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Neneh Superstar (2023)

In diesem französischen Coming-of-Age-Film spielt Nachwuchstalent Oumy Bruni Garrel ein Mädchen aus der Vorstadt, das als Balletttänzerin in Paris reüssieren will.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Die zwölfjährige Neneh (Oumy Bruni Garrel) lebt mit ihren Eltern Martine (Aïssa Maïga) und Fred (Steve Tientcheu) in einem Pariser Banlieue und hegt einen kühnen Traum: Wie ihr großes Vorbild Marianne Belage (Maïwenn) möchte sie Primaballerina werden und bewirbt sich an der Ballettschule der Pariser Oper, die Belage leitet. Obwohl Neneh im Gegensatz zu den übrigen Mädchen keinerlei klassische Ausbildung besitzt, überzeugt sie Teile der Jury und wird an die Schule aufgenommen.

Jean-Claude Kahane (Cédric Kahn), der Direktor der Pariser Oper, und der Tanzlehrer Victor Max (Richard Sammel) sind Fürsprecher Nenehs, der Tanzlehrer Alexandre Boucher (Alexandre Steiger) und ausgerechnet Marianne Belage sprechen sich gegen Neneh aus. Deren Opposition bleibt nicht der einzige Widerstand, auf den Neneh trifft. Viele ihrer Mitschülerinnen sind eifersüchtig auf sie und lassen Neneh diese Eifersucht spüren. Hinter Marianne Belages Ablehnung steckt derweil ein wohl gehütetes Geheimnis.

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"Neneh Superstar": Ballett als Befreiung

Jeder Tanzfilm hat einen Subtext. Das Tanzen ist nicht nur Karriere-Sprungbrett und individuelles Ausdrucksmittel, es geht auch immer darum, sich frei zu tanzen. Mal befreien sich die Hauptfiguren aus sozialen und rollenzugeschriebenen Zwängen wie in "Billy Elliot" (2000), mal aus einem psychischen Gefängnis wie in "Black Swan" (2010), mal aus einem physischen wie jüngst in "Das Leben ein Tanz" (2022). In "Neneh Superstar" sind die Gitterstäbe, die die junge Protagonistin zu sprengen versucht, Klasse und Rasse.

Als schwarzes Mädchen in einer weißen Kunstform

Dass das klassische Ballett bis heute eine Frage der Klassenzugehörigkeit ist, ist nichts Neues und offensichtlich. Ohne Förderprogramme ist das Betreiben dieser Kunstform für Menschen aus den unteren Einkommensschichten schlicht nicht erschwinglich. Auf diesem Gebiet betritt die tragikomische Coming-of-Age-Story kein Neuland. Neu ist indessen, wie konsequent der Regisseur Ramzi Ben Sliman, der mit "Neneh Superstar" seinen zweiten abendfüllenden Spielfilm vorlegt, seinen Fokus auf die rassistischen Strukturen der Branche richtet.

Erstaunlich ist daran wiederum, dass die Diskriminierung nicht hinter vorgehaltener Hand erfolgt. Figuren wie ein Tanzlehrer und die Direktorin der Ballettschule tragen ihren Rassismus unverhohlen zur Schau. Schlimmer noch: Die von Maïwenn gespielte Direktorin hat den Rassismus, den sie einst am eigenen Leib erfahren hat, buchstäblich verinnerlicht und zwar so sehr, dass sie ihn nun unhinterfragt weiterträgt.

Mitreißender Wirbelwind

Ramzi Ben Sliman wirft einen schwungvollen Film auf die Leinwand, der nicht immer rund läuft. So sehr sich sein Film auch an bekannten Aufstiegsgeschichten orientiert (der Regisseur nennt als Vorbilder so unterschiedliche Filme wie "Rocky" und "Kung Fu Panda"), mitunter fehlen seinem Drehbuch der Fokus und die nötige Zuspitzung. Dass Neneh beispielsweise die Beste ihres Jahrgangs ist und deshalb den Neid ihrer Mitschülerinnen auf sich zieht, wird stets mehr behauptet als gezeigt.

Dessen ungeachtet begeistert "Neneh Superstar" in vielen Bereichen. Dazu zählen die Einlagen moderner Tänze, von Mehdi Kerkouche dynamisch choreografiert, die der Protagonistin als Ventil dienen, die Enge des Balletts für kurze Momente zu vergessen. Dazu zählen Drehbuchideen wie das buchstäblich einschneidende Erlebnis, das die Direktorin der Ballettschule zum Umdenken bewegt. Und dazu zählt last but not least Oumy Bruni Garrel (übrigens die Tochter von Valeria Bruni Tedeschi und Louis Garrel), die in ihrer Rolle als Wirbelwind Neneh mit deren selbstbewusster, nassforscher Art das Kinopublikum von der ersten Minute an mitreißt.

Fazit: Mit seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm wirft der Regisseur Ramzi Ben Sliman einen schwungvollen Tanzfilm über Klassenunterschiede und Rassismus auf die Leinwand. Auch wenn die Handlung etwas mehr Fokus und Zuspitzung vertragen hätte, begeistert der Film, was in erster Linie dem Wirbelwind in der Hauptrolle zu verdanken ist: Oumy Bruni Garrel – in dieser Rolle wahrlich ein Superstar.




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Zum Video: Neneh Superstar

Besetzung & Crew von "Neneh Superstar"

Land: Frankreich
Jahr: 2023
Genre: Drama, Komödie
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 06.04.2023
Streamingstart: 10.08.2023
Regie: Ramzi Ben Sliman
Darsteller: Oumy Bruni Garrel als Neneh, Maïwenn Le Besco als Marianne Belage, Aïssa Maïga als Martine, Steve Tientcheu als Fred, Cédric Kahn als Jean-Claude Kahane
Kamera: Antony Diaz
Verleih: Weltkino Filmverleih

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