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Der kleine Nick erzählt vom Glück
Der kleine Nick erzählt vom Glück
© Constantin Film

Der kleine Nick erzählt vom Glück (2022)

Le petit Nicolas: Qu'est-ce qu'on attend pour être heureux?

Französischer Zeichentrickfilm über die Anfänge des kleinen Nick.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

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Paris in den 1950er-Jahren: Der Zeichner Jean-Jacques Sempé hat eine Idee für eine neue Figur und trifft sich mit dem Comicautor René Goscinny in einem Café, um bei einem Glas Rotwein darüber zu diskutieren. Im angeregten Austausch kommen sie schließlich auch auf einen Namen: Der kleine Nick erblickt das Licht der Welt.

Weitere Treffen folgen, in denen nicht nur die amüsanten Episoden ihres schelmischen Helden, sondern auch die Berufe seiner Eltern und die Namen und Charaktereigenschaften seiner Freunde und Mitschüler beratschlagt, Skizzen angefertigt und erste Entwürfe wieder verworfen und überarbeitet werden.

Abseits seiner animierten Abenteuer entwickelt der kleine Nick ein Eigenleben. Er stiehlt sich von den Seiten und besucht seine Schöpfer. Sempé und Goscinny erzählen ihm von ihrer Freundschaft und von ihrer Kindheit, die voller Hoffnungen und Träume, aber auch voller schmerzhafter Erfahrungen wie Krieg und Emigration war.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

Der kleine Nick ist zwar immer noch klein, weil er, wie die meisten Comic- und Kinderbuchfiguren, weder altert noch wächst. Inzwischen hat er aber schon einige Jährchen auf dem Buckel. Ausgedacht haben ihn sich René Goscinny (1926–1977) und Jean-Jacques Sempé (1932–2022) Mitte der 1950er-Jahre. Und wie das kam, davon erzählt ihre Schöpfung in ihrem neuen Film.

"Der kleine Nick erzählt vom Glück" ist nicht der erste Leinwandauftritt des Lausbuben, seltsamerweise aber der erste in animierter Form. Obwohl sich die von Sempé illustrierten Kinderbücher (denen zudem reine Comics vorausgingen) geradezu für eine Zeichentrickadaption angeboten hätten, schaffte es "Le petit Nicolas", wie die Reihe im Original heißt, zunächst als Realverfilmung in die Kinos. Im vergangenen Jahr gar schon zum dritten Mal und mit neuem Personal. Auf zwei Filme unter der Regie von Laurent Tirard mit Kad Merad und Valérie Lemercier in den Rollen von Nicks Eltern folgte einer von Julien Rappeneau mit Jean-Paul Rouve und Audrey Lamy. Sehenswert sind alle drei. An die Klasse von Amandine Fredons und Benjamin Massoubres Zeichentrickfilm reichen sie jedoch nicht heran.

Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit Anne Goscinny, René Goscinnys Tochter, die auch schon an einer Graphic Novel über das Leben ihres Vaters beteiligt war. Seine Weltpremiere feierte der fertige Film bei den Festspielen in Cannes, lief dort im Mai 2022 aber als Sonderaufführung außer Konkurrenz. Später im Jahr war er beim Festival d’Animation Annecy, dem weltweit bedeutendsten Festival für Animationsfilm, zu sehen und nahm von dort den Hauptpreis mit nach Hause. Was ihn so großartig macht, spielt sich gleich auf mehreren Ebenen ab.

Zunächst sind da die Zeichnungen, die, ganz anders als in der zeichnerisch uninspirierten Fernsehserie über den kleinen Nick, den Geist von Sempés Originalen perfekt einfangen. Und dann ist da die Geschichte, die mehrdimensional und metafiktional angelegt ist. Erzählt werden nämlich nicht nur bekannte Episoden aus den Kinderbüchern, sondern auch gleich die Entstehungsgeschichte des kleinen Nick sowie die Lebensgeschichten seiner Schöpfer. Im Gegensatz zu den Realverfilmungen, die im besten Sinne nostalgisch sind, dadurch aber auch immer ein wenig angestaubt daherkommen, wirkt das frisch und zeitgenössisch.

Im Kern des Films steht die Frage nach dem Glück. "Qu'est-ce qu'on attend pour être heureux ?" lautet der Untertitel des Films im französischen Original. Worauf warten wir also noch, um glücklich zu sein? Gibt es nicht immer eine Ausrede, unglücklich zu sein? Angesichts der Lebensgeschichten Goscinnys und Sempés, mit denen der kleine Nick als daumengroße Figur auf einer Schreibmaschine oder am Zeichentisch sitzend in den Dialog tritt, erscheinen heutige Alltagssorgen heuchlerisch. Und über deren Lebensgeschichten lernt das junge Kinopublikum, dass es selbst im Angesicht von Krieg, Verfolgung und einer miserablen Kindheit immer Gründe gibt, glücklich zu sein. Am Ende waren diese Gründe für René Goscinny und Jean-Jacques Sempé nicht zuletzt ihre Schöpfungen. "Der kleine Nick erzählt vom Glück" setzt ihrer Zusammenarbeit ein würdiges Denkmal.

Fazit: "Der kleine Nick erzählt vom Glück" ist ein mehrdimensionaler, metafiktionaler und einfach bezaubernder Zeichentrickfilm, der den Geist des Originals atmet. Das Regieduo Amandine Fredon und Benjamin Massoubre setzt den Schöpfern des schelmischen Jungen, dem früh verstorbenen René Goscinny und dem erst in diesem August verstorbenen Jean-Jacques Sempé, ein würdiges Denkmal.




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Besetzung & Crew von "Der kleine Nick erzählt vom Glück"

Land: Frankreich, Luxemburg
Jahr: 2022
Genre: Abenteuer, Animation
Originaltitel: Le petit Nicolas: Qu'est-ce qu'on attend pour être heureux?
Länge: 86 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 01.12.2022
Regie: Amandine Fredon, Benjamin Massoubre
Darsteller: Alain Chabat als René Goscinny (Stimme), Laurent Lafitte als Jean-Jacques Sempé (Stimme), Simon Faliu als Le Petit Nicolas (Stimme), Quentin Faure, Claire Dumas
Verleih: Constantin Film

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