische Stunden beschert und sie doch enttäuscht. Ein paar Wermutstropfen müssen sein, sonst wäre die unwahrscheinliche Geschichte zu glatt. Isabelle Huppert spielt die kühle Widersacherin sehr überzeugend und sorgt für Pfeffer in der Handlung. Man sieht staunend, wie die Geschichte vom Boden der Wirklichkeit wieder und wieder abhebt, wie die Naivität der Hauptfigur neue Tatsachen schafft. Und man wird des Ganzen so schnell nicht überdrüssig.

Fazit: Der Regisseur Anthony Fabian beweist mit seiner Verfilmung des Romans von Paul Gallico aus dem Jahr 1958 Mut zu altmodisch naiver Unterhaltung. Mit Inbrunst hebt die Geschichte einer Londoner Putzfrau der 1950er Jahre, die sich in Paris ein Haute-Couture-Kleid von Dior kaufen will, in die Gefilde eines wahr werdenden Wunschtraums ab. Lesley Manville spielt die Hauptfigur überzeugend als reines Klischee einer herzensguten, einfachen Frau, der die Sympathien zufliegen. Isabelle Huppert glänzt in der Rolle der Directrice des Modehauses, die der unwillkommenen Kundin die kalte Schulter zeigt.




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Besetzung & Crew von "Mrs. Harris und ein Kleid von Dior"

Land: Großbritannien
Jahr: 2022
Genre: Komödie
Originaltitel: Mrs. Harris Goes to Paris
Länge: 115 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 10.11.2022
Regie: Anthony Fabian
Darsteller: Lesley Manville als Ada Harris, Isabelle Huppert als Claudine Colbert, Lambert Wilson als Marquis de Chassagne, Alba Baptista als Natasha, Lucas Bravo als André Fauvel
Kamera: Felix Wiedemann
Verleih: Universal Pictures International

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