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La Maison (2023)

Für Recherchezwecke lässt sich eine Schriftstellerin in einem Berliner Bordell als Prostituierte anstellen. Und lernt sich dort ganz neu kennen. Französisch-belgisches Drama.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
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Die 27-jährige Schriftstellerin Emma (Ana Girardot) plant für ihr nächstes Buchprojekt eine Geschichte über Sexarbeiterinnen. Um möglichst authentische Einblicke zu erhalten, beginnt Emma als Sexarbeiterin im La Maison, einem Berliner Bordell. Zunächst plant sie nur einen Aufenthalt über wenige Wochen – doch am Ende werden aus dem geplanten Aufenthalt zwei Jahre, die Emma im La Maison arbeitet. Ein intensiver Trip voller Lust und Macht, aber auch der Abhängigkeiten und Gefahren. Und je tiefer Emma in die Welt der Prostitution eintaucht, desto mehr verliert sie sich in dieser ebenso fremden wie verlockenden Welt.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"La Maison": Weibliche Macht

In ihrem feministischen (Erotik-)Drama "La Maison" lotet Regisseurin Anissa Bonnefont die subversive Kraft weiblicher Erotik und sexueller Lust auf. Unterwürfigkeit, Begehren, Entfremdung und unterdrücktes Verlangen sind weitere Themen, die der Film beleuchtet. Hauptfigur Emma befasst sich gedanklich schon länger mit dem Beruf der Prostituierten und wie sich der Alltag in einem Bordell gestaltet. Ihre sexuellen Sehnsüchte und Wünsche zu erkunden – dies ist ein (unterschwelliger) Hauptgrund für ihren Einstieg ins "Prostituierten-Leben".

Insofern wirkt der vorgeschobene Anlass für ihr Engagement im Bordell, die Arbeit an dem Buch nämlich, eher unglaubwürdig und fadenscheinig. Umso empathischer und reflektierter aber ist das Bild, das der Film vom Alltag im La Maison zeigt. Denn Bonnefont geht es nicht um puren Voyeurismus oder der plakativen Zurschaustellung nackter Haut und sexueller Freizügigkeit. Vielmehr sind es die selbstbewussten Frauen, die hier das Sagen haben und Macht über ihre männlichen Kunden ausüben.

Ambivalente Hauptfigur

Emma ist eine starke, sehr interessante und zweideutige Figur, die ihren intimsten Fantasien nachgeht und das Bordell im Laufe der Zeit als Ort ungeahnter, völlig neuer Möglichkeiten der Selbsterkundung auffasst. "La Maison" lebt dabei vor allem von der facettenreichen Darbietung Ana Girardots. Die 34-Jährige weiß lustvoll mit Rollenklischees umzugehen und spielt ihre Figur mit traumwandlerischer Sicherheit. Einige der Nebenfiguren wecken zudem das Interesse des Zuschauers, darunter ein psychisch labiler Stammkunde Emmas oder auch ihr "Love Interest", die smarte Tinder-Bekanntschaft Ian. Doch Bonnefont verliert diese Charaktere immer dann wieder aus den Augen, wenn es beginnt spannend zu werden.

Fazit: Ambitioniertes, feministisches Drama über den Umgang mit verdrängten erotischen Phantasien und das Erkunden männlicher sowie weiblicher Begierde. Routiniert inszeniert und abgeklärt gespielt, aber mit Schwächen bei der (Neben-) Figurenentwicklung.




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Besetzung & Crew von "La Maison"

Land: Frankreich, Belgien
Jahr: 2023
Genre: Drama, Erotik
Länge: 89 Minuten
Kinostart: 30.03.2023
Regie: Anissa Bonnefont
Darsteller: Ana Girardot als Emma, Aure Atika als Delilah, Rossy de Palma, Yannick Renier als Stéphane, Philippe Rebbot
Kamera: Yann Maritaud
Verleih: Capelight Pictures

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