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Black Mambas (2022)

Tierschutz mal anders: Regisseurin Lena Karbe hat drei Rangerinnen einer Anti-Wilderer-Einheit des Kruger-Nationalparks bei ihrer Arbeit begleitet.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.7 / 5

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Nkateko, Qolile und Naledie sind "Black Mambas", Rangerinnen des Kruger-Nationalparks in Südafrika. Diese spezielle Truppe besteht exklusiv aus schwarzen Frauen, die im Umfeld des Nationalparks leben. Für die Frauen bedeutet ihr Job mehr als nur Tierschutz. Er bietet ihnen die Möglichkeit, in einer von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Umgebung ihre Familien zu ernähren. Diese Chance hat jedoch den hohen Preis der moralischen Zwickmühle.

Zum einen stammen die Wilderer oft aus denselben Dörfern wie die Rangerinnen und wildern nur deshalb, weil sie keine andere Arbeit finden. Zum anderen sind die Frauen oft die Alleinernährerinnen ihrer Familien, was zu Konflikten führen kann, wenn sie sich weiterbilden und in andere, weniger gefährliche, dafür aber auch schlechter bezahlte Berufsfelder wechseln wollen.

In ihrem ersten langen Dokumentarfilm hat die Regisseurin Lena Karbe die drei "Black Mambas" über einen Zeitraum von zwei Jahren mit der Kamera begleitet. Neben Nkateko, Qolile und Naledie kommen auch deren Familien, ihre Ausbilder sowie ein Wilderer zu Wort.

Bildergalerie zum Film "Black Mambas"

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Wer den Namen Kruger-Nationalpark hört, denkt automatisch an Naturschutz. Schließlich ist das 1898 vom südafrikanischen Präsidenten Paul Kruger gegründete Areal, das 1926 den Status eines Nationalparks erhielt und nach seinem 1904 verstorbenen Gründer umbenannt wurde, das größte Wildschutzgebiet des Landes. An Kolonialismus, Rassismus und Großwildjagd denken wohl die wenigsten, wenn sie den Namen Kruger-Nationalpark hören. Lena Karbes Dokumentarfilm ändert das.

Karbe hat an 47 Drehtagen, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren verteilten, im Nationalpark gefilmt. Am Beispiel dreier Mitglieder der "Black Mambas", einer aus schwarzen Frauen bestehenden Anti-Wilderer-Einheit, zeigt sie auf, wie weit der Kolonialismus in unsere Gegenwart reicht. Die Frauen stammen aus den umliegenden Städten und Dörfern. Rund um den Nationalpark leben etwa drei Millionen Menschen, von denen bis zu 80 Prozent arbeitslos sind. Vom Geld, das der Park hauptsächlich durch Tourismus erwirtschaftet, profitieren in erster Linie weiße Angestellte. Ein Erbe des Kolonialismus und des Apartheid-Regimes, das in Karbes Film an allen Ecken und Enden nachhallt.

In einem beobachtenden Modus inszeniert, dokumentiert Karbe den Zwiespalt ihrer drei Protagonistinnen. Einerseits bringt ihre Arbeit Geld, Ansehen und Aufstiegschancen mit sich. Andererseits sind sie sich dessen bewusst, dass die Arbeit in ihrer Spezialeinheit auch als Feigenblatt dient, damit sich der Park nach außen hin weltoffen und antirassistisch gegen kann, während im Innern immer noch einiges im Argen liegt. Am deutlichsten zeigt sich das im Film an den weißen Ausbildern, die – obwohl sie die überkommenen Strukturen durchaus offen kritisieren – selbst Produkte dieser Strukturen sind und dies nicht verheimlichen können.

Fazit: In ihrem ersten langen Dokumentarfilm als Regisseurin taucht Lena Karbe tief in den Kruger-Nationalpark in Südafrika ein und legt dabei fortwährende koloniale Strukturen offen. Am Beispiel dreier Frauen aus einer Anti-Wilderer-Einheit zeigt sie das schwierige Verhältnis zwischen beruflichen Chancen und Kritik an der beruflichen Praxis auf. Ein sehenswerter Dokumentarfilm, der jedoch nicht alle drängenden Fragen klärt.




FBW-Bewertung zu "Black Mambas"Jurybegründung anzeigen

FBW: besonders wertvollWir sehen zunächst ein Schild an einem Zaun, der ein Gebiet abgrenzt: ?Black Mambas ? Abstand halten?. Eine Warnung vor Giftschlangen? Junge Südafrikanerinnen, Angehörige der schwarzen Bevölkerung, patrouillieren am Grenzzaun. Es geht darum, [...mehr]

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Zum Video: Black Mambas

Besetzung & Crew von "Black Mambas"

Land: Südafrika, Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Dokumentation
Länge: 81 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 17.11.2022
Regie: Lena Karbe
Kamera: Mateusz Smolka
Verleih: JIP Film und Verleih

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