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Winnie the Pooh: Blood and Honey
Winnie the Pooh: Blood and Honey
© Plaion Pictures

Winnie the Pooh: Blood and Honey (2023)

Ironischer Slasher auf Grundlage der Winnie Puuh-Geschichten: Für Freunde von B-Movies und TrashfilmenKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
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Winnie the Pooh und Piglet haben die Seiten gewechselt und sich von liebevollen Wesen zu barbarischen Kreaturen gewandelt: Der Grund dafür ist das Verlassenwerden durch ihren Kumpel Christopher Robin, der zwecks Studiums und ernsthaften Erwachsenenlebens seine ehemaligen Freunde hinter sich lassen musste. Die, enttäuscht und tief verletzt durch den Verlust, schworen Rache an Robin und an allen Menschen, hörten auf, zu sprechen und wandelten sich zu blutrünstigen Tieren (zurück), die nun Jagd auf alles Menschliche machen. Im Wald lauern sie ihren Opfern auf und fallen über alles und jeden her, der oder das ihnen in die Quere kommt.

Erst ist es Christopher Robin, dem es an den Kragen geht, als er, nun erwachsen, mit seiner Freundin an den liebsten Ort seiner Kindheit zurückkehrt, um ihr seine ehemals besten Freunde vorzustellen. Doch im gelobten Land des Honigs fließt nun nicht mehr der süße Bienennektar, sondern Blut, und das in Strömen. Doch Winnie und Piglet haben nicht genug: Eine Gruppe junger Mädels, die für eine Auszeit vom Alltag ein Häuschen im Wald gemietet hat darf auch unliebsame Bekanntschaft mit den beiden machen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Trashiger Horror-Spaß, der sich selbst nicht zu ernst nimmt

Bereits die Ankündigung sorgte für einen kleinen Hype: Mit Ablauf der Rechteregelung für die Geschichten von Winnie Puuh, Ferkel (Piglet), Tigger und Co. Anfang 2022 und dem Übergang in die Gemeinfreiheit sind die Figuren und Stoffe nun für jeden verwend- und verwertbar. Und der britische Produzent, Regisseur und Drehbuchautor Rhys Frake-Waterfield kündigte kurz darauf eine Horror-Adaption rund um den beliebten, honigliebenden Kinderhelden an, die Winnie-the-Pooh (so heißt Winnie Puuh im englischen Original) von "einer neuen Seite” zeigen sollte.

Überraschungserfolg an den Kinokassen

An sich hatte es sich dabei um ein nicht sonderlich ernst gemeintes Spaß-Projekt mit kleinem Budget von gerade einmal 100.000 $ gehandelt, das an einem 1-Tages-Event in den Kinos zu sehen sein sollte. Aufgrund des Hypes und großen Interesses bemühte man sich schließlich doch um eine weltweite Kinoauswertung, die inzwischen bereits über 5 Millionen $ – und damit das 50-fache der Produktionskosten – eingespielt hat. Trotz teils verheerender Kritiken. Ein Sequel wurde bereits angekündigt, und am 11.5. startet "Winnie the Pooh: Blood and Honey” nun in den deutschen Kinos.

Der Film beginnt mit einer düster animierten Vorgeschichte, die erklären soll, warum Winnie und Co. die Seiten gewechselt haben und sich von liebevollen, anthropomorphen Wesen zu barbarischen Kreaturen gewandelt haben. Bereits hier ist erkennbar: "Winnie the Pooh: Blood and Honey” nimmt sich selbst nicht sonderlich ernst und lässt Ironie in seine Dramaturgie und Figurenzeichnung einfließen, alles mit der einzigen Absicht, einen Horror-Pooh präsentieren zu können. Und zum Teil geht der Coup auch auf: Denn amüsant und in manchen Momenten unterhaltsam ist das Endresultat durchaus. Allerdings vermutlich nur für Freunde von B- bis Z-Movies, Trashfilmen und gediegenem Müll, die sich für den Charme des Kaputten, Schlechten, Geschmacklosen und Unperfekten erwärmen können. Freunde von anspruchsvollem Arthouse-Horror sollten die Finger von dieser Horror-Adaption lassen, sie werden vermutlich nicht viel Freude damit haben.

"Winnie the Pooh: Blood and Honey" unterhält - trotz unübersehbarer Schwächen

Gerade zu Beginn von "Blood and Honey” fällt das minimale Budget nicht einmal zwingend auf, die Aufnahmen sind solide und das Setting wird ordentlich etabliert. Während die Slasher-Einlagen und blutigen Gemetzel angesichts der geringen Mittel auch ganz okay inszeniert sind, fällt spätestens mit Auftritt und erster Aufnahme von Pooh und Piglet das größte Problem von "Winnie the Pooh: Blood and Honey” ins Auge: Die Masken, die den beiden Darstellern der nun blutrünstigen Ex-Kinderlieblinge auf die Köpfe gesteckt wurden, sind derart absurd und geschmacklos gestaltet, dass sich das Ganze ab dann nur noch unter einem "so-bad-it’s-good”-Ethos betrachten lässt. Denn diese gleichen bestenfalls höherwertigen Halloween-Masken und nicht dem, was man von zumindest halbwegs ernsthaften Horror-Produktionen gewohnt ist. Und im Fall von Piglet hat das Aussehen absolut nichts mehr mit der Originalfigur gemein. Die Pooh-Maske wiederum sieht dermaßen skurril aus, dass jede Aufnahme zum unfreiwilligen Schmunzeln anregt. Zumindest sie erinnert irgendwie wirklich an die originale Figur, wenngleich eher an eine völlig bekiffte oder besoffene Version derselben.

Rhys Frake-Waterfield und die Macher schienen sich dieses Problems durchaus bewusst gewesen zu sein, denn Nahaufnahmen der beiden mordenden Kuscheltiere sind selten und werden tunlichst vermieden. Oft wird mit Einstellungen von der Seite oder von hinten gearbeitet, oder Aufnahmen in gedämpftem Licht, um diese manifeste Schwachstelle zu kaschieren.

Trashiger Charme setzt sich durch

Doch am Ende geht auch von der mangelhaften Umsetzung ein verschrobener trashy Charme aus, der den Unterhaltungsfaktor nicht schmälert, sondern gar noch erhöht, und "Winnie the Pooh: Blood and Honey” als ironisches B-Movie existieren lässt, das abseits der gestalterischen Schwächen als straighter Slasher auch nicht so schlecht funktioniert. Und für die Fortsetzung sollte dann auch Genug Cash im Topf sein, um in höherwerte Maske(n) zu investieren.

Fazit: "Winnie the Pooh: Blood and Honey” ist ein charmantes B-Movie mit unübersehbaren Schwächen, das es trotzdem versteht, gut zu unterhalten. Die Macher meinen ihre Ironie sehr ernst und arbeiten bereits an weiteren Horror-Adaptionen beliebter Kinderhelden: Mit etwas mehr Budget könnte sich das Ganze zu einem interessanten B-Movie-Franchise auswachsen.




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Besetzung & Crew von "Winnie the Pooh: Blood and Honey"

Land: Großbritannien
Jahr: 2023
Genre: Horror
Länge: 84 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 11.05.2023
Regie: Rhys Frake-Waterfield
Kamera: Vince Knight
Verleih: Plaion Pictures

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